Kostas
Mein Lachen erstickte, als mich jemand von hinten packte.
"Hast mir gar nicht gesagt, dass du auch hier bist."
Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen und ich drehte mich um.
"Du mir aber auch nicht."
Ich gab Mik einen kurzen Kuss.
"Leute, das ist Mik. Das ist Naomi. Und diese Oma mit Parkinson ist Joey."
"Hey, Kumpel. Freut mich. Hast du einen Joint?", begrüßte Joey ihn.
Ich wollte Mik gerade erklären, dass Joey beim Trinken sofort Entzugserscheinungen kriegt, als Mik in seiner Hosentasche wühlte und einen Joint hervor zog.
"Bester Mann!", rief Joey. "Wie viel willst du?"
"Nichts. Lass stecken.", lachte Mik.
"Ehrlich jetzt?"
"Ja."
Joey wandte sich an mich. "Behalt den."
"Ich geb mir Mühe.", lachte ich.
"Geil, ich kann in die Zukunft gucken.", sagte Jace glücklich. "Katharina hat sich über mich lustig gemacht, weil ich drei Getränke zu viel bestellt habe. Aber ich hab Kostas Freund natürlich mich eingerechnet. Ich bin Jace." Zur Begrüßung überreicht Jace ihm einen Becher.
"Und was ist mit den andern zwei Bechern? Du Hellseher?", fragte Katharina.
"Die sind doch für die beiden, da hinten.", sagte Mik und winkte Mary und Ben zu uns.
"Eben. Man Katharina hab mal bisschen Geduld. Ich wollte es dir gerade erklären."
Wir unterhielten uns die ganze Zeit über belanglose Dinge, während immer mehr Getränke geholt wurden.
"Was hat dieser Typ da eingeworfen?", fragte Jace und schaute auf einen Typen, welcher die ganze Zeit mit dem Kopf zur Musik wippte, total blass aussah und irgendwie in einer anderen Dimension war.
"Wenn der gleich anfängt zu krampfen, hab ich das nicht gesehen und bin keine Krankenschwester. Ich bin nicht nüchtern genug um Erste-Hilfe leisten zu können."
"Wow, beste Krankenschwester weltweit.", meinte Mik unbeeindruckt.
Der Typ machte das erste Mal seit bestimmt einer Stunde ein paar Schritte vorwärts, wobei er fast hingefallen wäre. Doch nun verschwand er aus unserem Augenwinkel. Ich bete für ihn, dass er den Abend überlebt und nicht an einer Überdosis stirbt.
"Kostas?" Joey sprach meinen Namen aus, als wäre er gerade sehr verwirrt. "Was hat Roland mit Casper zu tun?"
Ich folgte Joeys Blick und sah ein paar Metern von uns entfernt Casper mit Roland sprechen.
"Ich hasse alles. Nicht mal hier, kann der Typ uns in Ruhe lassen.", meinte Mary genervt.
"Ihr kennt Roland?", fragte Katharina.
"Ne, Casper.", antwortete Mary.
"Woher?"
"Lange Geschichte.", mischte ich mich ein.
Nachdem Roland sich von Casper entfernte schaute er sofort in unsere Richtung, als hätte er gerade mit Roland über uns geredet. Sein Blick konnte Bände sprechen. Doch ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, warum er uns so intensiv ansah. Oder ist dieser Blick nur an einen von uns gerichtet?Mik
Casper schaute zu uns herüber. Er schaute mir direkt in die Augen und ich wusste, dass er mir damit verdeutlichen wollte, dass er seine Drohung ernst macht. Warum sprach er mit diesem Roland? Casper heckte irgendwas aus und ich hatte dabei kein gutes Gefühl. Aber heute wollte ich nicht darüber nachdenken. Ich wollte den Abend genießen.
"Auf den Schock, brauch ich erstmal nen Joint.", meinte Joey, welcher den Joint bereits im Mund hatte.
"Wo hast du den denn jetzt her?", fragte Kostas verwirrt.
"Kannst da an der Theke kaufen. Bisschen überteuert, aber ihr könnt auch welche haben, wenn ihr wollt."
Ich nahm einen Joint und zündete ihn mir an. Tat eigentlich echt gut, weil mich das auf andere Gedanken bringt und mich nicht an die Drohung von Casper erinnert.
"Ähm...M-Mik...?", sagte eine zitternde Stimme hinter mir.
"Piss dich.", sagte Mary sofort, bevor ich mich überhaupt umdrehen konnte.
"M-Mik?"
Erst jetzt drehte ich mich um und sah ein kleines, dünnes Mädchen.
"Hast du vielleicht.... Pillen?"
Ich stöhnte genervt und verdrehte die Augen. "Nein."
"B-Bitte."
"Tschüss Lena!", meinte Mary genervt.
"N-nur ein Mal."
"Ich hab deine dummen Pillen nicht."
"Tschüüüüß." sagte Mary erneut und nun verschwand sie endlich.
"Was war mit der denn?", fragte Kostas.
"Dein Freund hier, war mal ein Drogendealer.", erklärte Mary.
"Stimmt nicht.", verteidigte ich mich.
Mary zog die Augenbrauen hoch.
"Ich hab mir nur ein bisschen Geld verdient indem ich gestreckte Sachen auf solchen Raves verkauft haben. Nur, auf Raves."
"Okay, dann eben ein Hobby Drogendealer."
"Ernsthaft?", fragte Kostas ungläubig.
"Ich brauchte das Geld."
"Das nächste Mal gibst aber was ab.", meinte Beni empört.
"Ich mach den Scheiß nicht mehr. Nachdem ich einmal fast aufgeflogen bin."(...)
Wir feierten noch die ganze Nacht durch. Bis es halb 6 war und die Party sich langsam dem Ende neigte. Sobald es hell wurde, würde es für die Polizei leichter sein den Rave zu entdecken. Kostas, Joey, Jace und Katharina hatten sich bereits vor einer halben Stunde auf den Weg nach Hause gemacht.
"Stop!", rief Mary plötzlich. "Ich muss noch Pipi bevor wir gehen."
Ich verdrehte die Augen. "Mach hinne."
"Dann geh ich noch schnell ins Gebüsch.", sagte Joey.
"Ich warte hier dann.", sagte ich und so verschwanden die beiden.
Ich beobachtete die Leute dabei wie sie betrunken und/oder high nach Hause strumpelten.
Plötzlich legte sich eine kalte Hand auf meine Schulter.
"Ich denke du hast meinen Brief erhalten?", meldete sich eine tiefe Stimme hinter mir.
Ich drehte mich schnell um und ging ein paar Schritte zurück um Abstand von Casper zu gewinnen.
"Hab ich.", sagte ich nur.
"500€ Mik. Sonst ist dein hübscher Kostas bald entstellt."
"Fick dich."
Casper kam in schnellen, großen Schritten auf mich zu und stand nun direkt vor mir. Bevor ich reagieren konnte, hielt er mir eine Messerspitze an den Hals.
"Ich mach keine Scherze. 500€. Wenn du es mir nicht gibst, dann wird es immer mehr Geld. Bis du mit dem Tod von Kostas zahlen musst. Und du weißt ja, was passiert, wenn du zur Polizei gehst. Dann bist du genauso dran."
"Ja.", sagte ich nur.
"Gut." Casper entfernte sich wieder ein paar Schritte und packte sein Messer weg. "Du weißt ich hab meine Ohren überall. Die Uhr tickt." Und mit diesen Worten verschwand er in der Menschenmenge.
"Hey, alles gut?", fragte Mary, die plötzlich wieder hinter mir stand.
"Ähm... Klar."
"Wo ist Joey?"
"Wahrscheinlich schon beim Ausgang."
Ich war mit einem Mal total Durcheinander. Casper machte mir nun noch mehr Angst als sowieso schon. Und immer noch stellte ich mir die Frage was er mit diesem Roland zu tun hat? Kostas und seine Freunde kommen anscheinend nicht gut mit ihm klar. Stecken Casper und er jetzt vielleicht unter einer Decke. Scheiße, ich hoffe nicht, dass er irgendwas Größeres plant. Ich weiß ja wie er tickt und für Geld machte er so gut wie alles.
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Together we're strong
FanfictionSie lernten sich in einem Camp für schwer erziehbare Jugendliche kennen. Schnell merkten sie, dass sie eines gemeinsamen haben: Sie beide haben eine kaputte Familie. Zurück in der Heimat versuchen sie zusammen die schwere Zeit durchzustehen. Doch d...