*** Spoilerwarnung***
Ich gehe aber davon aus, dass jemand der diese FanFiktion liest, Episode 9 auch schon längst gesehen hat. Falls nicht, bitte seid vorgewarnt!
*** Spoilerwarnung Ende ***
Ich hielte meine Augen all zu gerne noch eine Weile geschlossen. Ich spürte den Wasserstrahl, wie er sanft meine Haut massierte. Das gleichmäßige Prasseln der Wassertropfen ließ mich dabei entspannen. Das Wasser war nur lau warm. Auch wenn aus der Dusche hier in meinem Appartement zuverlässig heißes Wasser strömte, hatte ich mir angewöhnt die Temperatur nicht voll aufzudrehen. Das war besser so.
Ich stellte das Wasser langsam ab. Die letzten Wassertropfen glitten an meinem Körper hinunter und trafen platschend auf den Boden. Dann war es still. Viel zu still!
Ich stieg vorsichtig aus der hell gefliesten Dusche und wickelte mich in das bereitgelegte Handtuch ein. Eine Gänsehaut huschte kurz über meinen Rücken. Ich schüttelte das Wasser aus meinen Ohren und begann mich trocken zu rubbeln. Als ich fertig war, betrachtete ich mich in dem großen Spiegel an der Wand gegenüber. Meine Augen blieben sofort an der rosa pinken Stelle über meiner Hüfte hängen. Meine rechte Hand strich sanft über meine Narbe.
Ich hielt für einen Moment inne. Und seufzte.
Ben war tot.
Es klang so absurd, aber ich wusste, dass es stimmte.
Was ich allerdings bis heute nicht wusste, war was sich auf Exegol genau zugetragen hatte. Rey kehrte als Siegerin zu uns zurück, aber ich sah den Schmerz in ihren Augen. Ich musste sie nicht nach Kylo fragen, ihr stummes Nicken war Bestätigung genug. Und ich wollte es auch gar nicht hören!! Das machte es nur um so realer.
„Wenn du soweit bist, kann ich dir alles erzählen!" flüsterte sie mir vertraut zu, bevor sie weitere Glückwünsche von Mitgliedern des Widerstandes entgegen nehmen musste.
Ich wusste er war tot, das hatte ich auch irgendwie gespürt. Kylo Ren war tot. Ben war tot. Was gab es da noch mehr zu wissen...? Ich hatte bisher nicht die Kraft aufgebracht mit Rey zu sprechen, aber sie war im Moment sowieso fort. Und Finn mit ihr.
Meine Hand ruhte immer noch auf meiner Narbe. An jener Stelle hatte mich damals Kylos Lichschwert berührt. Ich kratzte mir manchmal meine Narbe auf, damit der Schmerz, den anderen betäubte und um zu prüfen, dass überhaupt ich noch was fühlen konnte... und solange es weh tut, werde ich ihn nie vergessen. Das war beruhigend zu wissen.
Denn ich war mehr allein denn je.
Manchmal hatte ich das Gefühl ich würde ihn atmen hören und eine elektrisierende Wärme durchdringt meinen Körper. Die ganze Atmosphäre im Raum veränderte sich, ich bildete mir ein Schritte zu hören. So als würde Ben gerade hinter mir stehen. Am Anfang habe ich mich schnell umgedreht, mein Herz hatte wie wild geklopft. Aber da war nichts. Da war niemand. Der Raum war kalt und leer. Ich war alleine. Das war nur ein Gefühl.
Vielleicht war ich auch nur auf dem besten Wege irre zu werden! Von da aus kam mir meine neue Aufgabe ganz recht und diese lenkte mich die meiste Zeit ab.
Die erste Ordnung war besiegt, aber zurück blieb eine ganze Galaxie, die es nun zu vereinen ging. Man wollte zum ersten Mal seit Jahren wieder freie Wahlen abhalten und einen galaktischen Rat wählen. Aber das brauchte eine gewisse Vorlaufzeit und Organisation. Insoweit wurde eine handlungsfähige Übergangsregierung installiert an deren Spitze irgendwie ich gelandet war. Man brauchte jemand, dem man vertrauen konnte. Als Mitglied des Widerstands, Tochter eines angesehenen Senators und General Organas Protegée avancierte ich zur ersten Wahl. Dass ich ein gewisses Talent zum Reden schwingen hatte unterstrich sicher meine Geeignetheit. Wäre Leia noch am Leben wäre sie sicher an meiner Stelle gewählt worden. Aber sie war tot. So wie sie alle, die mir je was bedeutet hatten. Ein Sieg des Widerstands ohne Zweifel, aber ich fühlte mich ganz und gar nicht wie ein Sieger.
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Die dunkle Ordnung
Fanfic„Manchmal haut die Realität der Hoffnung einfach in die Fresse! Meine Realität ist Kylo Ren!" „Ob er nun meine Gedanken mit Hilfe der Macht gelesen hatte oder ihm dies sein eigener Menschenverstand verraten hatte, war mir im Moment egal. Ich hoffte...