Mik
Mein Herz raste. Meine Atmung war schnell. Ich hatte Angst. War unorientiert. Hastig suchte ich nach dem Lichtschalter. Erst, als das Licht mir zeigte wo ich war, beruhigte ich mich wieder. Scheiße, ich hätte nicht mit Kostas darüber reden sollen. Nur dadurch bekam ich jetzt wieder diese Alpträume.
"Mik! Jetzt komm endlich, Alter.", rief Christian.
Ich nahm mir mein Handy und schaute auf die Uhr. Halb acht. Sofort sprang ich aus dem Bett und holte mir ein paar Sachen aus dem Schrank.
"Du hättest mir ruhig eher sagen können, dass es in einer halben Stunde Frühstück gibt."
Christian zuckte nur mit den Schultern. "Du hast ja nicht gesagt, dass ich dich wecken soll. Also ist es nicht mein Bier, wenn du zu spät kommst und verpennst."
Ich ignorierte ihn, ging ins Bad und machte mich schnell fertig. Dabei versuchte ich meine Müdigkeit irgendwie zu überdecken. Durch den Alptraum hatte ich das Gefühl überhaupt nicht geschlafen zu haben.
5 Minuten vor 8 Uhr kamen Christian und ich an und setzten uns an einen Tisch. Keine zwei Minuten später kam Beni zu uns.
"Guten Morgen, der Herr. Siehst noch ganz schön müde aus.", meinte Christian.
"Bin ich auch. Aber Mik hat mich angerufen, da bin ich erneut aus dem Bett gefallen."
"Sach mal. Das stimmt nicht.", erwiderte ich.
"Ach, macht ihr beiden doch einen Club auf und geht zusammen wieder schlafen. So wie Mik aussieht, hat er auch nicht so viel Schlaf bekommen. Aber wer weiß, was ihr beiden noch so getrieben habt. Nh Mik?"
"Getrieben? Wer? Mik du? Und wer noch?"
"Niemand. Christian labert wieder nur Scheiße."
Ich sah wie Kostas an uns vorbeilief, dabei trafen sich unsere Blicke und ich zwinkerte ihm zu. Dann wandte ich mich wieder an Christian und Benni. Christian nippte an seinem Orangensaft und schaute zwischen Kostas und mir hin und her. Ich ignorierte seine dummen Blicke einfach.
"Alle mal her hören!", rief Ralf und alle schauten zu ihm.
"Bevor es Frühstück gibt, muss ich nun noch eine Sache mit euch klären. Gestern Nacht haben sich zwei von euch rausgeschlichen und sind in den Wald gerannt. Das ist ein klarer Regelverstoß und wird auch bestraft. Diese zwei sollen sich jetzt melden sonst gibt es für alle eine Bestrafung."
Nun fingen alle an sich aufzuregen und Beleidigungen in den Raum zu werfen. Weder Kostas noch ich ließen uns anmerken, dass wir es waren. Ralf gab uns noch kurz Zeit, bis er wieder das Wort erhob.
"Gut, wenn es keiner gewesen sein will, werde ich mir für alle eine Strafe ausdenken."
"So ein dummes Gelaber von ihm.", flüsterte Benni, ich stimmte ihm nickend zu.(...)
Nach dem Frühstück hatte ich noch ein paar Minuten Zeit bevor ich meine Aufgabe erfüllen musste. Einkaufen. Das war nice, weil ich vielleicht ein wenig was schmuggeln konnte. Ich holte mir noch etwas Geld und lief dann langsam zum Treffpunkt. Auf dem Weg dorthin, traf ich Kostas mit so einem anderen Typen.
"Kostas. Hast du kurz?"
Er nickte und kam mit mir, ein Stück entfernt von dem anderen Typen, damit er uns nicht hören konnte.
"Ich wollte dir nur sagen, dass Ralf seine Drohung eh nicht wahr machen wird. Er wird sich keine Strafe für uns alle ausdenken. Das ist dummes Gelaber."
"Selbst wenn es kein Gelaber wäre, besser eine Strafe für alle, als nur für uns."
Ich lachte. "Ja, da hast du Recht."
"Mik, kommst du?", rief eine Helferin mir zu.
"Wir sehen uns später.", verabschiedete ich mich von Kostas und ging zum Auto. Es waren noch zwei weitere Leute dabei.
"Also, ihr habt alle eine kleine Einkaufsliste, wo die Sachen drauf stehen, welche ihr holen sollt. Bezahlen werden wir zusammen an der Kasse."
Ich hörte ihr nur halb zu, da ich bereits wusste wie das hier mit dem Einkaufen lief. Außerdem ging ich in Gedanken bereits meinen Plan durch, wie ich ein paar Schachteln Zigaretten mit rausschmuggeln könnte.Die Fahrt dauerte eine gute Stunde bis wir in einem kleinen Dorf ankamen, bei einem sehr ranzigen Laden. Wir bekamen alle einen Einkaufszettel in die Hand gedrückt Plus einen Einkaufswagen. Während die Helferin nun planlos durch den Markt lief und uns ab und an mal beobachtete, war ich bereits dabei meinen Plan in die Tat umzusetzen.
Schritt 1: So tun, als würde man seine Aufgabe ganz brav erledigen und der Helferin mit Absicht oft begegnen, damit sie auch davon ausging.
Schritt 2: Warten, bis die Helferin hinten im Laden war, langsam aus dem Sichtfeld der Helferin begeben und den Einkaufswagen in irgendeiner Ecke stehen lassen.
Schritt 3: Mit schnellen Schritten zur Kasse und die Zigaretten kaufen.
Schritt 4: Unauffällig wieder in den Laden gehen und die Sachen holen.
Schritt 5: Die Anderen beim Schmuggeln erwischen lassen.
Das war eigentlich ganz einfach. Einfach irgendwas falsches in den Einkaufswagen legen, am Besten Alkohol und es der Helferin petzen. So hat die Helferin jemanden, auf den sie ein besonderes Auge legt und die Anderen ein wenig vergisst.Schritt 6: Brav die Einkäufe bezahlen und ganz normal wieder ins Auto steigen, als sei nichts gewesen.
Einfacher hätte es nicht sein können. 4 Schachteln Zigaretten. Das war besser, als beim letzten Mal. Da hatte ich nur die Eier zwei Schachteln zu kaufen.
Als wir beim Camp wieder ankamen, mussten wir die Einkäufe noch einräumen.
"Wenn ich herausfinde wer von euch Wichsern mir die Wodkaflasche in den Wagen gelegt hat, bring den Typen um."
Ich fing sofort an zu Lachen. "Hört an. Da versucht jemand mutig zu sein. Können wir doch nichts dafür, wenn du so dumm bist und dich beim Schmuggeln erwischen lässt."
"Junge, halt die Fresse! Ich war das nicht mal."
"Klar, das würden alle sagen, die keine Eier haben es zuzugeben."
"Willst du jetzt welche auf die Fresse oder später?!"
"Ricardo! Es reicht so langsam!", rief die Helferin. "Höre ich noch einmal, dass du jemanden bedrohst, kriegst du noch eine Strafe!"
Jetzt war Ricardo erstmal ruhig. Doch, wenn Blicke töten könnten, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt um mir ein Grabstein aussuchen.
Als wir endlich mit unserer Aufgabe fertig waren, beschloss ich Christian und Beni zu suchen. Doch ich fand keinen von beiden.
"Du hast mir die Flasche in den Wagen geworfen oder?"
Ich stöhnte. "Alter Ricardo, sei mal leise jetzt. Ich kann halt nichts dafür, wenn du dich erwischen lässt."
Ich lief einfach weiter und würdigte ihn kein Blick.
"Du Wichser sag es doch einfach, wenn du Eier hast. Hast wahrscheinlich Angst vor mir, dass ich dich schlage nh?"
Ich brach in Lachen aus.
"Angst? Vor dir? Das brauche ich wirklich nicht."
Nun blieb ich stehen, weil ich vor der Hütte angekommen bin.
"Aber, wenn du es genau wissen willst, ja ich war es."
"DU WICHSER! Sag das der Helferin jetzt oder ich schlag dir so heftig in die Fresse!"
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Together we're strong
FanfictionSie lernten sich in einem Camp für schwer erziehbare Jugendliche kennen. Schnell merkten sie, dass sie eines gemeinsamen haben: Sie beide haben eine kaputte Familie. Zurück in der Heimat versuchen sie zusammen die schwere Zeit durchzustehen. Doch d...