6.

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Sie schob ein Foto über den Tisch. "Sie wohnt seit wenigen Tagen bei ihnen. Soweit ich erfahren konnte, lautet ihr Name Alicia- Luna Darkening." erklärte sie und setzte sich ihm gegenüber in einen der knarzenden Holzstühle. 
"Das fasse ich ja nicht." lachte er schon fast belustigt und sah sich die Aufnahme von dem rothaarigen Mädchen an. 
"Was wollen sie mit ihr? Wollen sie sich ihr Blut jetzt länger frisch halten oder sie in den Betten umherreichen?" fragte sie und fuhr sich einmal selbst durch die langen, glatten, blonden Haare. 
"Nein." murmelte er und kniff die Augen leicht zusammen.
"Das kann nicht sein." murmelte er und hob das Bild etwas mehr gegen das Licht der Deckenlampe. 
"Eine Banshee." zischte er, als er sich genau ihre Ohren ansah, welche unter ihren Haaren, welche sie im Zopf trug hervor blitzen. 
"Blödsinn." sprang sie aus ihrem Stuhl auf, lief schnell um den Tisch herum und sah ihm über die Schulter. 
"Hier." zeigte er mit dem kleinen Finger, an dem ein goldener Siegelring, mit einem Wolfskopf als Prägung steckte, auf ihre Ohren. 
"Woher willst du wissen, dass sie eine Banshee ist und keine andere Art?" fragte sie und nahm das Foto in die Hand. 
"Weil es keine anderen Arten mehr gibt und nur noch eine Hand voll Banshees. Was zum Teufel, wollen die mit ihr?" murmelte er und biss sich auf die Unterlippe. 
"Vielleicht braucht der Herr Doktor Versuchsobjekte." schnaubte sie, knallte das Foto auf den Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust. 
"Schicke ein paar Spührer raus, welche das Haus und seine Bewohner beobachten. Ich will wissen, was die mit ihr vorhaben."
"Sie würden euch bemerken. Kol, der Jüngste der Brüder. Jede Nacht steht er auf dem Dach und vor ihrem Zimmer auf dem Balkon, sieht über die Straßen hinweg. Ihr kämt noch nicht mal in die Nähe, des Anwesens. Er würde euch sofort riechen." 
eine Frau, mit schwarzem Haar, es stufig geschnitten stand in der Tür, die schlanken Arme vor der Brust verschränkt. 
"Lass mich welche von meinen Hexern schicken. Die wird Kol nicht riechen." sie lächelte verschlagen und ihre strahlend blauen Augen blitzten verschwörerisch. 
Sie warf ihren langen, schwarzen Ledermantel, über die Taille nach hinten und schob eine Hand in ihre hintere Hosentasche. 
"Kol beschütze sie. Er hat Glasscherben unter ihrem Bett verteilt und Schutzrunen in die Fensterrahmen geritzt. Ein Zauber kommt da nicht rein. Er ist derjenige, welcher sie ausbilden wird. Sie ist noch nicht 18, noch ist ihr Schrei tödlich. Ich bezweifle, dass sie überhaupt weiß wie man schreit. Aber das wird er ihr beibringen und dann ist sie eine Bedrohung. Für jeden von uns. Sie wird kaum die Mikaelsons mit ihrem Schrei töten. Wenn Kol gut ist, und ich befürchte, dass er das ist, wird er sie lehren wie sie ihre Schreie kontrollieren kann. Das heißt, sie wird ja wohl kaum einen wahren Klageschrei von sich geben, wenn einer ihrer geliebten Mikaelsons in der Nähe ist." ihre Stimme war zischend und sie blies sich den schwarzen, schrägen Pony aus dem Gesicht, als sich ihre Miene aufhellte. 
"Es sei denn, wir bringen sie schon davor zum Schreien." sie sah ihn mit großen Augen an. 
"Wenn wir das gleiche denken,-" er stockte. 
"Werden Mikaelsons sterben." schlussfolgerte die Frau mit den blonden Haaren. 

"Ich dachte immer, dass es Sirenen sind, welche eine verlockende Stimme haben." Kol lachte. "Sirenen gibt es nicht." erwiderte er. 
"Warum, dich und mich gibt es doch auch." sah Alicia Kol erwartend an. "Treffendes Argument, aber es gibt sie trotzdem nicht." zwinkerte Kol ihr über die Schulter zu und vermaß weiter einen Raum im zweiten Stock des Hauses. 
"Hast du Platzangst?" fragte Kol und maß die Höhe des Raumes. 
"Nein warum?" erwiderte Alicia. 
"Weil das hier dein Zimmer wird. Zwei Meter 50." erklärte Kol und schrieb die Raumhöhe auf. 
"Ich hab doch schon ein Schlafzimmer." erwiderte Alicia und zog eine Augenbraue hoch. 
"So ein Zimmer meine ich nicht." erklärte Kol, klemmte sich den Bleistift hinter das linke Ohr und sah Alicia an. 
"Wo ist Elijah?" fragte Alicia. 
"Er telefoniert mit einer Baufirma. Die Wände müssen verstärkt werden, die Fenster müssen raus und eine andere Tür muss rein." erklärte Kol. 
"Was wird das?" Alicias Augen wurden groß. 
"Ein Raum wo du schreien kannst. Nur sind dafür die Wände noch zu dünn und viel zu instabile." kam Elijah die Treppe hoch. Sein Handy hatte er zwischen Schulter und Ohr geklemmt, während er in einem Katalog für Panikräume blätterte.
"Was?"
"Wenn du trainierst zu schreien, kannst du das nicht immer draußen tun. Sonst ruft ganz Venedig die Polizei, weil die Einwohner denken eine junge Frau, wird auf offener Straße ausgeweidet. Unter der Stadt geht es auch nicht. Am Ende reißt du noch die ganze Stadt aus Versehen ein. Du brauchst einen Raum in dem du schreien kannst, wo kein Ton nach draußen kommt und die Wände die Schallwellenbelastung aushalten.- Ja ich bin noch dran." erklärte Elijah knapp und nahm dann sein Telefon in die Hand. Alicia drückte er den Katalog in die Hand. 
"Such dir einen aus, Liebes." raunte Elijah Alicia zu und tippte auf den Katalog. 
"Klar. Ich wollte schon immer, meinen eigenen Panikraum haben." rief Alicia Elijah halblaut hinterher und sah auf den Katalog runter. 
Elijah blieb stehen und wandte sich auf dem Absatz zu Alicia um. Einen Mundwinkel zog er zu einem Lächeln hoch. Schlagfertig, schoss ihm durch den Kopf. 
"Nein er ist nicht für mich, es geht um,- meine Frau. Sie ist,- etwas eigen." erklärte Elijah, dem Herren von der Baufirma am Telefon und sah dabei Alicia fest in die Augen. Noch immer hatte er sein verschlagenes Lächeln auf den Lippen. 
Alicia zog die Unterlippe zwischen die Zähne und biss leicht darauf, während sie die Augenbrauen anhob und Elijahs Blick fest erwiderte. 
"Wann können Sie hier sein?" fragte Elijah schließlich und wandte sich ab. 
Kol sah seinen Bruder einen Moment nach und legte Alicia dann einen Arm um die Schultern. 
"Prinzessin, dir wird es noch wie allen vor dir gehen. Einmal von Elijah Mikaelson berührt, für immer verfallen. Nur kein Druck." klopfte Kol ihr auf die Schulter und betrat wieder das Zimmer, mit Zollstock in der Hand. 

"Wenn wir es nach eure Hierarchie angehen ist Elijah Mikaelson der Alpha. Rebekah der Beta." meinte die und nahm ihr schwarzes Haar zu einem Zopf zusammen. 
"Was ist mit Klaus Mikaelson?" fragte sie, mit einer blonden Haarsträhne spielend. 
"Er ist ein Omega. Er passt nicht wirklich in die Familie mit hinein und entscheidet die meisten Dinge im Alleingang. Auch wenn sich der Alpha oft nach ihm richtet. Ich bin überzeugt der Alpha ist Elijah." erklärte er. 
"Ich dachte immer Kol sei das Betatier." meinte sie und sah die schwarzhaarige an. 
"Nein, er ist zwar der wildeste, der ganzen Truppe aber Alpha und Beta vollkomme untergeben. Er ist ein sogenanntes Deltatier." erwiderte sie und setzte sich auf die Tischkante. 
"Und sie?" er tippte fest auf das Foto von Alicia. 
"Ich hab keine Ahnung. Aber die  Mikaelsons sind wie ein Netz um sie herumgespannt." zückte die schwarzhaarige die Schultern. 
"Dann ist sie für die gesamte Familie wichtig und gehört somit, zum Alpha.- Die Kleine ist ein Juwel des Alphas und somit, wichtig für den so noblen Elijah." er lächelte und sah die beiden Damen an. 

 "Hier, hier und hier." zeigte Elijah mit einem Kugelschreiber die Wände entlang. 
"Das muss alles neu gemacht werden. Genau wie der Boden, die Decke und die Wände hier. Das muss alles schalldicht ab gepolstert werden." erklärte Elijah und schlug sich mit dem Kugelschreiber immer wieder nachdenklich in die Handfläche. 
"Die neue Tür auch?" fragte einer der Bauarbeiter. 
"Alles." erwiderte Elijah nachdrücklich. 
"Wegen der Tür, da haben wir verschiedene." zog der Bauleiter ein Prospekt raus und hielt es Elijah hin. 
"Welche mit Panzerglas, andere mit elektrischem Magnetschloss oder mit Tresorbolzen." fuhr er fort. 
"Kein Glas." murmelte Elijah und blätterte das Prospekt durch. Er kannte die ausgewachsenen Kräfte von Banshees. Zumindest hatte er danach gesehen, was sie angerichtet hatten. Würde Alicia irgendwann ihre volle Kraft beherrschen, würde selbst eine Diamantglasscheibe nach einer Sekunde zu Pulverstaub zerspringen. 
"Nichts mit Strom oder Magneten." erklang da Alicias Stimme in der Tür und Elijah wandte sich um.
"Bitte." fügte sie hinzu. Die Arme um die Brust gelegt stand sie im Türrahmen und lehnte die Schläfe gegen den Rahmen.
"Sie haben Misses Mikaelson gehört." erklärte Elijah und sah Alicia an. 
Sie lächelte ihn verhalten an und zog ihre weiße Strickjacke fester um sich.
"Dann die Tresorbolzentür von Seite acht. Die mit dreifach gehärtetem Titan." meinte Elijah und reichte dem Bauleiter den offenen Katalog. 
"Brauchst du was?" fragte Elijah und lehnte sich vor Alicia, den Rücken den Baulauten zugewandt, in den Türrahmen.
Die schüttelte leicht den Kopf. Sie sah müde aus.
"Nur langweilig und hungrig." lächelte Alicia leicht und sah an Elijah vorbei in das Zimmer und den Bauarbeitern.
"Wir sind hier gleich fertig, dann koch ich dir was." strich Elijah ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. "Eigentlich wollte ich kochen und fragen ob du was willst." lachte Alicia leise und sah mit einem breiten Lächeln zu Elijah hoch.
"Wir kochen einfach zusammen?" schlug Elijah vor und stemmte einen Arm in den Türrahmen. "Wie Sie wollen. Mister Mikaelson." erwiderte Alicia mit einem leicht frechen Unterton und sah Elijah mit einem leicht spöttischen Lächeln an.
"Diese Anspielung verstehe ich sehr genau. Misses Mikaelson." lehnte Elijah mit betörender Stimme sich zu Alicia vor und schnurrte ihre die Worte schon fast ins Ohr.
Schon jagte Alicia ein angenehmer Schauer über den Rücken.
"Ich komm gleich, zu dir in die Küche. Such schon mal einen Topf und eine Pfanne." raunte Elijah ihr zu und, drehte Alicia um und gab ihr an der Taille einen sanften Schubs zur Tür raus.
"Wie groß der Topf?" rief Alicia über die Schulter, bereits auf dem Weg die Treppe runter.
"Nudeltopf!" erwiderte Elijah und wandte sich dann dem Bauleiter wieder zu.
"Wo waren wir?" fragte Elijah. 

Lunar eclipse Im Blick des Vollmonds (Elijah Mikaelson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt