Mik
Keine Ahnung wo Nils Schlösser knacken gelernt hatte, aber er war echt gut darin. Quinn wohnte zum Glück alleine, weswegen wir nun erstmal ungestört waren. Lias wartete draußen im Wagen um uns zu warnen, falls Quinn nach Hause kam. Wir stellten seine komplette Wohnung auf den Kopf.
"Ich komm in seinen dummen Laptop nicht rein.", fluchte Mary. "Was könnte sein Passwort sein?"
"Scheiß egal.", sagte Nils.
"Warum sollte das sein Passwort sein?"
"Nein. Scheiß egal was sein Passwort ist. Ich weiß wo Kostas ist."
Nils legte zwei Blätter auf den Tisch. Auf dem Einen war ein Bungalow mit dunklen Steinen abgebildet. Und auf dem anderen Blatt eine Rechnung. Sie hatten diesen Bungalow gemietet.
Ich las mir die Rechnung schnell durch. Doch es gab keinen Hinweis auf eine Adresse.
"Okay, mehr werden wir wahrscheinlich nicht finden. Mary, nimm den Laptop noch mit. Wir müssen irgendwie versuchen da reinzukommen."
Und so gingen wir zusammen mit dem Laptop und den beiden Blättern zurück zu Lias.
"Habt ihr was brauchbares gefunden?"
"Wahrscheinlich schon. Wie gut bist du im Hacken von Laptops?"
"Ihr habt ernsthaft seinen ganzen Laptop mitgenommen? Meint ihr nicht, dass das etwas auffällig ist?", fragte Lias.
"Scheiß egal wie auffällig das ist, da drauf könnten vielleicht die Informationen sein die uns sagen wo Kostas ist."
Und so fuhren wir zurück zu dem Haus.
"Easy. Laptop ist gehackt.", sagte Lias, nach nicht mal 5 Minuten.
"Wie hast du das geschafft?", fragte ich erstaunt.
"Ganz einfach. Ich hab das Passwort zurückgesetzt."
"Joa, so geht's natürlich auch. Man wählt einfach den einfachen Weg.", meinte Mary trocken.
Ich nahm mir den PC vor und durchsuchte seinen Verlauf. Doch Quinn war schlauer als gedacht. Er hatte seinen ganzen Verlauf gelöscht. Ich seufzte und durchsuchte weiter seinen Laptop, während die Anderen versuchten herauszufinden wo dieser Bungalow steht.
Nach gefühlt einer Stunde, wenn nicht sogar noch länger, hatte ich endlich etwas interessantes gefunden. Quinn hatte vielleicht ein paar Verläufe gelöscht, doch er war noch mit seiner E-Mail Adresse angemeldet. Und so fand ich eine E-Mail von der Vermieterin des Bungalows. Ich las mir die ganzen E-Mails durch und fand tatsächlich die Adresse des Bungalows.
"Leute, ich hab die Adresse gefunden.", sagte ich und zeigte den Anderen die E-Mail.
Ich schaute sofort auf Google Maps wie weit der Weg von uns bis zum Bungalow entfernt ist. Es war ungefähr eineinhalb Stunden. Erst jetzt sah ich auch, dass ich wieder eine Nachricht von der unbekannten Nummer bekommen habe. Dieses Mal war es ein Video, welches mir vor ungefähr zwei Stunden geschickt wurde. Es zeigte Casper, wie er Kostas ein Messer in den Arm rammte.
"Versuch erst gar nicht Kostas auf Umwegen zu befreien. Wenn du das tust, ist er tot. Und du weißt ja Mik, ich kriege alles raus."
"Wir brauchen mehr Leute. Alleine schaffen wir das nicht.", sagte ich.
"Was ist denn mit Beni? Oder Thea?", meinte Mary.
"Ich kann die beiden auch schon den ganzen Tag nicht erreichen.", sagte Lias.
"Wir können heute sowieso nicht hin. Sie werden alle da sein. Wenn wir morgens früh los fahren, dann wird vielleicht keiner oder nur ein paar Leute da sein.", meinte Nils.
"Er hat Recht, wir sollten morgen los.", stimmte ich ihm zu, auch wenn ich Kostas so schnell wie möglich da raus holen wollte.
"Okay, Leute. Aber dann bin ich raus. Ich muss morgen arbeiten und kann so kurzfristig nicht frei kriegen.", meinte Mary schuldbewusst.
"Alles gut, Mary. Ich wollte Joey, Kostas besten Freund alles erklären und wahrscheinlich wird er uns auch helfen, außerdem haben Beni oder Thea bestimmt auch Zeit."(...)
Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Die ganze Zeit musste ich daran denken wie es Kostas wohl gerade ging. Hat er Angst? War ihm kalt? Hat er dolle Schmerzen? Es war jetzt 6 Uhr morgens und um halb 7 treffen wir uns beim Haus um noch mal die Details durchzugehen. Wir hofften, dass so früh morgens noch keiner, beziehungsweise nicht viele Leute bei diesem Bungalow sind. Joey war auch bereits informiert. Er würde noch zwei Leuten Bescheid sagen und dann auch zum Haus kommen. Je mehr wir waren, desto besser. Ich lief in den Flur und schaute kurz in die Küche. Hunger hatte ich jetzt wirklich nicht. Im Wohnzimmer hörte ich den Fernseher laufen. Schon wieder? Oder immer noch? Ich lugte kurz durch die Wohnzimmertür. War ja klar. Meine Mutter schlief auf dem Sofa. Auf dem Tisch war eine Bierflasche umgekippt, der Geruch war im ganzen Raum verteilt.
Ich holte das erste Mal seit gestern Abend mein Handy raus. Tatsächlich hatte Casper mir eine Nachricht geschickt. Jedoch heute Nacht gegen 12 Uhr. Und diese Nachricht, warf unseren Plan durcheinander.Casper
"Wenn wir das Geld erstmal haben, werden wir richtig fett feiern gehen.", sagte ich.
"Das wird sooo nice.", lachte Roland.
"Und dann, wenn wir damit fertig sind, schnapp ich mir Mik."
Alleine bei dem Gedanken Mik für mich zu gewinnen, schlich sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Kostas kann ihm nichts bieten. Früher oder später wird Mik das auch merken.
Das Klingeln meines Handys holte mich aus meinen Gedanken. Es war Quinn. Der ist doch vor über zwei Stunden nach Hause gegangen. Ich machte das Handy auf laut damit die Anderen, welche noch da waren, zuhören konnten.Casper: "Was gibt's?"
Quinn: "Mik und seine Leute werden kommen!"Sofort setzte ich mich aufrichtig hin. Im Hintergrund hörte ich, dass Quinn im Auto sitzt und wahrscheinlich wieder auf dem Weg zu uns ist.
Quinn: "Ich war gerade zuhause und hab gesehen, dass meine komplette Bude auf den Kopf gestellt wurde. Die Rechnung vom Bungalow sowie mein Laptop sind weg."
Casper: "Okay. Quinn komm zum Bungalow wir leiten Plan B ein."Ohne auf eine Antwort, legte ich auf.
"Plan B?", fragte Roland zweifelnd.
"Wir müssen es tun. Also, ich denke nicht, dass Mik und seine Leute heute kommen werden. Das wäre ganz schön dumm. Schließlich wissen sie, dass wir alle noch hier sind. Für den Fall, dass sie doch heute noch kommen, bleiben ein paar Leute hier. Die übrigen kommen mit mir und führen Plan B durch."
"Casper, meinst du nicht, dass Plan B etwas zu weit geht? Was ist, wenn er das herausfindet?"
"Wird er nicht. Es wird nichts passieren. Wenn Mik und die Anderen bis 12 Uhr nicht hier waren, dann könnt ihr gehen. Ich schreibe ihm dann eine Nachricht."(...)
Wir hatten so weit den ganzen Plan in die Tat umgesetzt. Es war jetzt kurz nach 12 und wie ich es geahnt hatte, ist Mik nicht aufgetaucht. Also schrieb ich ihm eine Nachricht auf welche er eingehen musste, wenn ihm etwas an Kostas liegt.
Denkt gar nicht erst dran zum Bungalow zu gehen. Wir sind euch auf die Schliche gekommen. Kostas ist nicht mehr dort. Ich möchte dir einen Deal vorschlagen.
Ich werde dir sagen und zeigen wo Kostas ist, wenn du mir einmal zuhörst.
Von mir aus, darfst du auch ein paar von deinen Leuten mitbringen. Ich schick dir eine Adresse von meinem Haus. Schreib mir einfach, wann ihr da sein werdet.
Ich verspreche dir. Keine Tricks.
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Together we're strong
FanfictionSie lernten sich in einem Camp für schwer erziehbare Jugendliche kennen. Schnell merkten sie, dass sie eines gemeinsamen haben: Sie beide haben eine kaputte Familie. Zurück in der Heimat versuchen sie zusammen die schwere Zeit durchzustehen. Doch d...