Ich stand vor der Tür. Meine Hände zitterten. Gleich war es so weit. Ben wartete unter dem Hochzeitsbogen auf mich, das wusste ich. Aber ich konnte ihn noch nicht sehen. „Sayuna. Beruhige dich!", flüsterte Ahsoka. „Ja ja!", flüsterte ich zurück, „Das versuche ich ja!" Dann ertönte der Signalgong. Ahsoka stieß die Tür auf. Bail und seine Frau Breha mit der kleinen Leia auf dem Arm lächelten mich an. Sie hatten es sich nicht nehmen lassen, an der Hochzeit teilzunehmen. Und Brehas Idee war es auch, Blumen auf den Gips an meiner linken Hand zu malen und dadurch den Hochzeitsstrauß zu ersetzen. Während ich den kurzen Weg zum Bogen hinter mich brachte, war ich heilfroh, dass ich Ahsoka die hohen Schuhe ausgeredet hatte. Mit ihnen wäre ich garantiert gestolpert und hätte mir das andere Handgelenk auch noch gebrochen. Aber so kam ich unbeschadet am Bogen an. Ben schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Jetzt raubte mir nicht mehr meine Nervosität den Atem, sondern er. Die Nervosität verschwand vollkommen, als ich seine Hand berührte. Ich wusste, zusammen würden wir alles überstehen. Sogar eine Hochzeit. Du erstaunst mich immer wieder. Ist eine Hochzeit wirklich das schlimmste? Nein, natürlich nicht! Menschen sind wirklich überaus seltsame Wesen... Wir geben unser bestes. Na bitte, deinen Sarkasmus hast du nicht verloren. So, jetzt musst du dich aber konzentrieren. Du heiratest schließlich. Das könnte ich, wenn du aufhören würdest, alles zu kommentieren! Ja ja. Bin ja schon still. „Danke." Ben sah mich verwirrt an. „Wieso danke?" „Oh. Ähm. Nichts, nichts. Machen wir weiter." Ich sah den heiligen Mann abwartend an. Er starrte genauso abwartend zurück. Ahsoka stupste mich unsanft mit dem Ellenbogen in die Rippen. „Was?", flüsterte ich. „Du bist dran!", zischte sie zurück. „Du musst ja sagen!" Oh. Verdammt. „Ja." Der Mann sah zwar noch immer leicht verwirrt aus, aber er nickte und sagte: „Kraft des mir verliehenen Amtes erkläre ich Sie hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen." Und das tat Ben. Und wie er es tat. Es fiel mir erstaunlich schwer, ihn nicht auf der Stelle zu verführen. Als unsere Lippen sich wieder von einander lösten, flüsterte Ben: „Jetzt gehörst du mir. Für immer." Ich nickte. Dann streckte ich mich und gab ihm einen kurzen, sanften Kuss. Das verschwindend geringe Publikum brach in Applaus aus. Ich kicherte, Ben zog mich an seine Seite und wir nahmen die Glückwünsche entgegen. Es waren ja nicht viele, deswegen ging es schnell. Zum Hochzeitsessen hatte Breha uns in den Palast eingeladen. Ben und ich wurden Seite an Seite an den Kopf des Tisches komplimentiert. Ich flüsterte Ahsoka, die auf meiner anderen Seite saß, zu: „Was ist besser, der alderaanische Palast oder eine Villa im Seenland?" Sie lachte. „Der Palast, definitiv der Palast!" Das brachte mich auch zum Lachen.
Am Abend standen Ben und ich in der Suite, die Bail uns zur Verfügung gestellt hatte. Wir standen einfach nur da, mitten im Raum, und sahen uns gegenseitig an, die Hände zwischen uns miteinander verschränkt. Ich konnte kaum glauben, dass dieser wunderbare Mensch jetzt zu mir gehörte, und ich zu ihm. Ich war die glücklichste Frau dieser Galaxie. Sayuna Kenobi. Mein neuer Name gefiel mir. Seine Hände wanderten meine Arme hoch zu meinen Schultern und er zog mich an sich. Zufrieden erwiderte ich seine Umarmung. Ich vergrub meine Nase an seinem Hals und atmete seinen Geruch tief ein, so tief ich konnte. Wir beide wussten, was jetzt kam. Wir beide hatten uns schon den ganzen Tag darauf gefreut. Die Hochzeitsnacht. Aber wir hatten Zeit, und diese Zeit nahmen wir uns auch. Es gab keine Eile. Keine Gefahr, entdeckt zu werden. Nur uns beide und die Ewigkeit. Ich küsste ihn. Sanft, langsam, zärtlich. Seine Hände glitten über meinen Rücken, seine Finger zeichneten Muster auf den Stoff meines Kleides und die Haut, die der Rückenausschnitt freigab. Ich vergrub meine Finger in seinen Haaren. Langsam vertiefte er den Kuss, ganz sachte. Ich zog ihn noch weiter zu mir herunter und lehnte mich dabei so weit zurück, dass ich beinahe umkippte. Aber er hielt mich sicher fest. Vorsichtig zog er den Reißverschluss in meinem Rücken herunter. Als er dann offen war, widmete er seine Aufmerksamkeit jedoch eher meinen Schultern und meinem Hals. Seine Lippen wanderten sanft über mein Kinn und allmählich in die Richtung meiner Schlüsselbeine. Ich seufzte leise. Dann machte ich mich daran, sein Hemd aufzuknöpfen, das Jackett lag schon über der Stuhllehne, seit wir den Raum betreten hatten. Seine heutige Kleiderwahl hatte mich positiv überrascht. Anstatt des üblichen schwarzen Anzugs hatte er sich für einen sandfarbenen mit weißem Hemd entschieden. Jetzt konnte ich ihn mir