„Das wirst du noch sehen!"
Kylo drehte sich ruckartig wieder um und stapfte energisch davon. Damit war jegliche weitere Diskussion beendet. Hux fleckiges Gesicht signalisierte mir, dass er gar nicht davon begeistert war, dass ich überhaupt „was zu sehen" bekommen sollte. Er rümpfte nur kurz die Nase, verschränkte die Arme hinter seinem Rücken und eilte dann seinem Anführer hinterher. Mein eigenes genervtes Augenrollen nahm daher keiner der Beiden mehr war, während ich als Schlusslicht hinter her lief.
Jeder Truppler, Soldat oder Offizier nahm ehrfürchtig sofort Haltung an und salutierte, sobald Kylo und der General an ihnen vorbei schritten. Keiner sprach ein Wort und das einzigste Geräusch war der Hall der Absätze der schweren dunklen Stiefel, die in regelmäßigen Abständen hart auf den Boden knallten. Mich ließ diese Szenerie irgendwie nur erschaudern. Kylo höchst persönlich war der oberste Anführer der ersten Ordnung! Kein Mitläufer oder Befehlsausführer. Alle hier würden tun, was er verlangte. Keiner würde ihn aufhalten...
Als wir endlich im riesigen Hangar der Finalizer ankamen, hatte mein beklemmendes Gefühl seinen Höhepunkt erreicht. Mein Brustkorb fühlte sich eng an und ich bekam irgendwie nur schwer Luft. Ich sehnte mich auch nach frischer Luft und Gerüchen von Pflanzen, Blumen und frischem Wasser. Ich schloss kurz meine Augen und war sofort im Garten von unserer Unterkunft auf Hosnian Prime. Alles war so grün, frisch und freundlich. Das beruhigte mich wieder etwas.
„Aua!" Eine Hand hatte mich plötzlich grob am Oberarm gepackt und weitergezogen. „Da lang!" dröhnte die verzerrte Stimme von dem Sturmtruppler in meiner Nähe an mein Ohr. Ich hatte irgendwie unbewusst Kurs auf das Transportschiff genommen mit dem wir schon einmal geflogen waren. Aber der Truppler zog mich weiter zu dem größten Schiff, welches hier im Hangar stand.
Einer Raumfähre, schwarz glänzend mit riesigen ausfahrbaren Flügeln. Deflektorschilder und Generatoren dienten als Schutz, aber deutlich über den Flügeln waren mehrere Laserkanonen und verschiede Projektile sichtbar. Das machte mich um so unruhiger, als ich über eine Rampe die Raumfähre bestieg und zu einer Art Kommandozentrale geführt wurde, wo bereits mehrere Besatzungsmitglieder den Start vorbereiteten und diverse bunte Knöpfe drückten. Mittendrin standen Kylo und der General. Kylo zog gerade seine Handschuhe aus, während der General immer noch mit den Armen hinter seinem Rücken verschränkt unbeweglich da stand. Den Rücken ins Hohlkreuz gestreckt. Er überwachte wohl die Startvorbereitungen.
Kylo nahm Blickkontakt mit mir auf. „Na, gefällt es dir?" kam fast stolz über seine Lippen, während ich mich weiter umsah. „Ähm... aber... Das hier ist kein reines Transportschiff... das hier hat Feuerkraft! Wir sind voll auf bewaffnet!" formulierte ich laut meine Gedanken, die mich wirklich sehr beunruhigten.
„Schön, dass du „wir" sagst, Scha.." fuhr Kylo fort, während ich ihm augenblicklich ins Wort fiel. „Wohin fliegen wir... ?!" Kylo hielt amüsiert seinen Kopf schief... „Äh.. also ihr!" Korrigierte ich mich sogleich.
Kylo nickte einem der Offiziere in seiner Nähe zu, der augenblicklich auf einem Panel auf der linken Seite, eine Karte erscheinen ließ. Wir traten näher. Ich spürte wie sich mein Puls zu beschleunigen schien.
„Wie ich schon sagte. Wir besuchen die neue Basis!" erläuterte Kylo weiter. Neben mir hörte ich den General scharf die Luft einziehen. Ich betrachtete die verschiedenen Striche und Markierungen auf der Karte und las die kleinen Namen und Ziffern, die sich darauf verteilten. „Das ist aber nicht... der Weg zur Basis! Das wären andere Koordinaten...!" stellte ich schlußendlich irritiert fest.
„Nicht? Gut, vielleicht machen wir einen kleinen Umweg... den wir aber ganz dir zu verdanken haben! Nicht wahr, General!" sprach Kylo völlig entspannt und lächelten zu allem Überfluss Hux an.
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Die dunkle Ordnung
أدب الهواة„Manchmal haut die Realität der Hoffnung einfach in die Fresse! Meine Realität ist Kylo Ren!" „Ob er nun meine Gedanken mit Hilfe der Macht gelesen hatte oder ihm dies sein eigener Menschenverstand verraten hatte, war mir im Moment egal. Ich hoffte...