Verwandlung

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„Das ist irgendwie seltsam." meint Theo, als er mit Jay durch die Gänge der Schule geht. Sie haben wie beinahe immer die meisten Fächer mit den Gryffindors, aber nun auch mit einigen der Schüler von Durmstrang und Beauxbatons. Das macht den Unterricht tatsächlich anders als die Jahre zuvor und durchaus noch kompetitiver als zuvor eh schon.

„Schon. Aber nicht unbedingt alles besser." antwortet Jay, als sie sich dem Klassenzimmer nähern, in dem sie Verwandlung haben. Vor der Tür stehen schon die meisten der Löwen und auch einige ihrer Gäste sind ebenfalls schon dabei. „Ich will nicht näher gehen, bevor der Unterricht losgeht. Potter und Granger muss ich mir jetzt echt noch nicht antun." sagt Theo und lehnt sich an die Wand.

„Für nur zwei Sickel könnt ihr Teil des Bund für Elfenrecht sein. Wir bekämpfen die Jahrhunderte andauernde Versklavung von Hauselfen. Sie kochen und putzen für uns und werden nicht bezahlt, haben keine Rente und keine Ferien. Sie werden behandelt wie Sklaven.

Unser kurzfristiges Ziel ist die Durchsetzung fairer Löhne und Arbeitsbedingungen. Zu unseren langfristigen Zielen gehört die Änderung des Gesetzes über den Nichtgebrauch von Zauberstäben und der Versuch, eine Elfe in die Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe zu bringen, denn dort sind sie skandalös schlecht vertreten. Möchtest du Teil der B.elfe.R Bewegung werden?"

Jay sieht Hermine dabei zu, wie diese ihre Sammelbox den Gastschülern unter die Nase hält, doch sie alle lehnen ab. „Was macht sie da?" „Sie versucht den Hauselfen Rechte zu besorgen, aber niemand will ihr dabei helfen und sie geht allen damit auf die Nerven. Es weiß doch jeder, dass Hogwarts Hauselfen hat. Und sie benimmt sich, als wäre das etwas komplett neues." Jay beobachtet Hermine, bis die Tür zum Klassenzimmer auffliegt.

Sie drängen sich alle in den Raum und Jay bekommt einen Ellenbogen in den Rücken, sodass er stolpert und auf den Boden fällt, wobei er eine der Schülerin von Durmstrang mit sich zu Boden reißt. „Es tut mir leid. Hast du dir was getan?" Jay hilft ihr wieder auf die Beine und wartet bis sie nickt. Er reicht ihr ihre Tasche, bevor er seine eigenen Sachen aufsammelt.

„Schaut euch das an. Der Todesserabschaum dort, wo er hingehört. Auf dem Boden zu den Füßen der guten Gesellschaft." höhnt Nick und Jay zuckt zusammen, ehe er die Schultern hochzieht und seine Sachen an sich drückt, ehe er zu seinem Platz eilt. Das Lachen der Gryffindors jagt ihm eiskalte Schauer über den Rücken und er kauert sich auf seinem Platz zusammen.

„Lass ihn nicht gewinnen." wispert Theo ihm zu, doch Jay zieht den Kopf ein. „Ruhe. Legt eure Hausaufgaben heraus." Überall wird gekramt und die Hausaufgaben werden auf den Tisch gelegt. Mit einer Bewegung ihres Zauberstabs stapeln sich die Pergamente auf Professor McGonagalls Schreibtisch.

„Nun, da sie alle ihre Hausaufgaben über die Verwandlung von unanimierte in animierte Objekte geschrieben haben, werden wir heute damit beginnen. Doch zunächst. Miss Faye, bitte demonstrieren sie eine Verwandlung dieser Ente in ein Kissen." Sie beschwört eine Ente aus dem Nichts und bittet eine der Französinnen nach vorne.

Sie verwandelt die Ente und nimmt das Lob der Professorin strahlend entgegen. Diese Verwandlung lässt die Professorin von verschiedenen Schülern durchführen. „Jay Malfoy." Jay geht nach vorne, den Stab in der rechten Hand, die Linke in sein Hosenbein gekrallt. Er führt den Spruch aus, doch sein Stab zittert dabei und sein Kissen quakt.

Nick Potter lacht laut und seine Konsorten stimmen schnell mit ein. „Stille. Nick Potter, zeige uns deine Verwandlung." Jay schleicht zu seinem Platz und kauert sich noch mehr zusammen, während Nick seine Verwandlung durchführt und Jay triumphierende Blicke zuwirft. „Da du die Ente nun in ein Kissen verwandelt hast, verwandle es in eine Gans. Eine Gans, keine Ente."

Nick wirft einen hilfesuchenden Blick zu seinen Freunden, doch die können ihm auch nicht helfen. „Heute noch, Mister Potter." Er hebt seinen Zauberstab und bewegt ihn mit der richtigen Formel, doch er selbst und Professor McGonagall werden in einem Haufen Federn gehüllt. Die Federn werden in Professor McGonagalls Zauberstab gesogen.

„Nun Mister Potter. Sind sie stolz auf ihre Leistung? Sie haben ganz klar nicht ihre Hausaufgaben gemacht oder zumindest nicht so sorgfältig, dass sie eine ordentliche Leistung zeigen könnten. Zunächst haben sie nur den Zauber von eben umgedreht und zum anderen, haben sie es auch noch falsch gemacht. Dies ist eine Bratente, keine Gans."

Sie hebt das tatsächlich nach einer gerupften Ente aussehenden Ding hoch und stupst es mit ihrem Zauberstab an. Aus dem bratfertigen Ding wird wieder eine lebendige, quakende Ente. McGonagall setzt sie auf dem Pult ab und dreht sich wieder zu der Klasse.

„Setzen sie sich wieder, Mister Potter. An alle. Das passiert, wenn sie ihre Hausaufgaben nicht richtig machen. Sie werden alle gleich einen Gegenstand erhalten, den sie in eine Ente verwandeln sollen. Dabei ist es ihnen selbst überlassen, ob sie noch einmal nachlesen, wie es geht oder was sie wissen müssen, vorausgesetzt, sie wissen wo. Solange sie am Ende der Stunde eine lebende, anatomisch korrekte Ente vor sich haben, solange ist es in Ordnung. Mister Weasley, bitte geben sie jedem ihrer Mitschüler einen Gegenstand aus dieser Box."

Dabei zeigt sie auf eine braune Papbox auf ihrem Pult. Der Rotschopf steht auf, schlurft nach vorne und knallt jedem der Klasse einen Gegenstand auf den Tisch. Jay zuckt zusammen, als der Gryffindor einen Wecker vor ihm hinknallt. „Du versuchst ihn kaputt zu machen, damit wir es nicht schaffen." faucht Theo. „Das schafft ihr auch so nicht. Dann wärt ihr besser als Nick und das kann nicht sein."

Damit schlurft er wieder zu seinem Platz. „Eingebildeter Affe. Ein Affe hätte bei denen als Hauslogo echt besser gepasst. Als ob Nick Potter unfehlbar wäre. Er hat ja gerade demonstriert, wie gut er in Verwandlungen ist. Nicht sonderlich." „Sag mal, weißt du, wo das im Buch stand?" raunt Antonia von hinten und unterbricht damit Theos Tirade.

„Versuche es mit 200isch? Irgendwo da müsste das gewesen sein." raunt Jay zurück, als Professor McGonagall nicht schaut und blättert selbst in seinem Buch, um es noch einmal nachzulesen. „Wieso musst du denn nochmal nachlesen? Du hast es uns doch allen erklärt." „Ich will auch ganz sicher sein, Theo." „Nur weil Nick und seine Leute dich ausgelacht haben. Du bist besser als sie und das kannst du Nick auch beweisen. In dem du das hier vor ihm schaffst."

Die neue Generation im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt