Siegestrunken

232 11 2
                                    

11 Jahre später

Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Ein Sonnensystem nach dem anderen brach in Jubel aus. Die Rebellion hatte endlich, nach so vielen Jahren, gesiegt. Der Imperator war tot.

Sara flog in meine Arme und ich drückte sie fest an mich. Sie war jetzt 27 Jahre alt. Ihr ganzes Leben hatte sie als Tochter eines Jedi in Verstecken verbracht, aber jetzt war sie frei. Plötzlich machte sie sich los. „Mama, sieh nur!" Ich drehte mich um, mein Blick folgte ihrem Finger, der zwischen die hohen Bäume Endors zeigte. Dort aus der Dunkelheit leuchtete uns ein wohlbekanntes Gesicht entgegen. Und es leuchtete im wahrsten Sinne des Wortes. Ben. Nach einem kurzen Blickwechsel mit meiner Tochter lief ich auf die Bäume zu, so schnell meine Beine mich jetzt, mir 64 Jahren, noch trugen. Erst, als meine Hand den Baum neben ihm berührte, hielt ich inne. Wortlos. Sara lächelte leise. „Hallo, Papa." Bens Lächeln vertiefte sich. „Hallo, meine Kleine. Ich bin so stolz auf dich!" Das war ich auch. Sie hatte als Pilotin für die Rebellen ihr Leben aufs Spiel gesetzt, während ich die Verletzten gepflegt hatte. Dann wandte er sich mir zu. „Sayuna. Ich vermisse dich so sehr!" Ich lächelte leicht. „Ich dich auch." Ein Finger wischte über meine Wange und fing eine Träne auf. Ich drehte mich zum Besitzer des Fingers um und begegnete dem erstaunten Blick von Luke Skywalker. „Hallo, Luke. Erstaunlich, wie groß du geworden bist." Er schüttelte verwirrt den Kopf. „Kennen wir uns?" Ich nickte. „Ja, aber wir haben uns schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Seit etwa 25 Jahren nicht mehr." „Und - woher kennen wir uns dann?" „Deine Tante Beru war eine sehr gute Freundin von mir. Ich habe dich schon auf dem Arm gehalten, als du noch ein Baby warst." „Mama!" Sara hatte die Hände in die Hüften gestemmt und klang vorwurfsvoll. „Warum hast du mir nie erzählt, dass du den Helden der Rebellion kennst?" „Warum hätte ich es dir sagen sollen?" Sie war drauf und dran, etwas zu erwidern, als Luke ihr die Hand hinstreckte. „Mein Name ist Luke Skywalker, es freut mich, dich kennenzulernen." Langsam ergriff sie seine Hand, schüttelte sie und sagte: „Sara Kenobi, die Freude ist ganz auf meiner Seite." „Kenobi? Bist du dann mit einem gewissen Obi-Wan Kenobi verwandt?" „Bin ich. Er ist mein Vater." „Er hatte Kinder?" Ich meldete mich wieder zu Wort. „Nur eine Tochter. Und eine Ehefrau. Ich bin Sayuna Raider-Kenobi, schön, dass du mich endlich kennen darfst." Er runzelte die Stirn. „Okay, das wird immer verwirrender. Ich verstehe nur noch Raumdock. Meister Kenobi war also verheiratet und hatte eine Tochter. Und ... warum durfte ich seine Ehefrau nicht kennen?" „Das ... ist eine etwas kompliziertere Geschichte. Es wäre schneller und einfacher, wenn ich - wir - es dir zeigen dürften." Sapienzia, bereit? Aber sowas von. Er sah misstrauisch aus, sagte aber trotzdem: „Na gut." Mit Sapienzias Hilfe klopfte ich sanft an seine mentalen Schilde, bis er sie senkte. Dann zeigten wir ihm zusammen einige Erinnerungen.

Ben, der einem Gossam einige Credits in die Hand drückte.

Bens und meine Hände, miteinander verschränkt.

Die Höhle mit Sapienzias Erweckung.

Ahsokas Ankunft.

Die Hochzeit.

Die Nachricht von Ahsokas Tod.

Die Schwangerschaft.

Saras Geburt.

Lynns Ankunft.

Der Abschied von Ben.

Bens Warnung mitten in der Nacht.

Die Flucht von Tatooine.

Unser Dienst für die Rebellion.

Lukes Augen öffneten sich flatternd wieder. „Hilfst du mir, die nächste Generation Jedi zu unterrichten?" Ich lachte. „Mit dem größten Vergnügen!"

In den Wirrungen nach dem Krieg dauerte es eine Weile, bis wir das Jedi-Praxeum aufbauen konnten, aber wir schafften es. Luke unterrichtete den Umgang mit der Macht und Lichtschwerttechniken, während die Geschichte des Jedi-Ordens und altes Wissen mein - oder besser gesagt Sapienzias - Fachgebiet waren. Sara war eine gelehrige Schülerin und konnte auch mit der Macht gut umgehen, aber mir war völlig klar, dass sie ihr Leben lieber als Pilotin verbringen wollte. Der Ernst eines Jedi passte nicht zu ihr. Trotzdem waren wir auf Yavin IV glücklich und ich hätte niemals gedacht, dass das Unterrichten mir so viel Spaß machen würde.

Author's note: So, jetzt hab ich zwischen dem Truncus brachiocephalicus (hört sich für mich nach Dinosaurier an) und den Ossa digitorium pedis (Verratet mir, wer sich diese Namen ausgedacht hat und ich bringe denjenigen um) ein Kapitel reingequetscht. Es ist nicht besonders lang, tut mir leid. Und was noch trauriger ist, es ist das vorletzte Kapitel. Das vorletzte! Meine Güte, ist das erste wirklich schon so lange her? Das wievielte ist das jetzt? Das fünftausendsiebenhundertdreiundzwanzigste? So fühlt es sich jedenfalls an, wenn man bedenkt, dass ich das erste Kapitel am 24. Januar 2015 hochgeladen habe. Krass, wie lange diese Geschichte mich schon begleitet hat. Und nächste Woche werde ich sie beenden. Ach du Schande. (Das Scheiße habe ich mir extra verkniffen. Verdammt, jetzt ist es mir trotzdem rausgerutscht.) Ich will lieber noch nicht daran denken, was passiert, wenn ich die Geschichte auf beendet setze. Okay, bevor mein Monolog länger wird als das Kapitel, höre ich lieber auf.

Hab euch alle lieb! (Ja, auch meine Geisterleser, obwohl ich mich freuen würde, wenn die sich auch mal melden würden)


Zeiten des Imperiums: TatooineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt