13.

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"Himmel Elijah, sie ist ein Mensch. Keine Porzellanpuppe." stöhnte Rebekah genervt auf und strich ihren geflochtenen Zopf über die Schulter nach vorne glatt. 
"Rebekah, kümmere dich einfach so lange um sie, bis Kol oder ich zurück sind." bat Elijah sie am Telefon.
"Wie wäre es, wenn du weniger Schichten schieben würdest und dich, ich weiß nicht, selbst um deine an Verlobte kümmern würdest?" schlug Rebekah vor, klemmte ihr Handy zwischen Schulter und Ohr und richtete die Schleife ihres roséfarbenen Seidenmorgenmantels. 
"Und nein bevor du etwas sagst, nein es zählt nicht, dass du Menschenleben in deinem Job rettest. Was ist das eigentlich zwischen ihr und Kol?" 
Rebekah sah mit einer überlegenden Miene in den Stiegel und stemmte eine Hand in die Hüfte. 
"Sie vertraut ihm und nachdem was gestern passiert ist, bin ich froh, wenn er bei ihr ist, wenn ich nicht da bin." erklärte Elijah.
Rebekah konnte hören wie er eine Spritze aufzog.
"Ich komme so schnell nach Hause wie ich kann. Bereite mit ihr soweit das Ritual vor wie du kannst. Ich will das sie mit eingebunden ist." fügte er hinzu. 
"Mach ich, sobald man in unserem Haus sein eigenen Wort wieder versteht. Niklaus ist auf dem Dachboden und hält das halbe Haus wach. Keine Ahnung was er da oben macht. Aber Isabelle hat sich für heute angekündigt, sie will mit Ali und mir, in unsere Villa im Stadtinneren fahren." Rebekah stellte ihr Handy auf Lautsprecher und legte es auf die Kommode. 
Dann sah sie auf. 
"Und sie ist wach." meinte Rebekah, als sie hörte wie Alicia aus ihrem Bett aufstand. 
Rebekah warf einen Blick auf die Uhr. Es war neun. 
"Sieh einfach zu, dass du nicht immer bis in die Nacht hinein weg bist. Wie soll sie dich denn kennenlernen, wenn du so lang weg bist?" fragte Rebekah und legte ohne die Antwort abzuwarten auf. 

"Schätzchen, du willst was?" fragte Rebekah erschrocken und spuckte ihren Schluck Kaffee vor Schreck zurück in ihre Tasse. Entsetzt sah Rebekah über den Frühstückstisch hinweg und an der Blumenvase vorbei. 
"Zur Schule gehen." wiederholte Alicia, welche Rebekah gegenüberaß und unruhig an dem Ärmel ihrer weißen Bluse knibbelte. 
Etwas perplex blinzelte Rebekah schnell und sah suchend durch den Salon, in der Hoffnung sie würde die Antwort irgendwo finden. 
"Einen Moment." lächelte Rebekah nervös und stand auf. Sie stich schnell ihr dunkelrotes Etuikleid glatt und lief mit schnellem Schritt in die Eingangshalle. 
"Klaus! Klaus komm runter!" rief Rebekah laut die Treppe hoch. 
Einschulungsgespräche gehörten nicht zu ihren täglichen Aufgaben!
Kaum das Rebekah wieder auf ihrem Platz saß, kam Klaus die Treppe runter und klopfte sich im gehen Holzstaub von der Hose. 
"Was denn?" fragte Klaus etwas genervt und betrat den Salon. Rebekah bestrich ein Stück ihres Croissants mit Erdbeermarmelade und nickte dabei über den Tisch auf Alicia. 

"Nein." stellte Klaus sein leeres Glas auf dem Tisch ab und wandte sich zum gehen ab. 
"Warum?" stand Alicia auf und lief Klaus hinter, welcher de Salon verließ.  
"Es gibt eine internationale Schule hier in Venedig, wo auch englisch gesprochen wird, ich hab nachgesehen." zog Alicia ihr Handy raus. 
Rebekah saß mit überschlagenen beinen am Tisch und sah zwischen Klaus und Alicia hin und her. 
"Das ist egal. Du gehst nicht zur Schule, Ende der Diskussion." fuhr Klaus sie an, blieb ruckartig stehen und wandte sich zu ihr um. 
"Oder willst du dich etwas hochschwanger irgendwann in eine Klasse setzen?" zog Klaus eine Augenbraue hoch und sah Alicia mit stechendem Blick an. 
Wie aus Reflex, legte Alicia eine Hand auf ihren flachen Bauch. 
Dann sah sie mit strengem Blick zu Klaus auf. 
"Ganz vergessen. Es geht hier ja nur darum, das Kind deines Bruders auf die Welt zu bringen." zischte sie Klaus an und rauschte an ihm vorbei, stieß ihn dabei mit der Schulter an, rannte die Treppe hoch und warf laut die Tür hinter sich zu. 
"Ihr seid doch durch die Bank, alle miteinander Gefühlslegastheniker oder?" fuhr Rebekah ihren Bruder an und knallte ihre Serviette auf den Tisch. 
"Ich bin nun wirklich keine Mutter aber bin ich der festen Überzeugung, das ich die Kindererziehung hier von euch allen am meisten im Griff habe." keifte Rebekah, stand mit einem Scheppern ihres Stuhles auf und folgte Alicia nach oben. 

"Ali." klopfte Kol zwei Stunden später an Alicias Tür. Er konnte drinnen Elvis spielen hören. 
"Ali, komm mach die Tür auf." versuchte Kol es nochmal. Rebekah stand schräg hinter ihm und hatte die Hände in die Hüften gestemmt. 
"Prinzessin." säuselte Kol und klopfte wieder. 
"Ich sag doch sie macht nicht auf." zuckte Rebekah die Schultern und sah auf ihr goldenes Uhrenarmbandkettchen runter. Das Kettchen war hier und da mit Diamanten verziert. 
In einer halben Stunde wollte Isabelle da sein.
"Alicia, du macht die Tür jetzt auf oder ich komm rein." wurde Kol deutlich. Die Antwort war, das Alicia die Lautstärke weiter hochdrehte. Stuck on you von Elvis dröhnte nun durch die geschlossene Tür nach draußen. 
"Sehr überzeugend, wenn sie weiß, dass du den Raum nicht ohne Einladung betreten kannst." schnaubte Rebekah und sah ihren Bruder streng an. 
"Willst du es weiter versuchen? Oder willst du lieber gleich wieder Elijah anrufen?" drehte der sich zu Rebekah um und zeigte dabei auf die Tür. 
"Vielleicht sollten wir ihn anrufen, ja." zuckte Rebekah die Schultern. 
"Jetzt lass sie halt mal ein paar Minuten Ruhe von diesem Ritualgerede." stöhnte Kol auf. 
"Wegen jedem Tränchen von ihr und jedem Wehweh müssen wir nicht Elijah anrufen. Die ist stocksauer, weil sie hier festsitzt. Recht hat sie. An ihrer Stelle wäre ich auch sauer, wenn ich hier wie im Knast festsitzen würde und man wegen allem Elijah aufs Auge drücken würde." lachte Kol bitter.
"Das gestern war was anderes, aber wegen einem Wutanfall einer Teenagerin müsst ihr nicht gleich die Nationalgarde rufen. Darf ich dich an deine legendären Wutausbrüche erinnern? Und haben wir da immer gleich Elijah oder Nik gerufen? Nein. Lass sie wütend sein. Die kommt schon wieder, wenn sie Hunger hat." mit einem Schulterzucken wandte Kol sich ab und sprang im Laufschritt die Treppe runter. 

Alicia drehte das Wasser ab und drückte ihre Haare aus. Dann griff sie nach einem Handtuch und wickelte sich dieses um den Körper, ehe sie aus der offenen Dusche trat. 
"Noch eins für die Haare?" 
Mit einem Schreckensschrei wich Alicia zurück und prallte mit dem Rücken gegen die Duschwand. 
Die Beine locker überschlagen, das lange Haar elegant über die Schulter nach vorne gekämmt, saß eine junge Frau auf ihrer Badewanne. Eine dunkelblaue Skinny Jeans umspielte ihre schmalen Beine, eine schwarze Blus, mit freizügigem Ausschnitt betonte ihre schmale Taille und ihre dunkelbraunen Stiefel gingen bis zu ihrer Wade hoch. 
"Du musst Alicia sein." sie lächelte und sah Alicia mit ihren blauen Augen genau an. 
"Und wer zum Teufel sind Sie?" keuchte Alicia noch gelähmt vor Schreck. 
"Noch eins für die Haare?" wiederholte sie ihre Frage und hielt ein kleines Handtuch hoch.
"Nein danke und wie kommen Sie hier rein?!" wurde Alicia laut. 
"Ganz ruhig Kleine, ich bin eine Hexe kein Vampir und diejenige, welche dein Zimmer versiegelt hatte. Ich kann es betreten und verlassen, wann ich will." lachte die Frau fröhlich und warf Alicia das Handtuch zu. 
Die fing es mit beiden Händen ab. 
"Ich bin Isabelle und ich bin mir sicher, wir werden uns hervorragend verstehen." lachte Isabelle, stand auf und verlies mit schwingender Hüfte das Badezimmer. 
"Sonst geht's noch ja?" reif Alicia der Hexe entsetzt hinterher. 
Drehten denn jetzt in diesem Haus alle vollkommen hohl?! 

Lunar eclipse Im Blick des Vollmonds (Elijah Mikaelson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt