Gespräch zwischen Sannin und Jonin

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Im Gegensatz zu letztem mal, war es wesentlich einfacher ihn zu finden. Ich nahm die größte Tür im Gang. In der großen Halle dahinter, saß er auf einem Stuhl. Mehrere kleine Schlangen umgaben ihn.

"Ich habe dich bereits erwartet."

Mein Blick fiel zu den Reptilien. Diesen gab er ein Zeichen und sie verkrochen sich Augenblicklich in den Ritzen der Wände.
Auch wenn ich freiwillig hier war, fühlte ich mich nicht gerade wohl.

"Ich nehme mal an, von deinem Alleingang hier weiß niemand?"

Darauf gab ich ihm keine Antwort. Je weniger er wusste, desto besser. Er deutete auf einen freien Stuhl neben ihm.

"Nein danke, kein Interesse, ich stehe lieber. Ich bin hier um mit dir zu reden."

"Das weiß ich. Nur ist es sehr ermüdend, wenn alle um mich herum immer so misstrauisch sind."

Sein selbstgefälliges Grinsen behielt er nach wie vor bei.

"Und da wunderst du dich wirklich?"

Er zuckte gelangweilt mit den Schultern.

"Wie war es so, tot zu sein?"

"Sehr langweilig. Doch ich schätze du bist nicht hier, um mit mir darüber zu reden."

Ich schüttelte den Kopf.

"Du hast Antworten für mich."

"Ja, ich habe antworten für dich, auf welche du nichtmal die Frage wüsstest."

Wieso nur redete er so geschwollen. Es war mir gleich. Erwartungsvoll verschränkte ich meine Arme.

"Sasuke hat sich verändert, seit er bei mir gewesen ist. Nachdem Sieg über Itachi Uchiha und der Transplantation von dessen Augen, ist er fast nicht mehr aufzuhalten. Die Gier nach Macht hat ihn übermannt."

"Das wird er ja dann wohl von dir haben."

Gefrustet schnaubte er und hielt seinen Kopf schief.

"Es ist offensichtlich, dass du mich abscheulich findest. Aber das ist mir egal. Wenn du mich nur nicht ständig mit derartigen Beleidigungen überbrechen würdest, hättest du längst deine Informationen."

Ich setzte ein falsches Lächeln auf.

"Bitte, fahre fort."

"Also. Es ist wichtig, dass ihr wisst, dass es eigentlich unmöglich ist, ihn wieder zum Guten zu bekehren."

"Gerade sagtest du -fast- jetzt sagst du -eigentlich-, das bedeutet, dass du noch minimal an ihn glaubst."

"Mich hat der Tod von Jirayja wachgerüttelt. Entweder ein Freund von ihm aus Konoha stirbt oder du brauchst tatsächlich ein Wunder."

Darauf zu hoffen das irgendein Freund von ihm stirbt, welcher ihm tatsächlich etwas bedeutet, wäre seltsam. Und außerdem wusste niemand, wer ihm noch etwas bedeutete. Wenn, nur Naruto und ich. Mir lief ein Schauer über den Rücken, aber ich versuchte mich aufs Wesentliche zu konzentrieren.

"Das was du mir da gerade sagst, ist nicht unbedingt neu für mich."

"Wusstest du auch, dass Kabuto mit seinem Jutsu der Wiedergeburt, jeden Ninja wiedererwecken kann? Und ich meine wirklich jeden."

Wen kann er denn schon schlimmes rufen.

"Er könnte verstorbene Senseis, Hokage oder sonst wen wieder zum Leben erwecken."

Ich schluckte. Noch konnte ich mir kaum ausmalen, was Kabuto mit solch einer Art Macht anstellen würde.

"Wenn du nun angeblich gut bist, wieso hat Sasuke dich wiederbelebt?"

"Das kann ich dir auch nicht sagen. Auch das ist mir ein Rätsel. Vielleicht hofft er ich würde Konoha helfen oder er hoffte, ich würde ihm helfen."

"Und was wirst du tun?"

Der Sannin lachte plötzlich laut los. Dann drückte er sich aus seinem Stuhl hoch und lief um mich herum.

"Hier geht es nicht um mich. Aber danach hat es irgendwie den Anschein. Bist du hier um über Sasuke zu reden oder über mich?"

"Sowohl als auch."

Das er um mich herum schlich, machte mich fast wahnsinnig, doch versuchte ich nicht die Fassung zu verlieren.

"Ich werde euch im Krieg unterstützen, ob du es glaubst oder nicht. Und was deinen Freund angeht, hoffe ich das er sich ebenso entscheidet."

"Kannst du ihn nicht davon überzeugen?"

Wieder fing er an zu Lachen.

"Ich? Nein das glaub ich nicht. Ich bin nur sein ungeliebter Sensei, welcher sogar seinen Tod durch ihn gefunden hat. Wir sind nichtmal Freunde."

Der Kerl war unglaublich. Das Gespräch mit ihm, war allerdings sehr aufschlussreich.
Wie ein anständiger Ninja verneigte ich mich vor ihm.

"Ich danke dir für das Gespräch, Orochimaru."

"Kein Problem. Richte deiner Mutter liebe Grüße aus."

Ich lachte.

"Lieber nicht."

Dann ging ich. Der Sannin blieb zurück. Beinahe tat er mir leid. Er war nun ganz allein. Nichtmal dieses Ekelpaket Kabuto war noch bei ihm. Meine Frage wieso Sasuke ihn wiederbelebt hatte, blieb allerdings unbeantwortet.
Nachdem ich mich bereits ein Stück von dem Versteck entfernt hatte, spürte ich Chakra. Es war mir nicht unbedingt fremd. Irgendein Ninja aus Konoha war im Anmarsch.
Zu meinem Entsetzten war es Team Zehn zusammen mit Pakkun, der warscheinlich meine Fährte aufgenommen hatte.

"Da ist sie!", hörte ich Choji rufen.

Also haben sie mich tatsächlich gesucht. Das würde bestimmt noch Ärger geben.
Choji war der einzig friedlich gestimmte. Ino sah mich böse an und auch Shikamaru war nicht gerade erfreut.

"Wenn Tsunade hört, dass du abgehauen bist um bei Orochimarus Versteck rumzuschleichen, macht sie dich fertig."

"Du hast mich reingelegt, Sky. Ich hab mir tierische Sorgen gemacht", pustete Ino.

Noch immer konnte sie mich nicht ansehen.
Der Teamführer verschränkte die Arme.

"Los, lass uns zurück gehen. Und wehe du machst nochmal so eine Aktion mit deinem Schattendoppelgänger."

Diesmal hatte ich ordentlich Mist gebaut. Shikamaru war stinksauer und Ino wollte am liebsten garnicht mehr mit mir reden. Choji versuchte die Stimmung aufzuheitern.

"Wenn die ganze Sache dann geklärt ist, gehen wir dann alle zusammen was essen?"

"Keinen Hunger", paffte Ino.

Shikamaru war ähnlicher Meinung.

"Ich passe auch."

Er zuckte mit den Schultern.

"Tut mir leid, ich habs versucht."

"Schon gut, danke Choji."

"Ino, Choji, sobald wir im Dorf sind, gehe ich mit ihr zu Tsunade und ihr lasst die anderen Suchtrupps zurückrufen."

"Verstanden", gaben die beiden zurück.

Suchtrupps? Oh man, langsam wurde mein schlechtes Gewissen immer mehr.
Ob Tsunade auch nicht mit mir reden wollen würde?
Diese wartete bereits am Haupttor von Konoha. Am liebsten wäre ich davon gerannt. Denn diesmal hatte ich den Mist ganz alleine verzapft.

"Danke Team Zehn. Ihr könnt jetzt gehen. Wir reden nachher nochmal. Sky, du kommst bitte mit mir."

Sie war die Ruhe in Person, doch in ihr brodelte es bestimmt.
In der Hokageresidenz schloss ich die Tür und lehnte mich daran. Somit waren schonmal drei Meter Sicherheitsabstand für mich garantiert.

TEIL 1. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt