Missverständnisse

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Author's note: Niemand hat protestiert, also gehe ich davon aus, dass es nicht so schlimm war ^^

außerdem: vielen Dank an elysian_night für das tolle Cover!

Sayuna

Während ich das Frühstück zubereitete, summte ich unmelodisch vor mich hin. Ich war musikalisch noch nie sonderlich begabt gewesen. Nicht einmal pfeifen konnte ich. Als ich hörte, dass Ben die Küche betrat, drehte ich mich mit einem strahlenden Lächeln zu ihm um. Sobald ich jedoch seine bedrückte Miene sah, verschwand mein Lächeln. „Ben, was hast du?" Er ließ sich auf einen der Stühle am Küchentisch sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. „Sayuna, es tut mir so leid!", flüsterte er kaum hörbar. „Ich habe mein Versprechen dir gegenüber gebrochen. Ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst, auch wenn ich mir selbst nicht verzeihen kann. Ich habe einen schrecklichen Fehler begangen. Bitte hasse mich nicht!" Meine Augen weiteten sich und ich sah ihn ungläubig an. Dachte er wirklich, ich würde es bereuen, mit ihm geschlafen zu haben?" „Denkst du, dass ich letzte Nacht bereue?" „Ja, davon gehe ich aus. Und ich kann nichts tun außer dir zu versichern, wie leid es mit tut. Ich weiß, das macht es nicht besser, aber -" Ich unterbrach ihn. „Himmel, Ben, das war der beste Sex meines Lebens! Nicht, dass ich schon viel gehabt hätte, aber ich bereue keinen Atemzug von gestern Nacht. Das, was mir wirklich leid tut, ist, dass es dir scheinbar nicht gefallen hat." Jetzt funkelte er mich wütend an. „Nicht gefallen? Machst du Witze? So etwas hatte ich noch nie gefühlt! Aber es war falsch, nicht, weil es mir nicht gefallen hat, sondern weil du dein Vertrauen zu mir verloren hast!" „Was läuft denn bei dir falsch, wieso sollte ich mein Vertrauen verloren haben?" Jetzt ging mein Temperament mit mir durch. „Wenn du es nicht weiß, sage ich es dir auch nicht.", brüllte er. „Schön.", schnappte ich.

Das Frühstück verbrachten wir mit eisigem Schweigen. Später beim Abwasch legte ich meine Hand auf seinen Arm, der tief im Spülwasser steckte. „Warum denkst du, dass ich mein Vertrauen zu dir verloren habe?", fragte ich sanft. Er hielt inne und sah mich an. „Weil ich zu dir gesagt hatte, dass ich dich nie zwingen würde. Aber genau das habe ich getan." Ich schüttelte leicht den Kopf. „Und was ist, wenn ich dich gezwungen habe?" „Das hast du nicht. Ich wollte es und es hat mir gefallen." „Siehst du? Mir geht es genau so. Du hast mich nicht gezwungen. Du hast mich ja sogar gewarnt, dass du bald die Kontrolle verlieren würdest. Diese Warnung habe ich in den Wind geschlagen. Ich wusste genau, was kommen würde. Und ich wollte es so." „Wirklich?" „Ja, wirklich." Wieder lächelte ich ihn an. Dieses Mal erwiderte er mein Lächeln. Dann griff ich wieder zum Handtuch.

Als er das letzte Messer abgespült hatte, nahm er mich mitsamt Handtuch in den Arm und küsste mich leidenschaftlich. Der Löffel, den ich gerade abtrocknete, fiel mir aus der Hand, sein Aufprall wurde vom Handtuch gedampft. Aber das war mir egal. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog ihn näher zu mir heran. Anfangs lag nur Zuneigung in dem Kuss. Er war sanft und träge. Ich konnte nichts dagegen tun, dass meine Augenlider flatterten und schließlich die sichtbare Welt aus meinem Denken ausschlossen. In meinem Gehirn war auch kein Platz für visuelle Eindrücke. Mein ganzes Ich, mein gesamtes Denken war mit diesem Kuss beschäftigt. Ebenjener Kuss veränderte jetzt seinen Charakter. Er wurde hungrig. Gierig. Bens Hände wanderten meinen Rücken hinunter, über meinen Po und schließlich zu meinen Oberschenkeln. Dort angekommen hob er mich hoch und setzte mich auf die Arbeitsfläche. Ich schlang meine Beine um seine Hüfte. Dann löste ich kurz meinen Oberkörper von seinem, um mein Shirt auszuziehen. Er folgte dem Saum des Shirts mit seinen Händen. Der zusammengeknüllte Stoff landete im Waschbecken und sog sich voll. Aber das bemerkten wir nicht. Unsere Lippen verschmolzen wieder. Er vergrub die Hände in meinen Haaren. Jetzt zog ich ihm die Hose herunter, erst mit den Händen und dann mit den Füßen. Als sie um seine Knöchel hing, entledigte er sich ihr mit einer ungeduldigen Bewegung. Als ich nach seinem Kolben griff und ich massierte, löste er den Kuss und legte seine Stirn stöhnend an mein Brustbein. Seine Hände verließen mein Haar, glitten meinen Hals und meinen Rücken hinunter und griffen den Bund meiner Hose. Ich stützte meine Hände auf die Arbeitsfläche und hob meine Hüften. Sofort zog er mir die Hose aus und warf sie hinter sich. Ohne lange zu zögern griff er nach meinem Po, zog mich mit einem Ruck zu sich, sodass er in mich stieß. Ich bäumte mich stöhnend auf, mein Rücken bog sich durch. Dann fing ich an, zu wimmern, denn er hatte eine Hand zwischen uns geschoben und rieb über meine Lustperle. Seine andere Hand knetete meinen Hintern. Schon bald kam ich. Noch während meine innere Muskulatur kontrahierte, steigerte er sein Tempo. Und da er nicht aufhörte, mich zu stimulieren, folgte dem ersten Orgasmus ein zweiter auf dem Fuße. Jetzt zitterte ich. Lange würde ich das nicht mehr aushalten. Die aufgestaute Erregung war schon fast schmerzhaft. Aber mit einem heiseren Schrei kam jetzt auch er. Er stützte sich schwer atmend auf die Arbeitsfläche, während ich ihn noch immer mit Armen und Beinen umklammerte und vergrub das Gesicht an meiner Schulter. „Du weißt hoffentlich, dass du Jahrzehnte des Trainings und der Disziplin vollkommen mühelos zunichte machst." Seine Stimme wurde von meiner Haut gedämpft. Ich lachte leise über den gespielten Vorwurf. Jetzt hob er den Kopf und grinste mich an. „Ernsthaft, was denkst du dir dabei?" Ich tat, als müsste ich überlegen. „Tja, ich weiß auch nicht. Hmmm, warum schlafe ich mit dir? Ich meine, so besonders ist es ja nicht." Er zog die Augenbrauen hoch. „Ach ja?" „Ja." „Du kleines Miststück!", sagte er und kitzelte mich. Ich lachte, schrie und bettelte um Gnade, aber er war erbarmungslos. Erst, als mir der Bauch wehtat vor Lachen hörte er auf. Noch immer kichernd schmiegte ich mich an ihn. Er malte mit dem Finger Schleifen auf meinen Rücken. Ich schloss die Augen und legte meinen Kopf an seine Schulter. Nach einer Weile hob er mit einer Hand mein Kinn an und küsste mich wieder. Dieser Kuss war nicht verlangend, sondern liebevoll. Ich versank in einer watteweichen, geborgenen Welt. In seinen Armen fühlte ich mich sicher und behütet. Viel zu früh löste er den Kuss und legte seine Stirn an meine. „Ich muss los. Hab was zu erledigen.", sagte er widerwillig. Ich seufzte. „Komm bald zu mir zurück!" Er lächelte beruhigend. „Immer." Mit einem weiteren Seufzen löste ich meine Arme von ihm und sprang von der Arbeitsfläche. Dann begann er, unsere Kleidung einzusammeln. Mein Shirt lag klatschnass im Waschbecken, meine Hose hing über der Lampe und seine lag zusammengeknüllt auf dem Boden. „Du lieber Himmel!", sagte ich, „Die werden wir wohl waschen müssen." Er wiegte nachdenklich den Kopf. „Ich bezweifle, dass sie dann bis heute Abend trocken sind." Ich grinste ihn an. „Dann werden wir wohl nackt schlafen müssen." Er verdrehte die Augen. „Als ob es darauf nicht sowieso herauslaufen würde."

Zeiten des Imperiums: TatooineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt