Von Allem Ein Bisschen

Morgen

Emma blättert gerade in einem von Paddys Büchern, als sich neben ihr im Bett jemand rührt.

Paddy schaut sie mit zusammengekniffenen Augen an.
"Boah, wie schaffst du es nur immer sooo früh wach zu sein, es ist doch noch mitten in der Nacht." Er zieht die Decke über sein Gesicht, so dass nur noch sein brauner Haarschopf zu sehen ist.
Emma muss grinsen.
Ein Blick auf die Uhr an Paddys Wand verrät, dass es bereits kurz vor 11 ist.
Sie weiß inzwischen, dass er große Probleme hat, früh aufzustehen. Er ist eben durch und durch ein Nachtmensch.

Emma schiebt ihre Hand vorsichtig unter Paddys Bettdecke und stößt auf einmal einen kurzen schrillen Schrei aus.
Paddy zieht sich ruckartig die Decke vom Gesicht und schaut Emma aus erschrockenen Augen an.
"Was ist?"

"Herr Kelly, sie sind ja komplett unbekleidet."
Sie kann nicht mehr und muss laut loslachen.
Paddy richtet sich auf und rollt sich blitzschnell auf Emmas Körper, so dass sie völlig handlungsunfähig wird.

"Wie gemein du bist. Du hast mir einen echten Schrecken eingejagt."
Er tut gespielt beleidigt, während Emma weiterhin von ihrem Lachanfall geschüttelt wird.
Paddy umfasst mit seinen Händen Emmas Handgelenke und drückt sie links und rechts neben ihrem Kopf auf die Matratze.
"Entschuldige dich." Er versucht so ernst wie möglich zu klingen.
Emma laufen inzwischen die Tränen vor Lachen.
"Niiiiemals." Sie schüttelt den Kopf.

"Gut, dann gibt es nur eine Möglichkeit. Ich muss dich zum Schweigen bringen."
Paddy beugt sich nach unten und drückt Emma einen Kuss auf den Mund, der ihr fast die Luft zum Atmen nimmt.
"Okay, okay, ich entschuldige mich",  nuschelt Emma in den Kuss hinein.
Paddy löst sich von ihren Lippen und schaut sie grinsend an, während ihm seine Haarsträhnen wild ins Gesicht hängen.
"Soll ich dir was verraten, Emma? Du bist nicht ganz unschuldig daran, dass ich hier so liege, wie Gott mich schuf."

Emma schaut völlig entsetzt.
"Iiich? Wieso ich? Ich denke sie sind alt genug, ihre Entscheidungen für sich selbst zu treffen, Herr Kelly."
Emma hebt abwehrend die Hände.

Paddys Augen funkeln sie an.
"Ohja, das stimmt und die Entscheidung, mich letzte Nacht meiner Kleidung zu entledigen war seit langem das Beste, was ich getan habe."
Zärtlich streicht er mit seinen Händen durch Emmas Gesicht.
Sie strahlt ihn an und nickt.

"Darf ich dich was fragen, Paddy?"
Emmas Blick wird auf einmal ernster.
Er lächelt. "Natürlich"

"Hattest du schon viele Frauen?"
Sie versucht in seinen Augen zu lesen, was er gerade denkt, während sie die Worte hervor bringt.

Paddy rollt sich von Emma runter und schmeißt sich wieder auf sein Kopfkissen. Sein Blick geht an die hohe mit Stuck behangene Decke.
"Warum ist das wichtig, Emma?"
Seine Stimme wirkt auf einmal leise und gar nicht mehr so fröhlich, wie noch vor wenigen Augenblicken.

"Hm, weißt du, im Grunde, ist es nicht wichtig. Mich würde nur interessieren, wie deine bisherigen Beziehungen so waren." Sie schaut ihn von der Seite an.

Er hat den Blick weiterhin nach oben gerichtet.
"Ich hatte einige Beziehungen, aber nicht viele. Es gab aber viele Frauen..."
Er dreht sich zu Emma und fixiert sie mit seinen dunklen Augen.
"Okay, ich verstehe" flüstert sie leise.
Paddy rückt nun wieder näher zu ihr, so dass ihre beiden Nasenspitzen sich fast berühren.
"Es ist nichts, worauf ich stolz bin, Emma. Aber es ist nunmal passiert. Es war vorm Kloster, also eine andere Zeit, you know?"

Emma nickt.
"Sorry  Paddy, ich wollte dich nicht verärgern."

"Das hast du nicht, Liebes, aber wie hat Einstein mal so schön gesagt? : <<Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.>>
Ich lebe im Hier und Jetzt und du bist die einzige Frau, abgesehen von meinen Schwestern, der mein Herz gehört."
Emma bekommt einen Kloß im Hals, doch bevor sie etwas sagen kann, legt Paddy seine Lippen vorsichtig auf ihre.