"Und,-" Kol hielt die Luft an, während er sich auf die Geräusche des oberen Stockwerks konzentrierte.
"Die Tür ist offen." in einer fließenden Bewegung wandte er sich zur Treppe um und sah diese unschuldig nach oben.
"Ja Prinzessin." lächelte er breit, als Alicia im Laufschritt die Treppe herunterkam und sich im Gehen die Haare zu einem hohen Zopf zusammen nahm.
"Wer hat mir die Verrückte ins Zimmer geschickt?" wollte Alicia wissen, blieb auf der dritten Stufe stehen und sah Kol erwartend an.
Der grinste.
"Isabelle? Ich finde sie sympathisch." zwinkerte Kol
"Hmh, unterhalb oder oberhalb deiner Gürtellinie?" fragte Alicia und zog die Lippen zu einer überlegenden Schnute.
Kol lachte laut, sprang die letzten Stufen zu ihr hoch und legte ihr locker einen Arm um die schmalen Schultern.
"Liebes, das werden wir wohl herausfinden müssen." antwortete Kol mit verschwörerischer Stimme und ging mit ihr langsam die Treppe runter.
"Erspar mir bitte die Details." bat Alicia und sah Kol mit hochgezogener Augenbraue an.
"Ich dachte, ich könnte dir noch Ratschläge für die Vollmondnächte geben, aber ich denke Elijah wird dich bestens anleiten." er tätschelte mit der freien Hand ihre Wange.
"Kleines Küken du." säuselte er und knuffte sie nun in die Wange.
"Wahnsinnig witzig. Du bist n Arsch. Hat dir das schon mal wer gesagt?" mit erwartender Mine sah sie den Vampir an.
"Gib doch zu, dass du in Wahrheit dein Herz schon längst, an den viel besser aussehenden und jüngeren Kol verloren hast. Erspar uns doch das Versteckspiel." eine fast überzeugende Dramatik lag in seiner Stimme.
"Ich kann mich kaum halten." gab Alicia trocken zurück doch zuckte in ihrem Mundwinkel ein unterdrücktes Lachen.
"Das tut weh." Kol fasste sich ans Herz und sah Alicia tief in die Augen. Dabei lag ein freches Grinsen auf seinen Lippen.
"Was hast du da?" fragte Alica, drehte sich aus Kols Griff, um ihre Schultern und fasste nach dem Arm, mit dem er sich ans Herz gefasst hatte.
Unter Kols hochgeschobenem Ärmel, blitzte ein schwarzer Schatten hervor.
Alicia fasste fest um Kols Handgelenk zu, drückte seinen Arm nach vorne durch und schob seinen Ärmel ganz hoch.
Es war ein Tattoo.
Ein K und ein M, kunstvoll übereinander und miteinander verbunden.
Kol Mikaelson.
Die Buchstaben sahen alt aus. So geschwungen und verschnörkelt wie sie waren.
Mit der freien Hand fasste Alicia sich an den Hals und nahm den Anhänger ihrer Kette in die Hand.
Das A und das M waren in der gleichen Schrift, wie die welche in Kols Haut gestochen waren.
"Jeder von uns hat eins." murmelte Kol und Alicia sah schnell auf.
"Rebekah hat es auf dem linken Schulterblatt, Klaus auf der rechten Brustseite und Elijah auf dem Rücken, zwischen den Schulterblättern, direkt auf der Wirbelsäule. Jeder seine Initialen. Das von Rebekah ist von feinen Blühten eingerahmt, aber sonst unterscheiden sie sich kaum." erklärte Kol.
"Mikaelson ist nicht nur ein Name, Ali. Er ist eine Lebenseinstellung und en Statussymbol. Du bekommst deins auch noch." er nickte auf sein Tattoo runter.
"Ach so?" fragte sie.
"Klar, also überlegt dir schon mal eine Stelle." er legte ihr wieder einen Arm um die Schultern und ging mit ihr Richtung Salon.
"Wie wäre es mit dem Hintern?" fragte er. Ehe er noch was sagen konnte rammte Alicia ihm den Ellenbogen in die Seite."Mir kommen an dem Tag keine weißen Lilien ins Haus. Das ist ja hier nun keine Beerdigung." erklärte Rebekah entschlossen, als Kol und Alicia den Salon betraten.
Im Schneidersitz, zu Rebekahs Missfallen, saß Isabelle auf dem Esstisch und sah die beiden über die Schulter an. Das lange Haar hatte sie sich zu einem Dutt hochgedreht und mit einem Bleistift festgesteckt.
"Na vom Schrecken erholt?" grinste sie Alicia breit an.
Die nickte.
"Wie auch immer." erhob Rebekah auffordernd die Stimme und alle sahen die Vampirin an.
"Ich bin für Feilchen." meinte Rebekah, nahm eine Farbkarte in die Hand und kam schnell um den Tisch herum.
"Entschuldige Schatz." griff Rebekah nach Alicias Zopf und hielt die Veilchen lila Karte an ihr Haar.
"Das passt hervorragend zusammen und sieht nicht nach Beerdigung aus." zwinkerte Rebekah und verzog dann das Gesicht zu einer angesäuerten Miene.
"Um diesen komplizierten Tag etwas aufzupeppen. Und weiße Rosen will ich hier auch nicht sehen. Wir sind hier weder bei den Katholiken noch bei den Evangelen. So fromm muss es dann auch nicht sein." schoss Rebekah ernst hinterher.
"Entschuldigung." meldete sich Alicia nun zu Wort.
"Was macht sie," sie zeigte auf Isabelle "Was macht sie hier bei der Blumenauswahl?" fragte Alicia und sah Rebekah erwartend an.
"Deswegen bin ich eigentlich gar nicht hier. Aber du hast gebummelt." zuckte die Hexe die Schultern, schwang die Beine vom Tisch und pendelte diese vor und zurück.
"Ich bin eigentlich wegen dem Haus hier, in welchem das Ritual stattfinden soll." die Hexe legte den Kopf in den Nacken und sah sich den Salon an.
"Hier?" gab Alicia zögerlich zurück.
Die Hexe machte ein Geräusch, wie in einer Quizshow, wenn man auf den falschen Buzzer drückte.
"Es findet in der Stadtvilla statt." erklärte Rebekah und Alicia sah Kol erwartend an.
"Wie viele Häuser habt ihr eigentlich?" zischte sie und zog die Unterlippe zu einer erwartenden Schute ein.
"Ein paar hier, ein paar da. Wie das halt so ist." gab Kol zögerlich zurück.
Alicia zog eine Augenbraue hoch.
"Gut und wo ist die Villa?" fragte Alica und stemmte eine Hand in die Hüfte.
"Mitten im Herzen von Venedig." grinste die Hexe sie an.
"Komm." sie sprang vom Tisch, ging mit beschwingtem Schritt auf sie zu und fasste Alicia an der Hand.
"Vorsicht, vielleicht beißt sie." raunte Kol mit einem Lachen Alicia ins Ohr.
Isabelle ließ von Alicias Hand ab und warf den schmalen Arm um ihren Hals.
Kol grinste breit und sah seine Schwester an.
"Siehst du das?" flüsterte und nickte auf die Mädchen.
Rebekah verschränkte die Arme vor der Brust und zog einen Mundwinkel zu einem Lächeln hoch und sah den Mädchen nach.
Alicia, ganz in einem weißen Hosenanzug und weißen Pumps und Isabelle in schwarz, liefen die Beiden durch die Empfangshalle. Alicias Locken sprangen auf und ab, als sie gekonnt einen Fuß vor den anderen anmutig Schritt um Schritt machte.
Auch Isabelle schwang verführerisch ihre Hüfte beim Laufen und sah die Banshee mit einem fröhlichen Lächeln an.
"This is gonna be fun." zischte Kol mit einem breiten Grinsen, als seine Schwester neben ihn trat und gab er einen lieb gemeinten Schlag auf den Rücken.
Selbst ein Blinder mit Krückstock hätte es in diesem Moment gesehen, als Alicia und Isabelle durch den Haupteingang des Herrenhauses schritten.
Eine zukünftige Mikaelson und eine gebürtige Romano, eine der mächtigsten Hexenfamilien Venedigs und schon fast von königlichem Rang.
Ebenso wie die Mikaelsons.
Zwei Prinzessinnen, welche eines Tages einmal Königinnen werden sollten.
Zwei Fremde, welche einander wichtiger werden sollten, als so manche Zwillinge.
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Lunar eclipse Im Blick des Vollmonds (Elijah Mikaelson FF)
Fanfic„Elijah, lauf." hauchte sie, dabei fest die Hände auf ihre Ohren pressend. „Nein, Alicia, sieh mich an." ging er vor ihr in die Knie und wollte nach ihren Händen greifen. „Lauf weg!" wurde sie lauter und presste dann fest die Lippen zusammen. Ihre...