endgültig in nichts dunklerem als seiner Jedi-Robe vorstellen. Er saugte leicht an meinem Schlüsselbein und unterbrach somit meinen Gedankengang. Denken wurde ohnehin überbewertet. Völlig überbewertet. Gehirne waren nur dazu da, Glückshormone auszuschütten. Damit konnte ich leben. Endlich war das Hemd offen. Ich strich mit meinen Fingerkuppen über seinen flachen Bauch und seine Brust nach oben und streifte das Hemd von seinen Schultern. Wir kämpften kurz mit den engen Manschetten, mein eingegipstes Handgelenk machte das nicht einfacher, und lachten. Dann stand er mit bloßem Oberkörper vor mir, lächelte, strich mir mit beiden Händen das Haar aus dem Gesicht und küsste mich erneut. Ich presste ihn an mich. Er war so warm. Meine Finger spürten jede einzelne Narbe auf seiner Haut. Ich liebte sie alle, denn sie erzählten seine Geschichte. Und seine Geschichte war es, die ihn zu dem Mann gemacht hatte, ohne den ich nicht mehr leben konnte. Ich löste den Kuss und sah ihn an. Er war so schön, mit verwuscheltem Haar – meine Schuld – und außer Atem – auch meine Schuld. Sein Blick lag auf meinem Mund. Ich biss mir auf die Lippe, um ihn ein bisschen zu ärgern. Ich konnte sein leises Lachen sehen und spüren. Dann fuhr er mit den Lippen von meinem Ohr zu meinem Halsansatz. Ich streckte meinen Hals, um ihm einen besseren Zugang zu gewähren. Endlich streifte er die Träger des Kleides von meiner Schulter. Der Stoff glitt an meinem Körper hinunter, Ben folgte ihm mit den Augen und schluckte. Ich lachte leise. „Gefällt dir, was du siehst?" Er grinste. „Oh ja. Ja, das tut es." „Gut, du wirst nämlich den Rest deines Lebens damit verbringen." Ich stieg aus dem Kleid. Er zog mich wieder in seine Arme. „Und ich würde es auch gar nicht anders wollen, meine wunderschöne Frau." Lächelnd presste ich meine Lippen wieder auf seine. Ohne den Kuss zu unterbrechen hob er mich hoch und trug mich die wenigen kurzen Schritte zum Bett. Ich seufzte, als ich in den Kissen versank. Dann gaben die Polster neben mir nach und ich drehte mich zu ihm. Er liebkoste mein Gesicht mit seinen Fingerspitzen, ganz zart, als wäre ich aus Glas. Wie um ihm das Gegenteil zu beweisen machte ich mich an seine Hose. Schließlich landete die auch auf dem Boden. Er stützte einen Ellenbogen links und einen rechts von mir auf während ich einen etwas leidenschaftlicheren Kuss begann. Als er mit einer Hand unter mich fuhr, wusste ich genau, was er wollte und bog meinen Rücken durch, damit er den BH öffnen und mir abstreifen konnte. Dann schlang ich meine Beine um ihn. Ein Seufzen entfuhr mir, als er mit den Lippen meinen Hals entlang über mein Dekolletee zu meinen Brüsten wanderte. Ich schloss die Augen und genoss seine Zärtlichkeiten. Als er meinen Bauchnabel küsste, vergrub ich meine Finger in seinen Schultern. Irgendwie schaffte er es, dass ich überhaupt nicht mitbekam, wie er uns des restlichen störenden Stoffes entledigte. Dann fuhr er mit seiner Zunge meinen Körper entlang, Bauch, Brüste, Hals und Kinn. Und bevor ich etwas dagegen tun konnte – okay, ich hätte sowieso nichts dagegen getan – drang er in mich ein. Ich bäumte mich mit einem Stöhnen auf. Er verharrte einen kurzen Moment in mir, dann zog er sich zurück und stieß erneut in mich. Mein Körper folgte seinem. Wir bewegten uns im vollkommenen Einklang. Und im Moment der größten Lust spürte ich sie. Die wahre Vereinigung durch die Macht. Ein Hochgefühl rauschte durch mein Denken, das nicht allein von meinem Orgasmus stammte. Ich sah in Bens Gesicht, aber wie ein transparenter Schirm lag darüber ein Bild meines eigenen Gesichts, vor Lust verzerrt. Und ich spürte nicht nur meinen eigenen Höhepunkt, sondern auch einen zweiten. Wir verstanden im gleichen Moment. Wir sahen und hörten und fühlten all das, was der andere in diesem Moment sah und hörte und fühlte. Dann war der Moment vorbei und wir starrten uns gegenseitig an, erstaunt und vom Liebesspiel schwer atmend. Es war wie eine wunderbare Ewigkeit, in der ich in seinen Augen ertrank und unsere Finger miteinander verwebte. Meine Beine waren noch immer um seine Hüfte geschlungen. Dieser Mann machte mich so unglaublich glücklich. Schließlich brach er den Blickkontakt für einen kurzen, sanften, sehr süßen Kuss. Dann ließ er sich halb auf mir halb neben mir auf die Matratze sinken und wandte mir das Gesicht zu. „Für immer.", flüsterte er. „Für immer.", erwiderte ich.
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Zeiten des Imperiums: Tatooine
FanfictionIst Obi-Wan auf Tatooine wirklich allein geblieben? 19 Jahre Exil, das ist ja schließlich eine lange Zeit, da kann einem schon mal langweilig werden. Aber was passiert, wenn die Langeweile durch eine junge Sklavin aufgemischt wird? Fanfiction! Achtu...