Die Zeitung

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„Nick Potter ist wirklich eine Schande für seine Familie. Er hat schon wieder Nachsitzen bekommen, dabei war er gerade erst mit seiner letzten Strafe fertig." „Seine Verlobte muss sich so schämen. Sicher, er ist der Held, aber sein Benehmen lässt zu wünschen über." „Das der gesamten Familie. Wusstest du, dass Jay Malfoy einmal Harry Potter war? Sie haben ihn misshandelt und sein Pate hat ihn zu sich genommen und adoptiert." „Die Malfoys sind eben noch immer die beste der englischen Familien."

Jays Wangen sind gerötet, als er das Gespräch zwischen zwei der Französinnen mitbekommt. Er zieht den Kopf ein, während Theo ihm lachend zum Frühstück folgt. „Hör auf zu lachen. Du ziehst nur Aufmerksamkeit auf uns."

„Ja und? Das ist doch gute Aufmerksamkeit. Sie loben dich und deine Familie. Und Nick bekommt, was er verdient. Wie kann er aber auch glauben, er könnte bei Professor Snape zu spät kommen und nicht schon wieder nachsitzen bekommen. Er muss es wirklich lieben, Kessel zu schrubben." lacht Theo und nimmt sich ein Brötchen.

„Lass es gut sein. Tratschen wirft ein schlechtes Licht auf dich." erwidert Jay und nimmt sich selbst Frühstück. Über ihnen kreisen Eulen und immer mal wieder kommen welche von draußen oder verlassen die Halle wieder. Eine setzt zur Landung vor Jay an. Es ist die Zeitungseule.

Er bezahlt die Zeitung und gibt der Eule ein Stück Speck, bevor sich diese wieder auf den Weg nach London macht. Doch Jay kommt nicht dazu, seine Zeitung zu öffnen und zu lesen, da hört er schon die Stimme des Helden der Nation.

„Genießt du dein letztes Frühstück in Freiheit? Denn das ist garantiert der letzte Tag, den du hier genießen kannst. Während wir hier sind, wird bereits das Haus deines Todesser Vaters untersucht und spätestens heute Mittag wird er dann in Askaban sitzen. Freust du dich schon darauf ihm dort Gesellschaft zu leisten?" Nick lacht hämisch und Jay ballt unterm Tisch die Fäuste, hält sich aber zurück.

Er ignoriert Nick einfach und faltet nun doch seine Zeitung auf. Neues Gesetz verabschiedet! Besitztümer verdächtigter Todesser werden auf verbotene Gegenstände untersucht! Knallt ihm die Überschrift der Titelseite entgegen. Das erklärt ihm zumindest, warum sich Nick traut, so etwas durch die gefüllte große Halle zu brüllen.

„Na, liest du es schon? Euer Verhängnis? Dann wird endlich jeder sehen, was für Monster die Malfoys wirklich sind. Und dann werdet ihr Todesserabschaum weggesperrt. Und Jackson wird dann auch ihre Strafe erhalten. Wobei, wenn man das Bett des Unau... Hmpf! Hmpf!" Nick wedelt wie wild mit den Armen, als er mit einem Mal seine Lippen nicht mehr öffnen kann.

„Nicht aufregen, Jay. Das ist nur sein normales, dummes Geplapper." versucht Dana Jay zu beruhigen, doch der atmet nur tief durch und sieht sich dann um.

„Hast du gesehen, wer den Zauber gesprochen hat? Ich würde mich gerne bedanken." Dana schüttelt den Kopf. „Schade. Aber es ist gar nicht so gelogen, wie du nun vielleicht denkst. Also, dass mein Vater in Askaban landet schon, vermutlich muss das Ministerium heute Nachmittag eine Entschuldigung herausgeben. Aber der Rest? Der ist nicht gelogen. Hier, schau."

Jay zeigt Dana den Artikel, den er gerade überflogen hat. Am gestrigen Abend wurde mit knapper Mehrheit ein Gesetz verabschiedet, dass die Durchsuchung sämtlicher Besitztümer verdächtiger Todesser anordnet. Trotz erheblicher Bedenken einiger Mitglieder hinsichtlich von Privatsphäre und Willkürlichkeit wurde das Gesetz verabschiedet.

