Es war ein lautes Scheppern, als Elijah das Gleichgewicht verlor und mit einem lauten Rumsen in mehrere Infusionsstände hineinfiel. Elijah versuchte sich mit einer Hand an einem Desinfektionsspender abzufangen, doch riss diesen mit einer Handbewegung von der Hand.
Um ihn herum drehte sich alles und sein Kopf pochte wie verrückt.
Er schwitzte, wie verrückt. Schwer atmend fasste Elijah sich mit zittriger Hand an den Hals und versuchte den Knoten seiner Krawatte zu lockern.
Er wollte gerade gehen, seine Schicht heute wieder etwas früher beenden und nun lag er im Lager, in einem Haufen Infusionsständer.
Er schweiß lief ihm von der Stirn in die Augen und holte zittrig Luft.
"Nein bitte nicht." schluckte Elijah schwer, als er spürte, wie sich das Blut um seine Augen herum in den dortigen Adern sammelte und wie seine Fangzähne langsam hervortraten.
"Niklaus." keuchte Elijah und fasste mit einer Hand in seine Innentasche des Jacketts, während er sich mit der anderen Hand an einer Schranktür hochzog.
Er schüttelte einmal schnell den Kopf, in der Hoffnung so einen klaren Gedanken fassen zu können und sah dann auf sein Handy runter.
Er konnte sein Handy kaum richtig sehen. Geschweige denn seine Kontakte entziffern.
Elijah presste einmal fest die Augen zusammen und atmete tief durch.
"Niklaus." keuchte Elijah nochmal, rappelte sich auf und ließ sich gegen den Schrank fallen, an dessen Tür der sich gerade eben hochgezogen hatte und versuchte wieder die Kontakte in seinem Handy zu öffnen.
Doch es glitt ihm einfach aus der Hand.
"Nein, nicht hier. Nicht jetzt." raunte Elijah und krallte sich am Türgriff des Schrankes fest.
Er musste hier weg, so schnell und so weit wie möglich.
Sein Blick fiel auf das Fenster, der Umkleide, welche zugleich als Lager diente.
Elijah rannte los und prallte heftig gegen die Wand, knapp neben dem Fenster.
Elijah schlug sich dabei die Stirn blutig. Sich mit einer Hand die blutende Wunde haltend, tastete er mit der anderen Hand nach dem Fenstergriff. Er riss das Fenster auf und sprang hinaus, auf das Zwischendach der Klinik."Genau hier, hab ich mir überlegt, wird das Ritual vollzogen werden." lächelte Rebekah breit und sah sich im Ballsaal um.
"Die Treppengeländer werden mit Veilchen geschmückt. Im Haus und auch draußen im Garten und im Garten stellen wir überall Laternen auf. Ach ja und ich muss die Elfenbeinvorhänge in die Reinigung bringen lassen. Ich sag dir, dann schimmern die wie neu und man sieht gar nicht mehr, dass die über 300 Jahre alt sind." zwinkerte Rebekah Alicia zu.
"Aber." Alicia stockte.
"Elijah und ich, wir müssen hier nicht,- oder?" Alicia sah Rebekah entsetzt an.
"Was?- Oh nein, nein, nein. Das-, nein." schüttelte Rebekah heftig den Kopf und legte Alicia eine Hand auf die Schulter.
"Keine Angst, das,-" Rebekah räusperte sich unbehaglich.
"Das regeln wir schon irgendwie anders." lächelte Rebekah nervös.
"Und was ist mit hier?"
Alicia und Rebekah sahen auf.
Die Hände in die Hüften gestemmt und mit Sonnenbrille auf der Nase, stand Isabelle vor der Tür, auf der tiefen Terrasse und sah sich um.
"Warum vollziehen wir die Vereinigung, nicht einfach hier. Solange es nicht regnet, ist es doch nett." fügte Isabelle hinzu und sah durch die offene Tür hinein zu Alicia und Rebekah.
"Und die Veilchen sehen bestimmt schick im Efeu aus." Isabelle zwinkerte Rebekah zu.
Die sah die Hexe mit zusammengekniffenen Augen an.
"Gib mir ein Veilchen und ich lasse dir auch einen Veilchenbogen wachsen." lächelte Isabelle charmant und schob ihre Vintage Sonnenbrille ein stück nach unten um Rebekah über die Gläser hinweg anzusehen."Vorsicht! Der Rahmen ist ein Vermögen wert!" keifte Klaus, als er mit Kol zusammen, am späten Abend, eines von Rebekahs unzähligen Gemälden von der Wand nahm. In jedem einzelnen der Häuser hingen Bilder der Familie und mindestens drei von Rebekah.
Diese hier oben in Klaus Atelier hatten weichen müssen.
"Ist ja gut." stöhnte Kol genervt auf und hob den Rahmen von seinem letzten Nagel.
Mit Klaus zusammen legte Kol das über ein Meter hohe Portrait auf einem Leinenlaken ab und löste die Rückseite des Gemäldes ab.
"Ich hatte bei Alicias Gemälden an einen Stiel wie bei Kaiserin Elisabeth von Österreich gedacht." erklärte Klaus und hob gleichzeitig mit Kol, vorsichtig Rebekahs Gemälde aus dem Goldrahmen.
"Die sind dir damals in der Tat gut gelungen." gab Kol zu und ließ von dem Gemälde ab.
"Wie willst du sie malen?" wollte Kol wissen, als er sich in Klaus Atelier umsah. An einem Holzbalken hing das Jahrbuchfoto von Alicia und mehre groben Skizzen.
"Zu Pferd oder in der Königinnenpose?" wollte Kol wissen und sah seinen Bruder über die Schulter an.
"Ich dachte eher an das Herzoginnenportrait. Zart, etwas schüchtern, elegant, anmutig und stolz." Klaus lächelte, als er eine leere Leinwand auf seine Staffelei stellt.
"Das hänge ich in Mikaelson Manor the fist, in den Ballsaal oder in die Eingangshalle über die Tür." überlegte Klaus, während er einen Bleistift aus der Innentasche seiner Lederjacke.
"Lunar eclipse." murmelte Kol und legte den Kopf schief, dabei den Blick weiter auf die groben Skizzen gerichtet.
"Was?" fragte Klaus und wandte sich Kol zu.
"Lunar eclipse, so hat sie es getauft. Mondfinsternis. Passt doch." antwortete Kol.
Es war das zerbrechen von Glas, gefolgt von einem erschrockenen Schrei welches Kol und Niklaus schnell aufblicken ließ.
Es dauerte keine vier Sekunden, dann standen Kol und Niklaus in der Eingangshalle.
Rebekah, beinahe zu Tode erschrocken, lag flach auf dem Rücken, ohnmächtig und ihren Bruder im Arm haltend.
Wie ein umgestürzter Baum, war Elijah durch die Fensterscheibe ins das Haus gefallen und in Rebekah hineingestürzt, welche in diesem Moment auf dem Weg, durch die Eingangshalle, in die Küche gewesen war.
"Jemanden was passiert?!" drang Alicias Stimme, aus dem oberen Stockwerk und Klaus hörte, wie sie mit schnellem Schritt den oberen Gang zu Treppe entlanggelaufen kam.
"Elijah, was tust du denn?" zischte Kol, fasste seinen Bruder und zog ihn auf die Beine.
Kol entglitten sämtliche Gesichtszüge.
"Ali!" rief er sie langsam.
"Ja?" sie erreichte den oberen Treppenabsatz.
"Geh in dein Zimmer!" forderte Klaus schnell und zog Rebekah auf die Beine und hielt sie im Arm.
"Was?" fragte Alicia und wollte die Treppe herunter kommen.
"In dein Zimmer sag ich!" ruckartig drehte Klaus sich um, sah sie streng an und seine Hybridenaugen nahmen einen gefährlichen Glanz an.
Alicia setzte an um zu widersprechen.
"Tu was er sagt Lilli." blickte Elijah da auf. Ein weißes Hemd hatte einen ganz roten Kragen. Seine Hände waren mit Blut überzogen, ebenso wie sein Gesicht. Und seine Augen, hatten einen bedrohlichen Ausdruck.
Die Adern voll mit Blut und auch die braune Iris voll und ganz von Blut umschlossen.
Alicia hielt die Luft an und machte instinktiv einen kleinen Schritt nach hinten. Er war alles andere als er selbst.
"Renn weg." hauchte Elijah, sie dabei mit schiefgelegtem Kopf ansehend und seine Fangzähne traten hervor.
"Ali renn!" brüllte Kol und verpasste seinem Bruder einen tritt vor die Brust, der flog durch die Eingangshalle und durch die Glastür, welche in den Wohnsalon führte.
Alicias Haar flog über die Schulter nach hinten, als sie sich auf dem Absatz schnell umdrehte und sich rennend in Bewegung setzte.
"Renn!" hörte sie Klaus schreien, der die Tür unter der Treppe aufriss und die ohnmächtige Rebekah in die sich dort befindende Besenkammer warf.
Kol versuchte immer wieder Elijah mit gezielten Schlägen das Genick zu brechen, jedoch schlug Elijah jedes Mal seine Hand zur Seite weg.
In dem Moment, in dem Klaus die Tür der Besenkammer zuwarf und Alicia durch den Türrahmen ihres Zimmers stolperte, hallte ein langer, lauter und tiefer Schrei durch das Haus.
Der Schrei brach aus Kol heraus, als Elijah ihn in einen Beistelltisch, mit dazugehöriger Vase schleuderte, ihn mit einem Arm auf den Boden drückte und ihm im nächsten Moment die Zähne in den Hals schlug.
Wie vom Donner gerührt, blieb Alicia stehen und wandte sich zu ihrer offenen Zimmertür um."Kol." hauchte sie mit vor Schreck großen Augen.
Einen Moment lang stand sie wie versteinert da, dann wandte sie sich schnell um und stand mit wenigen Schritten an ihrem Sekretär.
Sie fasste unter die Schreibplatte und tastete mit zittrigen Fingern nach dem Druckknopf.
Mit einem Schnappen sprang die Schreibplatte nach oben auf und Alicia öffnete sie schnell.
Ehe sie genau wusste was sie tat, packte sie nach einer Flasche von dem Eisenkrautwasser und nach einem Holzpflock.
Mit einem Scheppern warf Alicia die Tischplatte zu, steckte sich den Holzpflock in den Hosenbund und ließ die Verschlusskappe des Fläschchens aufschnappen.
Es ging alles ganz einfach.
"Aber ich bin der Teenager der ausrastet, klar doch." zischte Alicia, beflügelt von Zorn und verließ mit schnellem Schritt ihr Zimmer in Richtung Eingangshalle.
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Lunar eclipse Im Blick des Vollmonds (Elijah Mikaelson FF)
Fanfic„Elijah, lauf." hauchte sie, dabei fest die Hände auf ihre Ohren pressend. „Nein, Alicia, sieh mich an." ging er vor ihr in die Knie und wollte nach ihren Händen greifen. „Lauf weg!" wurde sie lauter und presste dann fest die Lippen zusammen. Ihre...