Jay strahlt, als Cedric ihn elegant über die Tanzfläche führt. Für ihn fühlt es sich an wie ein Traum, verstärkt durch die Zauber, die auf der großen Halle liegen. Geschickt gewobene Zauber haben die Halle größer werden lassen und die Wände scheinen komplett verschwunden. Das Dach, anscheinend nur aus dünnem Stoff, wird von zierlichen, eleganten Säulen gehalten. Die Säulen sind mit kleinen, leuchtenden Feen geschmückt, die immer mal wieder von den Säulen wegfliegen.
„Möchtest du eine Pause machen?" Cedric beugt sich vor, um Jay die Frage ins Ohr zu wispern, als das Lied endet. Jay nickt und Cedric führt ihn vorsichtig von der Tanzfläche, wobei er geschickt den Paaren ausweicht, die noch tanzen. Um die Tanzfläche stehen filigrane Tische mit Glasplatten und zu einem davon bringt Cedric Jay.
„Kann ich dir etwas zu trinken bringen?" „Ein Wasser." „Ich bin gleich wieder da." Cedric hebt Jays Hand zum Mund und haucht wie schon früher am Abend einen Kuss darauf, dann verschwindet er in der Menge. Jay lässt seinen Blick über die Anwesenden gleiten.
Auf der Tanzfläche entdeckt er seinen Vater, der Jill gekonnt über die Tanzfläche wirbelt. Er weiß, dass gegen die beiden im Aussehen niemand eine Chance hat und dazu wirken sie, als wären sie von königlichem Blut und hätten sich zum einfachen Volk begeben, um sie in ihrem Glanz zu baden.
„Was hat denn deine Gedanken so gefesselt?" Jay schreckt aus seinen Gedanken auf, als Cedric zu ihm tritt. Er bekommt ein Glas mit Wasser gereicht, in dem zu seiner Überraschung Blütenblätter schwimmen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sieht er Cedric an.
„Ich weiß. Die Schule will wohl ihre Gäste beeindrucken und haben alles extra übertrieben gemacht. Man bekommt kein normales Wasser." „Schenken sie Alkohol aus?" „Ja, aber nicht an Schüler. Nicht einmal an Volljährige." Jay lacht und trinkt einen Schluck des Wassers, das tatsächlich einen leichten Geschmack hat. „Sie wollen keine betrunkenen Dummheiten riskieren. Es gibt ja so schon genug unerwünschte Schwangerschaften."
„Wohl wahr, wohl wahr. Aber wer Alkohol wirklich haben will, der wird es auch bekommen." „Wer heute Alkohol haben will, der hat sowieso ein paar Probleme. Es gibt hier nichts, was einen dazu bringen sollte, sich nach Alkohol zu sehnen. Es ist doch wundervoll hier." Jay dreht sich im Kreis, ehe er wieder zu Cedric sieht.
„Wohl war. Dein Vater ist mit Jill hier?" Jay nickt. „Das ist eine öffentliche Erklärung." „Ich weiß. Aber ich wusste es schon eine Weile und wer mit den beiden bekannt ist, der wusste es ebenfalls. Er hat ihr das Courting-Armband ja auch schon im letzten Schuljahr gegeben." „Oh ja, sie trägt eins. Aber sie hat das wirklich schon so lange und die Medien haben sich noch nicht darauf gestürzt?"
Jay lacht. „Es ist zu typisch, daher hat noch niemand die Verbindung zwischen ihnen hergestellt. Sie spekulieren aber schon ewig, wer von meinem Vater umworben wird. Nun, bis morgen zumindest. Und dann wird Jills Leben zur Hölle." Cedric lacht. „Ich denke doch, dass unsere Ice Queen damit umgehen kann."
„Redet ihr über das schönste Paar an diesem Abend? Jeder redet über sie." „Oh, wow. Du siehst aber auch wundervoll aus, Dana." Begrüßt Cedric die Jüngere. „Jay, du hast dir definitiv die richtige Begleitung ausgesucht. Aber ihr solltet aufpassen. Ich habe die Potters gesehen und auch Nick Potters Verlobte ist hier." „Da kann man nur hoffen, dass er sich dann benehmen wird. Bisher hat er ja kein sonderlich gutes Verhalten gezeigt, trotz der europäischen Gäste."
Theo und Cedric tauschen einen Blick, während sich ihre Dates unterhalten. „Die Lady Savoyen ist hier?" „Ich habe Sofia Savoyen bei Potter gesehen, zusammen mit einer älteren Dame. Vermutlich damit er nichts Lustiges mit der Lady anstellt. Sie ist aber auch sehr schön. Nur nicht so elegant und stark wie Jill, sondern eher, als würde der nächste Windhauch sie umwehen."
„Malfoy. Verpestest du schon wieder für alle die Luft?" Jay zuckt zusammen, als er die verhasste Stimme hört, dreht sich aber zu Nick. „Guten Abend, Nick Potter. Ich hoffe, sie haben einen angenehmen Abend in Großbritannien Lady Savoyen." Er verneigt sich leicht vor der italienischen Adligen. „Darf ich ihnen die Anwesenden vorstellen? Dies ist Cedric Diggory, Erbe Diggory. Die junge Dame ist Dana Moon und dies ihre Begleitung für diesen Abend, Theodore Nott, Erbe Nott."
„Sehr erfreut ihre Bekanntschaft zu machen." Sofia Savoyen machte einen leichten Knicks. „Du musst dich vor diesen Leuten nicht so verhalten. Sie erfordern deine Achtung nicht." „Dies sind die Erben ihrer Familien, Nick. Ich kann meine Familie nicht blamieren, indem ich mich ihnen gegenüber nicht tadellos verhalte."
„Die Familien Malfoy und Nott werden bald alles verlieren. Bekannte Todesser. Ihnen wird alles genommen werden, ihr Geld, ihre Titel, ihre Ländereien. Und Die Diggorys sind nur eine niedrige Adelsfamilie." „Nun, es ist sehr interessant zu sehen, wie du deine Umwelt wahrnimmst, Erbe Potter." Cedrics Stimme ist sehr eisig und kontrolliert.
„Wieso sollte ich es nicht so wahrnehmen? Es ist genauso, wie es ist. Dein Wort gegen meines hat kein Gewicht und diese beiden werden sich bald in sehr heißem Wasser wiederfinden. Es weiß ja jeder, dass ihre Familien Todesser sind." „Sehr richtig. Todesser sind Verbrecher und sollten auch wie welche behandelt werden, Sofia. Sie haben weder Ehre, noch verdienen sie Achtung oder Besitz."
James Potter tritt zu der Gruppe, Lily an seinem Arm. Cedric reagiert sofort und zieht Jay so unauffällig wie möglich in seine Arme. Doch die braunen Augen des Patriarchen der Potterfamilie fixieren sich sofort auf Jay.
„Du musst schon wieder beschützt werden? Bist du wirklich so ein kleines Kind? Man sollte meinen, dass es zumindest einen Mann aus einem macht, wenn man mit einem Todesser zusammenlebt. Aber scheinbar wirst du nur mehr zum Mädchen, als du es jemals warst." Jay drückt sich an Cedric und der festigt seinen Halt um den Jüngeren.
„Wie..." „Erbe Diggory, wenn ich dir einen gut gemeinten Rat geben darf? Ich würde mir eine bessere Gesellschaft suchen, sonst wirst du deine Familie nur in Probleme bringen. Niemand sollte mit den Anhängern des dunklen Lords in Verbindung gebracht werden, wenn seine Eltern so gegen den Lord gekämpft haben."
Jay versteift sich, doch Cedric reibt beruhigend über seinen Rücken. „Sofia, ich möchte dir ein paar Leute vorstellen." Lily harkt sich bei Sofia ein und zieht sie von der kleinen Gruppe weg. „Aber wenn man den Todesser so sieht, dann kann man es verstehen. Du sollst der Ersatz sein, wenn das aktuelle Kind nicht mehr genug für ihn ist. Er konnte ja nicht mal seine Frau halten, wie soll es da anders werden?"
Jay ballt eine Faust und presst seinen Kiefer fest zusammen, um ja nicht auf die Provokation von James Potter zu reagieren, während Nick danebensteht und lacht. Cedric festigt seinen Halt um Jay. „Mister Potter, ich möchte sie bitten, uns in Ruhe zu lassen. Sie haben keine Not hier zu sein und machen diesen Abend nicht vergnüglicher." presst Cedric mühsam beherrscht hervor.
„Sie wollen doch nicht etwa hier, vor der versammelten europäischen Presse ein Theater machen. Oder irre ich mich da, Lord Potter? Ich habe durchaus mitbekommen, was Sie dem Mann vorwerfen, der mich nun schon seit Monaten courtet. Nicht jeder hat das Glück Eltern zu haben, die einen so verwöhnen, dass sie alte Traditionen aus dem Fenster werfen und einem erlauben aus Liebe zu heiraten. Aber Sie haben die Liebe, die Sie von ihren Eltern erhalten haben, ja nicht weitergeben können."
Jill steht mit Lucius direkt hinter den beiden Potters und ihre Augen blitzen, als wolle sie die beiden Potters einfrieren. James Potter erwidert nichts, verzieht sich aber mit Nick im Schlepptau. „Meine Güte. Der sollte doch wirklich wissen, dass das keine gute Idee ist. Ist alles in Ordnung?" Jill zieht Jay in eine Umarmung, sieht aber Cedric an.
„Ja. Jay, zeig einmal eben deine Hände her." Etwas widerwillig zeigt Jay seine Hände vor. Rote Halbmonde zeigen sich auf seinen Handflächen, aus manchen tritt Blut aus. „Oh, Kleiner." „Er hat gesagt, dass..." „Wir haben es gehört. Nimm dir das bloß nicht zu Herzen. Und Cedric, halt den Kleinen bitte von den Potters fern."
Cedric nickt ihr zu, während sie Jays Hände heilt. „Ich hoffe, dass euer Abend vorher angenehm war." „Ja. Es ist toll." „Ich merke es, deine Augen strahlen richtig. Hoffentlich bleibt es jetzt ruhig, wo wir die Potters für heute Abend hinter uns haben." „Hoffentlich ja." erwidert Jay mit einem Lächeln.
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Die neue Generation im Haus der Schlangen
FanfictionJay kehrt zu seinem vierten Jahr nach Hogwarts zurück, das erste Mal ohne seine Beschützer. So verändert sich auch das Haus Slytherin, dass sich so lange auf die Beiden verlassen hat. Während er versuchen muss, sich daran zu gewöhnen und selbst mit...