Der Zettel

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Hastig rennt Emma durch die abendliche Neustadt. Der Schneeregen peitscht ihr nur so ins Gesicht.
Eigentlich wollte sie schon vor eineinhalb Stunden im Tonstudio sein, um mit Paddy und den anderen zu feiern, doch heute morgen rief der Steuerberater an, der unbedingt noch wichtige Unterlagen benötigte.

Tobi war den ganzen Tag auf einer Veranstaltung, um diese zu begleiten, also musste Emma sich nach Feierabend noch durch Tobis Zettelwirtschaft kämpfen, bevor sie den Heimweg antreten konnte.

Zu allem Überfluss war der Akku ihres Handys leer und das Ladegerät Zuhause. Sie konnte also Paddy nicht mal Bescheid sagen, dass sie sich verspäten würde. Er machte sich sicher schon wahnsinnige Sorgen.

Sie wollte jetzt noch schnell eine heisse Dusche nehmen und sich was hübersches anziehen.

Gerade als sie die letzten Stufen nach oben zu ihrer Wohnung geht, entdeckt sie den Zettel der an ihrer Tür klebt...

Gerade als sie die letzten Stufen nach oben zu ihrer Wohnung geht, entdeckt sie den Zettel der an ihrer Tür klebt

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Paddy umklammert fest die Bierflasche in seinen Händen. Mit seinen Fingern fummelt er nervös am Etikett herum. Emma hätte schon längst hier sein müssen.
Gefühlt alle 10 Sekunden starrt er auf sein Handy. Nichts. Die Nachricht heute Nachmittag blieb unbeantwortet.
Hatte sie etwa doch kalte Füße bekommen? Er wollte das alles so gern mit ihr zusammen feiern, doch nun ließ sie sich nicht blicken.
Kurz machten sich negative Gedanken breit, die er ganz schnell wieder verwarf.
Es passte nicht zu Emma, ihn grundlos so hängen zu lassen. Es musste eine plausible Erklärung dafür geben.

Plötzlich spürt Paddy, wie sich jemand zu ihm aufs Sofa setzt.
"Hey." säuselt ihm da jemand entgegen.

"Hey Rahel." Sie hatte ihm gerade noch gefehlt. Ihm war nicht nach Smalltalk, oder irgendwelchen Rechtfertigungen.
Er wollte nur wissen wo Emma blieb und sie endlich in seine Arme schließen.
"Das habt ihr richtig toll hinbekommen." Sie strahlt ihn, wie immer, aus einem perfekt geschminkten Gesicht an.
"Ähm, was bitte? Ich verstehe nicht ganz."
Paddy hat keine Ahnung, worauf sie hinaus will.

"Mensch Paddy, das Tonstudio."
Sie haut ihm kumpelhaft auf die Schulter. Paddy ist diese Art der Berührung unangenehm. Er will nicht mehr von ihr angefasst werden. Er hat durch die Sache an Silvester alles mit Emma aufs Spiel gesetzt und er möchte Rahel auf keinen Fall nochmal das Gefühl geben, dass sie Chancen bei ihm hätte.
"Achso ja danke, aber das ist hauptsächlich Jorks Verdienst. Ich habe ihm nur hier und da mal unter die Arme gegriffen." Er wagt es kaum, sie dabei anzuschauen.

"Sorry übrigens für meinen Abgang letztens. Ich hatte nicht gerade meinen besten Tag." Sie guckt entschuldigend

"Hmmmm..." Paddy hat gar keine Lust auf das Gespräch einzugehen.

"Ich verstehe, dass du erstmal nach all den Jahren im Kloster wieder in der Welt ankommen musst. Ich wollte dich nicht überrumpeln oder so."
Sie strahlt ihn an.

"Weißt du Rahel, es ist nicht nur..." gerade als er weiterreden möchte entdeckt er Emma die etwas verloren in der Tür zum Tonstudio steht.
Er steht unvermittelt auf und geht zu ihr, während er Rahel auf dem Sofa wortlos zurück lässt.

Von Allem Ein BisschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt