Clocks

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Emma beißt nervös auf ihrer Unterlippe herum, als sie den Klingelknopf an Paddys Tür betätigt.
Seit dem Besuch auf dem Adventsmarkt waren schon wieder 5 Tage vergangen. Emma ertrank förmlich in Arbeit. Tobi liegt seit dem letzten Wochenende mit einem grippalen Infekt flach, so dass die ganze Arbeit an ihr hängen blieb.

Eigentlich hätte es Sinn gemacht, im Büro auf dem Klappsofa zu übernachten, doch dann hätte sie vermutlich nie Feierabend gemacht.
Außer ein paar Textnachrichten, hatten sie und Paddy keinen Kontakt. Als sie heute früher aus dem Büro kam, um endlich das Wochenende einzuläuten, hatte sie leise Gitarrenklänge aus seiner Wohnung gehört. Jetzt wollte sie ihn fragen, ob er den Abend mit ihr verbringen will.

Kurz bevor sie das zweite Mal die Klingel betätigen möchte, öffnet ihr Paddy mit ein paar Kopfhörern auf dem Kopf die Tür.
"Oh, da habe ich ja doch richtig gehört. Hallo Emma."
Seine tiefblauen Augen strahlen sie an.

"Hallo Paddy, störe ich?"
Gerade spürt Emma leichte Unsicherheit in sich aufkeimen. Vielleicht wollte er lieber allein Zeit verbringen?
"Was kann ich denn für dich tun?"
...Emma wird aus ihren Gedanken gerissen.
"Ähm... ich wollte fragen, ob du Lust hast mit mir den Abend zu verbringen?" sie spürt, wie leichte Röte ihren Hals empor steigt.
"Sehr gern." Paddys Gesicht ziert jetzt ein breites Grinsen.
"Ich ziehe mir nur schnell was Frisches an, verwandele mich in einen Menschen und komme dann rüber."
Emma lächelt.
"Das klingt gut."

Emma schiebt gerade einen Gemüseauflauf in den Ofen, als es an der Tür klingelt

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Emma schiebt gerade einen Gemüseauflauf in den Ofen, als es an der Tür klingelt.

Sein Anblick verschlägt ihr fast den Atem. Erst jetzt sieht sie, dass er beim Frisör gewesen sein muss. Durch die Kopfhörer, war ihr das vorhin nicht aufgefallen.

Die Seiten trägt er jetzt deutlich kürzer, während ihm vorne der Pony locker und immer noch etwas länger ins Gesicht fällt. Er trägt einen blau-weissen Strickpulli und eine schwarze Jeans.
"Komm rein, das Essen dauert noch ca 40 Minuten."

"Oh du hast gekocht?" Er streckt ihr zwei Flaschen Rotwein entgegen, als er das fragt.
"Nichts Wildes, nur einen Auflauf. Ich habe nämlich echt ordentlich Hunger und zusammen schmeckt Essen immer besser als allein."
Sie lächelt ihn an.

Emma öffnet schonmal die erste Flasche und gießt beiden ein Glas ein.
Sie berichtet von der anstrengenden Arbeitswoche und von ihren Plänen für Weihnachten.

Mit jedem Schluck Wein wird sie lockerer und ihr wird bewusst, wie sehr sie Paddys Gegenwart die ganze Woche vermisst hatte.

Neben dem Auflauf serviert Emma Blattspinat und muss grinsen, als sie Paddys strahlende Augen sieht.
Er kocht selten bis nie für sich, schon gar nicht mit vielen unterschiedlichen  Komponenten. Sie weiß, dass er meistens ins Tiefkühlfach greift, wenn ihn der Hunger plagt. Immerhin gehört er zu den Männern, die trotzdem Obst und Gemüse im Haus haben und sein Frühstück besteht nahezu immer aus Müsli.
Alles Sachen, die Emma mitbekommen hatte, als sie noch regelmäßig Zuflucht bei ihm suchte.

Von Allem Ein BisschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt