Sanduhr

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"Darf ich reinkommen?"
Emma tritt nervös von einem Fuß auf den anderen, als Paddy ihr die Tür öffnet und sie überrascht anschaut.

Nur ein paar Minuten zuvor war Emma in ihrer Wohnung aufgewacht, als es ihr in ihren Klamotten zu warm wurde.
Das Licht der Straßenlaternen ließ den Raum dezent erhellen.
Sie drehte sich auf den Rücken, starrte an die dunkle Decke und dachte nach.
Sie war verletzt. Wie konnte es nur sein, dass Paddy eine andere Frau geküsst hat?

Traurigkeit machte sich in ihrem Körper breit.
Sie fühlte sich betrogen, obgleich Paddy ihr keine Erklärung schuldig war.
Sie sind nicht zusammen, dennoch bildeten sie in Emmas Kopf bereits eine Einheit.
Ein warmes wohliges Gefühl machte sich jedes Mal in ihrem Körper breit, sobald sie an sich und Paddy dachte. Sie mochte den Gedanken, dass er der Mann an ihrer Seite werden könnte.
Obwohl ihr die Geschichte mit Rahel unendlich weh tat, wollte sie mit Paddy nochmal darüber sprechen.
Immerhin hatte er ihr von den Vorkommnissen erzählt. Das hätte er nicht gemusst, er war ihr keine Rechenschaft schuldig.
Emma wollte wissen, wie wichtig ihm Rahel war.

Sie wollte vorallem wissen, ob da mehr zwischen ihm und Rahel ist...

Sie nahm all ihren Mut zusammen.

Jetzt stand sie vor seiner Tür und schaute in seine dunklen Augen.
Paddy antwortet ihr nicht auf ihre Frage und öffnet seine Wohnungstür gerade so weit, dass sie in den dunklen Flur huschen konnte.

"Es tut mir leid." Kommt es ihr leise über die Lippen. "Ich wollte dich vorhin im Blumenau nicht so bloß stellen."
Paddy zieht sie in seine Arme und drückt sie fest an sich.
"Mir tut es auch leid, Emma. Ich wollte dich nicht verletzen."

Sie stehen eine ganze Weile eng umschlungen da, bis Paddy sich schließlich aus der Umarmung löst und sie fragend anschaut. "Tee?"

Emma nickt.

Emma hat ihren Kopf an Paddys Brust gelehnt und lauscht seinem regelmäßigem Herzschlag

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Emma hat ihren Kopf an Paddys Brust gelehnt und lauscht seinem regelmäßigem Herzschlag.
Sanft streicht er mit seiner Hand über Emmas Schulter den Arm herab.
Sie kann sich nicht daran erinnern, wann sie sich in den Armen eines Mannes zuletzt so wohl gefühlt hat.
Im Hintergrund läuft leise die Musik eines Klassiksenders, während sie beide schweigen und einfach nur die Nähe zueinander genießen.

Emma richtet sich auf und schaut Paddy an.
"Darf ich dich was fragen, Paddy?
Er lächelt sanft.
"Alles was du willst."

"Hast du Gefühle für sie?"
Emmas Herz fängt an schneller zu schlagen, als die Worte plötzlich über ihre Lippen kommen.

Paddy schaut sie fragend an.
"Für wen? Rahel?"
Emma nickt.

Paddy reißt die Augen auf und setzt sich kerzengerade hin "Oh nein Emma, nein, nein, nein... Das darfst du nicht denken. Ich habe keine Gefühle für diese Frau. Sie baggert schon länger an mir rum, aber ich bin nie darauf eingegangen.
Silvester ist es ihr in einem meiner schwachen Momente gelungen, zumindest teilweise zum Ziel zu kommen. Aber da ist nichts, wirklich."

Emma atmet einmal tief ein.
"Weiß sie das auch, dass da nichts ist?"
Paddy senkt den Kopf.
"Ich hatte bisher noch keine ruhige Minute, um mit ihr zu sprechen. Seit Tagen versucht sie mich anzurufen und selbst Jork musste mich schon verleugnen. Ach shit... ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht gut in diesen Liebesdingen bin." Er schaut sie an und kratzt sich am Hinterkopf.

"Das ist absoluter Blödsinn, Paddy."
Sie beugt sich nach vorn und legt ihre Lippen sanft auf seine.
Anders als bei ihrem ersten Kuss, lässt Paddys Reaktion keine Sekunde auf sich warten.
Er beugt sich nach vorn und drück seinen Körper gegen ihren, während er ihren Kuss zärtlich und auch ein bisschen fordernd erwidert.

Emma lässt sich vorsichtig in die Sofakissen fallen und gibt sich diesem kleinen leidenschaftlichen Moment hin.
Langsam fährt sie mit ihren Fingern unter Paddys Shirt und fängt an seinen Rücken zu streicheln.
Ihre kalten Fingerkuppen lassen ihn kurz erschaudern, als sie auf seine glühende Haut treffen.
Er seufzt leicht in den Kuss hinein, bevor auch er seine Hände unter ihre Bluse fahren lässt.
Sanft streichelt er die Haut um ihren Bauchnabel und beschert ihr eine Gänsehaut.
Schließlich löst er sich aus ihrem innigen Kuss und wandert mit seinem Kopf zu ihrer Körpermitte.
Behutsam schiebt er den Stoff ihrer Bluse nach oben und bedeckt mit seinen weichen Lippen ihren Bauch mit zarten Küssen.
In Emmas Kopf fängt sich alles an zu drehen.
Plötzlich umschließen Paddys Hände ihre Hüften.
Sanduhr....Sanduhr...Sanduhr...
Die Worte hämmern wieder unaufhörlich gegen ihre Schläfe.
Als sie zusammenzuckt stoppt Paddy seine Zärtlichkeiten und schaut sie verunsichert an.
"Alles okay... habe ich was falsch gemacht?"

Emma kann nichts dagegen tun und sie spürt wie sich ihre Augen mit Tränen füllen.
Paddy ist nun direkt über ihrem Gesicht und streichelt ihr sanft über die Haare.
"Emma, bin ich dir zu weit gegangen? Das tut mir leid, das wollte ich nicht..."
Emma schüttelt hastig den Kopf.
"Nein, das ist es nicht... es ist nur ..es ist..." Sie stockt.
Paddy fixiert sie mit seinem Blick.
"Was ist es, sag es mir, bitte."

Emma schließt die Augen und versucht ihre Gedanken zu sammeln.
Dann öffnet sie sie wieder und schaut ihn an.
"Meine Figur. Mein Becken, es ist zu breit, Dave hat immer..."
"Shhhhhhhhtttt.." Paddy legt den Finger auf ihre Lippen, bevor sie ihre Ausführungen weiter fortsetzen kann.
"Dave ist ein verdammter Idiot. Schon  vergessen?"
Emma muss leicht grinsen als er das sagt.
"Du bist wunderschön...perfekt...du raubst mir den Atem und den Verstand. Willst du etwa behaupten ich lüge, wenn ich das sage?"

Emma muss nun lachen.
"Oh, ich traue mich nur kaum dir zu widersprechen, Herr Kelly."

Paddy grinst.
"Ich liebe es, wenn du mich Herr Kelly nennst."
Er beugt sich über sie und bedeckt ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss, der in Emma jeden Zweifel verschwinden lässt.
Obwohl sie ihr Glück kaum begreifen kann, muss sie sich eingestehen, dass nicht nur sie Gefühle für Paddy hat, sondern dass auch er durchaus Emotionen für sie hegt.

Paddy öffnet die Augen und schaut sie  sanft an, so dass es ihr Herz höher schlagen lässt.
"Können wir etwas versuchen, Emma?"
Sie schaut ihn fragend an, als er das sagt.
"Wie wäre es, wenn wir Dave einfach keinen Raum mehr in unseren Gedanken geben. Er ist es nicht wert."

Sie lächelt ihn an.
"Nichts lieber als das..."

Von Allem Ein BisschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt