Ihr erstes Mal

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Kostas

Ich war ein wenig aufgeregt. Mik meinte ich soll an seine Worte denken, welche er zu mir in der Dusche gesagt hatte. Ich meine, ich wollte ja auch Sex mit ihm. Ich war auf keinen Fall abgeneigt. Aber es war mein erstes Mal mit einem Jungen und ich hatte überhaupt keine Ahnung wie es ging. Ich betrat die Hütte und sah Mik in der Küche. 
"Na, Süßer." 
Ich kam auf ihn zu und gab ihm einen Kuss.
"Na du?"
"Christian ist den ganzen Abend bei Beni. Wir haben also Zeit für uns."
"Mhm... Und was denkst du könnten wir machen?"
"Tja... Wir könnten den ganzen Abend langweilige Filme und Serien schauen."
"Oder...?"
"Oder...", flüsterte Mik und fing an mich zu küssen. Leidenschaftlich, verlangend. 
Doch viel zu schnell unterbrach er den Kuss wieder, packte mein Handgelenk und führte mich ins Schlafzimmer. Ich schloss die Tür hinter uns und sofort schubste er mich dagegen. Ich war überrascht von seiner etwas dominanten Art, doch ich fand das irgendwie sexy. Er küsste mich wieder verlangend und zog mir mein Shirt aus. Auch ich zog ihm sein Shirt aus und fuhr mit meinen Händen seine Muskeln nach. Ohne den Kuss zu unterbrechen drehte er uns und schubste mich auf das Bett. Er setzte sich auf mich drauf und küsste mich weiter. Dabei öffnete er meine Hose. Er fuhr mit seiner Zunge über meine Brust und hinterließ überall kleine Küsse. Zur gleichen Zeit strich er mir die Hose und die Boxershorts ab.
"Hey, kein Stress, ja?", sagte Mik einfühlsam. "Wenn irgendwas nicht geht, dann sag einfach Bescheid verstanden. Ich zeig dir wie es geht." 
Ich nickte nur. Mik kam wieder hoch und küsste mich, dabei hörte ich, wie auch er seine Hose öffnete. Dann ging er wieder zu meiner Brust. Zwei seiner Finger strichen über meine Lippen, fanden dann den Weg in meinen Mund. Er hinterließ Knutschflecken auf meiner Brust, nahm seine Finger wieder aus meinem Mund und strich über meinen Eingang. Langsam drang er mit einem Finger in mich ein. Ich stöhnte erschrocken auf. Es war ein unbeschreibliches Gefühl und ich wollte mehr. Mik nahm einen zweiten Finger dazu küsste nun auch mein Unterleib. Dann kam er wieder zu mir hoch.
"Sag Bescheid, wenn es zu schmerzhaft wird.", hauchte er und ich spürte, dass er langsam in mich eindrang. Ja, es tat weh. Aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Die Lust übertönte den Schmerz. Auch Mik stöhnte nun leise. Als ich mich an seine Länge gewöhnt hatte, fing Mik sich an zu bewegen. Unkontrolliert stöhnten wir zwischen unseren Küssen. Mik beschleunigte seine Bewegungen. Wir stöhnten lauter, außer Atem. Ich krallte mich an seinen Schultern fest und hinterließ Kratzspuren. Dann spürte ich, dass Mik in mir kam, woraufhin auch ich kam.

(...)

Durch die Gardinen schien die aufgehende Morgensonne. Ich wurde mit einem unsanften Fußtritt aus dem Schlaf geholt. Ich wollte Mik gerade anmeckern und fragen was das soll, als ich sah, dass er noch schlief. Nur halt sehr unruhig. Er trat wieder nach mir und drehte sich zur anderen Seite. Dann drehte er sich wieder zu mir. Dann wieder zur anderen Seite.
"Mik...", sagte ich ruhig und schüttelte ihn an der Schulter.
Er drehte sich erneut und wimmerte. Oh man, er muss echt einen scheiß Traum haben.
"Hey, Mik... Komm schon, wach auf."
Ich rüttelte weiter leicht an ihm rum. Plötzlich wachte er auf und setzte sich aufrecht ins Bett. Seine Atmung war schnell und unregelmäßig. Vorsichtig nahm ich ihn in den Arm. Er erwiderte die Umarmung und ich konnte sein Herz schnell schlagen hören.
"Hattest du einen Alptraum?"
Ich spürte, dass er nickte. Ich umarmte ihn noch fester um ihm zu zeigen, dass ich für ihn da war.
"Willst du darüber reden?"
"Es ging um meine Eltern.", sagte er mit zitternder Stimme. Ich hielt seine Hände fest in meinen.
"Es war, als würde ich meine Vergangenheit nochmal erleben. Sie haben mich angeschrien und geschlagen."
Langsam zog Mik seinen Ärmel hoch und schaute auf seine Narbe am Unterarm. Dann umfasste er sie, als würde sie wieder schmerzen.
"Hast du die Narbe von deinen Eltern?"
"Mein Vater hat mich mit einer Bierflasche getroffen."
"Mik, du kannst nicht zurück zu deinen Eltern. Schau mal, wir sind nur noch ein paar Tage hier. Du kannst danach mit zu mir kommen."
"Nein. Ich lebe doch schon mein ganzes Leben mit ihnen. Ich schaffe es jetzt auch. Sie tun mir nichts, solange ich mich ruhig verhalte."
"Aber du lebst doch in ständiger Angst. Ich mache mir Sorgen um dich."
"Das brauchst du nicht. Ich weiß damit umzugehen."
Ich seufzte. Okay, so wie es aussah konnte ich ihn nicht überzeugen. 
Wir saßen noch lange im Bett und verharrten einfach in dieser Umarmung. Hunger hatten wir beide nicht wirklich, weswegen wir das Frühstück ausfallen ließen. Um ehrlich zu sein, hatte ich wirklich Angst um Mik. Was ist, wenn er sich dieses Mal wirklich etwas antut? Am Liebsten will ich ihn nie wieder aus den Augen lassen. Nicht, solange er so eingeschüchtert von seinen Eltern ist. Doch auf der anderen Seite, war ich mir nicht sicher, ob er wirklich mit zu mir kommen sollte. Klar, er wäre dann sicher vor seinen Eltern. Doch irgendwie war mir dabei nicht wohl. Schließlich war meine Mutter auch keine Vorzeigemutter. Doch Mik hatte mir gezeigt, dass es schlimmere Eltern gibt als meine. Trotzdem schämte ich mich für meine Mutter und wollte nicht, dass Mik sie kannte. Was würde er, denn über sie denken? Vermutlich würde er Lachen und wieder gehen. Oder er würde nie wieder zu mir kommen. Niemand war jemals bei mir zuhause seit mein Vater im Knast war. Ich hatte es immer geschafft eine Ausrede zu finden, wieso man sich nicht bei mir treffen konnte und bis jetzt hatte noch keiner einen Verdacht geschöpft. Das sollte auch so bleiben. Auch Mik gegenüber.

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