Author's note: Ich weiß nicht, woran es lag, aber mit dem Upload hat irgendetwas nicht funktioniert, deswegen habe ich das Kapitel wieder rausgenommen und lade es jetzt nochmal hoch, in der Hoffnung, dass es jetzt geht... Außerdem habe ich mich entschieden (wenn auch recht spät) an den Wattys 2015 teilzunehmen, um zu sehen, was dabei herauskommt. Wer weiß, vielleicht wird ja sogar etwas draus ^^
Ich erwachte in einem schwach erhellten Raum, den ich sofort als Dexters Keller erkannte. Als ich meinen Kopf hob, löste sich meine Wange von dem Kunstleder des kleinen Sofas auf dem ich lag. Ben lag neben mir auf dem Boden und schlief unruhig. Meine pochende Schulter steckte wie vermutet in einem Bacta-Verband. Ich richtete mich vorsichtig auf. Diese winzige Bewegung weckte Ben, er fuhr neben mir in die Höhe und stützte mich. Ich schüttelte ihn ab. Natürlich tat meine Schulter weh, aber die andere war unversehrt. Er ging neben mir in die Knie, vergrub das Gesicht an meiner Hüfte und murmelte: „Kannst du mir verzeihen?" Ich wusste sofort, dass er von Eliondo sprach. „Kommt darauf an." Meine Stimme war nicht eisig, aber kühl. „Worauf?" „Darauf, warum du ihn getötet hast. War es Rache? Eifersucht?" Er sah mich an und schüttelte den Kopf. „Nein, war es nicht. Ich musste mich um dich kümmern und konnte da nicht noch auf ihn aufpassen. Mir ist völlig klar, dass das kein überzeugender Grund ist, aber ich hatte nicht viel Zeit und musste schnell entscheiden. Deine Wunde war so tief. Wenn er dich nicht mit einem Lichtschwert, das die Wunde sofort kauterisiert, verletzt hätte, wärst du verblutet, bevor ich es geschafft hätte, dich hierher zu bringen, vor allem, weil ich keine öffentlichen Transporter benutzen konnte -" Ich hob die Hand und stoppte seinen Bandwurmsatz. Er hatte während seines gesamten Monologs nicht einmal Luft geholt. „Ich verzeihe dir. Du warst nicht rachsüchtig, sondern pragmatisch. Das ist ein Grund, den ich tolerieren kann." Er zog mich vom Sofa in seine Arme und ich zuckte zusammen, als er meine Schulter streifte. Sofort lockerte er seinen Griff. „Entschuldigung." Ich schmiegte mich an ihn. „Kein Problem."
Die Tür öffnete sich und Dexter schob sich seitlich in den Raum. Er trug ein Tablett und hatte die Tür mit der Schulter aufgeschoben. Als er uns sah, lächelte er. „Sehr gut, du bist wach. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie nervig er war!" Ich lachte, als Ben ein beleidigtes Gesicht machte. Dann stürzte ich mich hungrig auf die tatooinischen Mondkuchen, die Dexter gebracht hatte. Sie schmeckten köstlich. „Danke, Dexter. Die sind super. Du musst mir unbedingt dein Rezept verraten!" Dexter grinste schelmisch. „Betriebsgeheimnis!" Ben sah ihn an. „Dex, wir müssen wieder weg. Wir werden auf Tatooine gebraucht." Dexter nickte. „Das habe ich mir schon gedacht. Es war schön, euch als Gäste zu haben, wenn auch etwas turbulent." Er warf einen vielsagenden Blick auf meine Schulter. Ich machte ein betroffenes Gesicht. „Ich hoffe, wir haben dir nicht zu viel Ärger bereitet!" Dexter winkte ab. „Nein, nein, mach dir da mal keine Sorgen. Alles in Ordnung." „Eine Sache wäre da noch." Ben sah verlegen aus. „Wir haben kein Schiff." „Und wie seid ihr dann hierher gekommen?" „Na ja, wir hatten eins, aber ein Sternenzerstörer hat uns abgeschossen..." Dexter seufzte. „Eigentlich hätte ich es wissen sollen. Bei euch Jedi läuft es doch nie so, wie es soll." Ich lächelte über diese treffende Bemerkung. „Ein eigenes Schiff kann ich euch nicht verschaffen. Aber vielleicht könnt ihr irgendwo mitfliegen." „Danke, Dex." Dexter brummte nur.
Während Dexter sich um unsere Heimreise kümmerte, sahen Ben und ich noch einmal die Nachrichten durch, weil einiges davon nie nach Tatooine gelangte. Man hatte Eliondos Leiche gefunden und sie wurde nun für ein traditionelles Begräbnis nach Ryloth überführt. Die Medien waren in heller Aufregung, seit klar war, dass Eliondo durch ein Lichtschwert gestorben war. Die meisten vermuteten verbliebene Jedi dahinter, aber manche spekulierten auch auf einen Verrat der Inquisitoren. Diese wenigen Stimmen wurden jedoch schnell untergraben. Als Dexter wieder auftauchte, war diese Position bereits unhaltbar geworden. Dexter rieb sich mit allen vier Händen müde übers Gesicht, was seine Stimme leicht dämpfte. „Also, in fünfzig Minuten an Hangar 37. Fragt nach Kuhn Lei." Ich fiel ihm mit meinem gesunden Arm um den Hals. „Danke, Dexter!" Er lächelte und tätschelte mir unbeholfen den Rücken. „Keine Ursache, Kleine. Aber jetzt verschwindet, sonst ist das Schiff weg und ich hab euch noch länger am Hals." Ich lachte.
Nach einer herzlichen Verabschiedung machten wir uns im Laufschritt auf den Weg. Keuchend und mit Seitenstechen stürzte ich hinter Ben durch das Tor und versuchte, meinen Atem zu beruhigen, während Ben, von unserem Sprint scheinbar unberührt, am nächsten Computerausgang den Standort unseres Transportschiffes abfragte. Dann zerrte er mich ohne ein Wort weiter, bis wir schlitternd vor der Rampe eines Schiffes zum Stehen kamen. Am oberen Ende der Rampe lehnte sich unsere Pilotin an die Schiffswand, die Arme vor der Brust verschränkt. Eine Gotal. Verdammt. Die kurzen, gewundenen braunen Hörner auf ihrem Kopf erlaubten es ihr, Gefühle wahrzunehmen. Das war in unserer Situation an und für sich schon schlimm genug, aber Gotal konnten auch die Machtsensitivität von Lebewesen wahrnehmen. Und vor unserer Pilotin standen eine Wissende und ein Jedi-Meister. Noch bevor ich diesen Gedanken beendet hatte, verengten sich die Augen der Gotal und sie musterte uns misstrauisch, fragte dann jedoch: „Hat Dex euch geschickt?" Ich nickte atemlos. „Seid Ihr Kuhn Lei?", fragte Ben. Die Gotal nickte und winkte uns an Bord. Bevor sie sich auf den Weg ins Cockpit machte, schickte sie uns in den Raum, der am weitesten entfernt war, mit der Begründung: „Von Jedi kriege ich Kopfschmerzen." Ich spannte mich an, und das merkte sie. „Keine Sorge. Für euren Transport bekomme ich mehr, als das Kopfgeld wert wäre. Euch zu verraten würde mir nichts bringen, weil ich erst auf Alderaan bezahlt werde. Dex hat gesagt, ihr könnt bezahlen. Das stimmt doch, oder?" Ben nickte eilig. „Gut." Sie drehte sich um. Wir zogen uns leise in den uns zugewiesenen Raum zurück, als das Schiff abhob. „Wovon sollen wir sie bezahlen?", flüsterte ich. „Unser Geld ist auf – nicht auf Alderaan!" „Bail. Wir werden es ihm bei Gelegenheit zurückzahlen." Ich nickte. „Und warum Alderaan?" „Wenn sie uns direkt nach Hause bringen würde, könnte sie sich bezahlen lassen und uns dann an das Imperium verraten. Selbst wenn sie uns auf der anderen Seite des Planeten absetzten würde, als Gotal würde sie uns finden." Darüber dachte ich eine Weile nach, bis ich zu dem Ergebnis kam, dass mir so etwas nicht eingefallen wäre. Während wir den Orbit in Unterlichtgeschwindigkeit verließen, bewunderte ich die Sternenzerstörer, die scheinbar bewegungslos zwischen den Sternen hingen. Man konnte über sie sagen, was man wollte, aber niemand konnte leugnen, dass es prächtige Schiffe waren. Dann sprangen wir in den Hyperraum. Obwohl sie sich über die Kopfschmerzen beklagte, ließ Kuhn Lei es sich nicht nehmen, uns während der Reise durch den Hyperraum Gesellschaft zu leisten. Sie war zwar eine Kopfgeldjägerin, aber trotzdem noch eine Frau und schon bald waren wir in eine Diskussion über die neueste Mode Coruscants vertieft – wir beide fanden sie lächerlich –, während Ben uns kopfschüttelnd und verständnislos zuhörte. Am Ende unserer Reise konnte Ben es kaum erwarten, das Schiff zu verlassen, während Kuhn mir ihre Kontaktdaten gab und ich versprach, sie anzurufen.
Bail nahm uns freundlich auf, bezahlte anonym die Kopfgeldjägerin und bestand darauf, dass wir ihm nichts schuldeten. Breha lud uns ein, für ein paar Tage bei ihnen zu bleiben. Ich genoss die Zeit auf Alderaan. Dort war es annähernd so wie in meinem früheren Leben. Ich war nicht vollkommen von der Gesellschaft abgeschnitten, obgleich wir uns natürlich trotzdem einigermaßen bedeckt halten mussten. Außerdem hatte ich jemanden zum reden – schon im Schiff mit Kuhn Lei war mir aufgefallen, dass ich weibliche Gesellschaft vermisste. Auf Tatooine hatte ich natürlich Beru, aber sie war den ganzen Tag auf der Farm unterwegs oder kümmerte sich um Luke. Sie hatte also nicht wirklich Zeit. Und Ahsoka war tot. Ich vermisste sie so sehr. Aber ich gab diese Bequemlichkeiten gerne her, wenn ich dafür meinen Ehemann hatte. Auch Ben tat die Anwesenheit eines Mannes gut. Bail und er diskutierten stundenlang über Taktiken, sodass Breha und ich den testosterongeschwängerten Raum nur betraten, wenn es nötig war.
Aber dann mussten wir doch wieder nach Tatooine zurückkehren. Wir hatten Luke schon viel zu lange schutzlos gelassen. Nach einem ausgedienten Abschied stiegen wir in das neue Schiff, das Bail uns verschafft hatte („Versucht, euch nicht gleich wieder von Sternenzerstörern abschießen zu lassen!").
Wir landeten in Mos Eisley und wurden von den unbarmherzigen Zwillingssonnen begrüßt, sobald wir das klimatisierte Schiff verließen. Es kostete mich einige Überredungskunst, aber nachdem wir den ganzen Weg zur Lars-Farm gelaufen waren, um unser Eopie abzuholen, versprach Ben, einen Gleiter zu kaufen. Die wiegenden Schritte des Reittieres wirkten einschläfernd auf mich und ich merkte kaum, wie Ben mich durch die Gänge unseres Heims trug. Als mein Kopf das Kissen berührte, war ich schon eingeschlafen.
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Zeiten des Imperiums: Tatooine
FanfictionIst Obi-Wan auf Tatooine wirklich allein geblieben? 19 Jahre Exil, das ist ja schließlich eine lange Zeit, da kann einem schon mal langweilig werden. Aber was passiert, wenn die Langeweile durch eine junge Sklavin aufgemischt wird? Fanfiction! Achtu...