Ab dem heutigen Tag werden die Durchsuchungen unangekündigt durchgeführt. Dabei wird eine Gruppe, bestehend aus Fluchbrechern von Gringrotts, Auroren und unabhängiger Beobachter aller drei Fraktionen, die Verdächtigen aufsuchen. Der Ministeriumsbeschluss muss vorgezeigt werden, dann darf ihnen der Eintritt nicht verweigert werden. Die Familienmitglieder müssen dabei vor Ort sein.

Während Befürworter des Gesetzes von einem „weiteren Schritt zum Auslöschen der schädlichen Spuren des Krieges und hin zur Sicherheit der Bürger" (Zitat Lady Longbottom) sprechen, ist von Gegnern zu hören, dass „es eine Schande ist, dass eine solch Fortschrittliche Gesellschaft die Angst und Vorurteile einiger Wenigen nutzt, um Unschuldige erneut zu verdächtigen. Grundlos, wie ich betonen möchte." (Zitat Lord Malfoy)

Nun, meine Leser. Es bleibt abzuwarten, wie sich das neue Gesetz auf das Leben allgemein und das Leben so mancher, damals Verdächtiger auswirken mag.

„Das kann doch nicht wahr sein. Das können die nicht machen. Das ist so ein heftiger Eingriff in die Privatsphäre von jedem einzelnen, den sie untersuchen. Ganz zu schweigen, wie willkürlich die Untersuchungen sein können."

„Wir können es nicht ändern, Dana. Aber heute ist die Zeitung so wieso schon wieder voll mit solchen Sachen und noch mehr Tratsch." Jay hat den nächsten Artikel überflogen und Dana zerrt ihm die Zeitung aus den Händen. „Hey."

„Du hättest sie jetzt doch sowieso weggelegt und dich beschwert, was es für ein Wisch ist." Dana lacht, während Jay sich kopfschüttelnd seinem Frühstück zuwendet. „Die Hochzeit des Jahrzehnts?! Wann läuten die Glocken für das Traumpaar Europas? Und das von der Kimmkorn. Das kann ja schon einmal nichts werden."

„Lies trotzdem vor. Vielleicht haben wir dann alle was zu lachen." Anne setzt sich neben Dana und schnappt sich die schon gestrichene Brötchenhälfte von deren Teller. Dana bemerkt es nicht.

„Morgen, Anne. Also. Das Traumpaar Europas sind derzeit wohl ohne Zweifel Lucius Malfoy und Jill Jackson. Nach einem gemeinsamen Auftritt auf dem Winterball in Hogwarts im Rahmen des europäischen Schulturniers, bei dem beide passende Courting-Bänder zur Schau stellten, ist klar, dass dies eine andauernde Beziehung ist.

Nun bleibt die Frage, wann aus einem Courting eine Ehe und aus Miss Jackson Mrs. Malfoy wird. Bisher wurde noch keine Ankündigung zu diesem heiß ersehnten und heiß diskutiertem Event gemacht. Es scheint, als sei dies selbst im engeren Umfeld des Paares noch ein Geheimnis.

„Jill liebt den Winter und will ihre Hochzeit dann feiern. Und Lucius liest ihr dabei jeden Wunsch von den Augen ab." (Zitat Aurelia McRoe, eine enge Freundin Jills) Während die einen davon überzeugt sind, dass es im Winter stattfindet, gibt es andere, die vom Frühling sprechen. „Jill hat sich in die Frühlingskollektion von Amado André verliebt und wird wohl in einem seiner Brautkleider heiraten." (Zitat Julia Karen, eine Freundin Jills.)

Aus dem Kreis von Lucius Bekannten heißt es dagegen, dass Lucius möglichst nicht an seine Hochzeit mit Narzissa erinnert werden möchte, weshalb eine Hochzeit im Sommer oder Herbst am wahrscheinlichsten ist. Es scheint, als sei noch nicht bekannt, wann dieses Event stattfinden wird, aber ich bleibe für sie dran." Dana faltet die Zeitung zusammen und sieht Jay an. „Also, wann ist die Hochzeit?"

„Es steht noch kein Termin. Und alles, was da geschrieben ist, ist Blödsinn. Die Namen von Jills angeblichen Freundinnen habe ich noch nie gehört. Und jeder mit dem Dad über all das reden würde, hätte gerade wichtigeres zu tun, als über ihre Hochzeit zu tratschen."

„Stimmt wohl. Also müssen wir alle warten."

Die neue Generation im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt