Eine Party

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Jay sitzt, wie alle Schüler, in der großen Halle und alle warten darauf, dass das Abendessen beendet wird und die Feier zum Abschluss des Turniers startet. Auch wenn die letzte Aufgabe beinahe in einer Katastrophe geendet ist, die eigentliche Aufgabe hat das Turnier erfüllt. Jay kann die Gastschüler an den verschiedenen Tischen sitzen und mit anderen Schülern reden sehen. Da es das eigentliche Ziel war die junge Generation in Kontakt miteinander zu bringen, war das zumindest erreicht worden.

„Das ist doch wieder das Wiesel, dass so ewig braucht. Als könnte er sein Gesicht nicht voll genug stopfen." grummelt Dana neben ihm und Jay wirft einen Blick auf den roten Tisch. Er findet die Gruppe um seinen Bruder recht schnell und sieht, dass Dana durchaus Recht hat, denn der jüngste männliche Weasley ist noch immer am Essen.

Nick sitzt daneben, mit einer so sichtbar schlechten Laune, dass sich Jay normalerweise Sorgen um sein Wohlsein macht, doch im Moment wird er sowieso nicht alleine gelassen, daher kann Nick nichts machen. Sein Verhalten hat sich auch an den anderen Schulen herumgesprochen. Besonders sein Ausraster bei der letzten Aufgabe. Es gibt zwar ein paar Unverbesserliche, die Nick noch immer für die Rettung der magischen Welt halten, doch die meisten sehen ihn nur noch als verwöhntes, kleines Kind.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und immer mehr verstimmten Blicken, die zu Ron Weasley geworfen werden, beendet auch der Rotschopf sein Essen, die Backen unattraktiv vollgestopft. Er schaut zum Lehrertisch und kaut noch immer wie wild. Angeekelt wendet Jay den Blick ebenfalls zum Lehrertisch, wo sich Direktor McCoy erhebt und seinen Blick über den Raum schweifen lässt.

Langsam wird der große Raum ruhig. „Da nun alle ausreichend gesättigt sind, können wir uns nun erfreulichen und weniger erfreulichen Nachrichten zuwenden. Ich muss leider die Gerüchte bestätigen, die nun schon seit ein paar Tagen durch das Schloss fliegen. Bei Vladimir Petrow wurde eine schwere, mentale Krankheit festgestellt, eine sogenannte Fixierung."

Sofort bricht die gesamte Halle in Lärm aus. Der Direktor lässt es für ein paar Minuten zu, ehe er die Hand hebt und der Lärmpegel langsam wieder sinkt.

„Ich kann verstehen, dass ihr mehr Informationen möchtet, doch ich bitte euch, an seine Familie zu denken, die gerade eine schwere Zeit durchmacht. Bisher gilt Fixierung als unheilbar und Vladimir wird den geschlossenen Flügel eines Hochsichterheitskrankenhaus in den nächsten Jahren nicht verlassen können. Daher bitte ich euch, sie nicht damit zu belästigen." Ein strenger Blick wandert über die Schüler, die zumeist nicken.

„Von dem unerfreulichen Dingen zu etwas erfreulicheren. Die letzte Aufgabe wäre in dem Turnier entscheidend gewesen, doch durch die Entscheidung sie abzubrechen war es nun unklar, wie die Aufgabe bewertet werden sollte. Zwei der Champions waren ausgeschieden und die letzte Verbliebene, hatte die Aufgabe beendet, nachdem diese eigentlich bereits abgebrochen waren. Nach ausgiebigen Diskussionen haben wir entschieden, die Ehre des Sieges Beauxbatons zuzusprechen. Allerdings..." Der Rest seines Satzes geht in den Jubelstürmen der Franzosen unter.

Die meisten anderen Schüler applaudieren höflich, wenn auch bei weitem nicht so begeistert wie die Franzosen. Die Lehrer lassen es für eine Weile dabei und der ekstatische Jubel der Franzosen erstirbt langsam.

„Sehr gut gemacht, Beauxbatons. Die Preise werden bei der Pressezeremonie morgen übergeben werden. Für heute, möchten wir an den wahren Zweck des Turniers erinnern. Wir haben es zurück ins Leben gerufen, um Beziehungen zwischen den Schülern zu ermöglichen, um Freundschaften zu knüpfen und die nächste Generation Europas fest miteinander zu verbinden. Daher wird es nach dem Festakt eine Feier für die Schüler geben. Doch zunächst haben..."

Der Jubel übertönt jedes seiner Worte. Er lächelt und lässt die Schüler jubeln. Die anderen Direktoren und Verantwortlichen sehen nicht ganz so entspannt aus, doch Direktor McCoy wartet einfach ab, bis die Schüler von selbst wieder beruhigen.

„Ich kann verstehen, dass ihr dieser Idee nicht abgeneigt seid, aber bitte, beruhigt euch noch für einen Moment. Je schneller wir die Ankündigungen hinter uns bringen, umso schneller wird das hier zu eurer Party. Wir dürfen heute nämlich noch jemanden in unserer Mitte zurückbegrüßen. Cedric Diggory, Champion von Hogwarts, ist aus dem Saint Mungos entlassen und für fit genug erklärt worden, den Feierlichkeiten beizuwohnen. Er ist noch nicht vollständig genesen, also bitte, behandelt ihn mit Vorsicht."

Die Türen zur Halle öffnen sich und Cedric kommt herein. Auf seinen Lippen ist sein bekanntes, warmes Lächeln und die Halle bricht geschlossen in Jubelstürme und Applaus aus. Jay jubelt mit allen anderen, als er seinen Freund wieder zurückkommen sieht. Er weiß, dass sich unter dem Hemd noch immer Verbände verbergen und dass der rechte Arm noch immer nicht alle Mobilität zurückerlangt hat und noch sensibel ist. Aber allein ihn zu sehen, hebt Jays Laune.

Unter dem Applaus setzt sich Cedric an den Tisch der Huffelpuffs und die Aufmerksamkeit wendet sich langsam wieder zu den Direktoren. „Dann dürfte ich euch nun bitten aufzustehen, damit das hier für eine Party gerichtet werden kann." Einige der Schüler springen auf, um endlich zu der Party zu kommen. Andere lassen sich dabei mehr Zeit, doch dann stehen alle. Die Verantwortlichen heben ihre Zauberstäbe.

Die Tische und Bänke verschwinden, anstelle des Lehrtisches entsteht eine Bühne und die Beleuchtung ändert sich von den üblichen Kerzen zu fliegenden Leuchtkugeln, die immer wieder die Farben wechseln. Während die Lehrer den Raum verlassen, stürmt eine Gruppe Jugendlicher die Bühne. Zunächst sind die Schüler wie erstarrt, dann brüllt jemand den Namen der angesagtesten Band derzeit und alle stürmen zu der Bühne.

Jay kämpft sich durch die Menge zu der Stelle, an der er Cedric zuletzt gesehen hat. Er findet den Älteren umringt von seinen Freunden und hält sich im Hintergrund, während die Gruppe redet. Doch schon nach wenigen Augenblicken wird jedes Gespräch durch die einsetzende laute Musik übertönt und die hunderten von Schüler, die den Text mitgrölen und kreischen, während sie frenetisch auf und ab springen.

Cedrics Freunde verschwinden in der Masse, während Cedric sich zur Seite der Halle zurückzieht und sich dort gegen die Wand gelehnt setzt. Jay setzt sich neben ihn auf den Boden und lehnt den Kopf gegen die Schulter des Älteren. „Kennst du die Band?" brüllt Cedric über die Musik und Jay schüttelt den Kopf.

„Dann ist gut. Nicht das du lieber an der Bühne wärst als hier bei mir."

Jay kuschelt sich an Cedric zurecht. „Ich wäre nirgendwo lieber als hier bei dir."

Cedric lacht, doch der Laut dringt kaum durch den Lärm zu Jays Ohren. Er kuschelt sich zurecht und Cedric hebt sein Gesicht an, um Jays Lippen mit einem Kuss zu verschließen. Jay fühlt sich warm und glücklich, in den Armen seines Freundes, der ihn immer wieder küsst, während der Rest der Schule auf der Tanzfläche tobt.

Die neue Generation im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt