18.

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Es war eine Stunde später, als es an Alicias Türrahmen klopfte. 
"Ja?" sie drehte sich zu der offenen Tür um. 
In Anzug, frischem Hemd und mit zwei Mänteln über dem Arm lehnte Elijah im Türrahmen. Alicia huschte ein Lächeln über die Lippen. 
"Lust auf einen Spaziergang?" fragte Elijah und hielt ihren Elfenbeinfarbenen Mantel hoch. 
"Klar." ihr Lächeln wurde etwas breiter und sie stand von ihrem Bett auf. Elijah warf sich seinen eigenen Mantel über die Schulter und hielt ihren Mantel dann geöffnet hoch. 
Alicia schlüpfte in ihren Mantel, zog die Tür ihres Zimmers hinter sich zu und wandte sich dann Elijah zu.
"Ich will dir etwas zeigen." Elijah fasste ihre Hand und hackte Alicia in seinem Arm ein. 

"Der Vollmond rückt näher. Mein Zauber wird in wenigen Tagen seine Kraft entfesseln." erklärte Sarah und sah Erik über den Tisch hinweg mit einem vielsagenden Blick an. 
"Das dauert mir zu lange." knurrte Erik und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. 
"Es geht nicht anders, wenn ich noch einen Zauber wirke, werden sie etwas merken und ich denke nicht, dass du willst, dass eine Horde wütender Urvampire hier einrennt." sie zog einen Augenbraue erwartend hoch. 
"Ich prügle den Schrei, welcher Elijah und seine Geschwister töten wird, persönlich aus ihr raus, wenn es sein muss." zischte Erik und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. 
"Wir haben nur einen Versuch, wenn es dumm läuft. Du weißt, es kann sein, dass sie bei ihrem ersten Schrei sterben wird. Bei manchen Banshees kommt das vor." erinnerte die Hexe ihn. 
"Einer reicht mir voll und ganz. Ich brauche nur einen Schrei von ihr." Erik lächelte Sarah über den Tisch vielsagend an. 

"Also. Was wolltest du mir zeigen?" wollte Alicia wissen, als sie mit Elijah über einen der vielen Brücken schritt. Sie waren eine ganze Weile gelaufen und nun in einer der Winkel von Venedig angelangt, welche weniger von Touristen belagert wurden.
"Das hier." erwiderte Elijah und führte Alicia zum gemauerten Geländer der Brücke. Er zog Alicia vor sich und stellte sich schräg hinter sie. Einen Arm stützte er neben ihr auf dem Geländer ab, den anderen steckte er in die Manteltasche. 
"Da." er nickte auf das Geländer runter. Alicia sah Elijah kurz an und folgte dann seinem Blick. 
"Was ist das denn?" fragte Alicia und führ das schnörkelförmige Muster nach, welches in den beigen Stein geprägt war. 
"Ein Fossil. Ein Schneckenfossil um genau zu sein." erwiderte Elijah mit gedämpfter Stimme und sah Alicia an. 
"Es ist hübsch." lächelte Alicia und fuhr immer und immer wieder über die Schnörkelabdrücke der Schnecke.
"Ich komme hier oft her in der Nacht. Hier kommt fast nie jemand her. Hier ist es ausnahmsweise, bis auf das fließen der Kanäle, oft vollkommen ruhig." erklärte Elijah und strich Alicia das Haar über die Schulter nach hinten. 
Er stockte, als der blaue Fleck unter ihrem Mantel hervor sah. 
"Alicia." sprach Elijah sie an. 
"Hmh?" machte sie und sah zu ihm auf. 
"Was heute passiert ist." Elijah schluckte schwer. "Das hättest du nicht sehen sollen." Elijah schüttelte den Kopf und legte Alicia eine Hand auf die Wange. "Du darfst nie wieder, bei so etwas dazwischen gehen. Nie wieder. Kol und Niklaus regeln das, wenn so etwas passiert." Allein der Gedanke, das sie sie hätte verletzen können, machte ihn wahnsinnig. 
"Ich hatte keine Angst." murmelte Alicia da und legte ihre Hand über die von Elijah. 
"Ich hätte dich töten können. Das Ritual ist mir egal. Dann findet es nicht statt, gut dann sei es so. Aber dich, eine unschuldige.- Jemanden der noch so rein ist." Elijahs Stimme wurde leiser und er fasste sie im Nacken. 
Elijah zog sie an sich und legte die Stirn gegen ihre. 
"Das hätte ich mir nicht verziehen." hauchte Elijah. "Nicht nach all dem, was du schon erlebt hast."
Sein Herz raste und seine Hände wurden schwitzig. Er biss sich auf die Unterlippe und sah auf ihre, vollen, rosigen Lippen runter. 
"Aber,- ich hab keine Angst vor dir." erwiderte Alicia mit rauer Stimme. In ihrem Bauch war ein merkwürdiges Kribbeln, welches sich bis zu ihrem Becken runter verteilte. 
Elijah führte einen Arm um ihre Taille herum und drückte sie so mit dem Becken leicht an sich.  
Alicia schob ihre zittrigen Hände unter Elijahs Mantel und legte sie auf seinen Seiten ab. 
"Wir sollten,- nicht." flüsterte Elijah und schluckte schwer ohne den Blick von ihren Lippen zu lösen. 
"Nein wohl nicht." hauchte Alicia. Das kribbeln in ihr war unerträglich, es war ein Verlangen. Oder,- Lust?! 
Sie kam nicht von ihm weg. Sie wollte ihn spüren, ihn berühren,- dass er sie berührte. 
Elijah selbst ging es nicht anders. Gerade in diesem Moment durchströmte ihn das Verlangen sie zu packen, ihr diese lästigen Kleider vom Leib zu reißen und ihre Schönheit zu vollenden. Ihr diese Unschuld, welche sie umhüllte, wie ein Schleier, zu nehmen und sie zu einer Frau zu vollenden. Er wollte endlich der Leidenschaft nachgeben, welch ihn seit sie in seiner Nähe war, so quälte. 
Nur ein Kuss, nur einmal,- kosten.
Mit einem Mal schob Elijah ihren Kopf mit der Stirn zurück und senkte seine Lippen auf ihre. 
Sie war nicht erschrocken, nicht verwirrt,- sie war erleichtert. 
Mit einem Ruck zog sie Elijah an der Seite zu sich und fiel mit ihm, gegen das Geländer der Brücke. 
Sie schmeckte süß. 
Süßer als Elijah es sich vorgestellt hatte. 
"Komm her." keuchte Elijah, sich nur widerwillig kurz von ihren Lippen lösend, ging in die Knie, packte um ihre Oberschenkel zu, hob sie auf seine Hüfte hoch und zog sie fest an sich. Er drehte sich mit ihr schnell herum und prallte mit ihr gegen die nächste Wand.
Jedoch fing er sich mit einem Arm an der Wang ab. Hätte er sie den Schwung abfangen lasse, hätte er ihr das Genick gebrochen. 
Hungrig nach ihr, küsste Elijah ihre Lippen und ihren Hals. Vergrub eine Hand in ihrem vollen Haar und schob die freie Hand unter ihr Shirt. 
Aus Alicias Kehle drang ein leises Stöhnen nach draußen und sie krallte sich an seinem Hemd fest. 
Sie konnte seine Erregung spüren, welche sich durch seine Anzughose hindurch an die Innenseite ihres Schenkels schmiegte. Sie wollte es jetzt. Sie wollte das er ihr das zeigte was viele Mädchen in ihrem Alter immer voller Sehnsucht und Wonne beschrieben. Doch genau in diesem Moment, in dem er sie gerade noch voller Lust und Leidenschaft geküsst hatte, ließ Elijah ruckartig von ihren Lippen ab, setzte sie auf dem Boden ab und wich mit solch einer Wucht gegen die Hauswand gegenüber zurück, das sich ein langer und tiefer Riss durch die Ziegelmauer zog. 
"Nein!" keuchte Elijah außer Atem und krallte sich an den kleinen Fugen der Ziegelmauer fest. 
"Noch nicht." 
Er war völlig außer Atem und schüttelte schnell den Kopf. 
"Elijah." machte Alicia einen Schritt nach vorne. 
"Nein, bitte. Bleib wo du bist." hob Elijah eine Hand um sie auf Abstand zu halten. 
"Ich sterbe wenn du mich jetzt nochmal berührst. Ich werde mich nicht zügeln können, Lilli." seine Stimme bebte. 
"Ich verzehre mich nach dir, mehr als du dir nur vorstellen kannst. Aber es darf erst in der Nacht des Rituals geschehen. Du musst rein bleiben und wenn ich nun so egoistisch bin und der Versuchung nachgebe, war alles umsonst." erklärte Elijah mir schnell gehendem Atem. 
"Okay, ich bleibe hier stehen." Alicia hob die Hände zu einer beruhigenden Geste und machte den Schritt wieder zurück. 
"Glaube mir, ich wünsche mir im Moment nichts mehr, als nachzugeben, aber es geht nicht." versicherte Elijah ihr und sah sie mit einem gequälten Blick an.
Das Verlangen in ihm, das brachte ihn in diesem Moment beinahe um den Verstand 

Lunar eclipse Im Blick des Vollmonds (Elijah Mikaelson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt