Mutter gegen Tochter

465 18 0
                                    

Mit den Informationen ging ich zu Tsunade.

"Hm, interessant", meinte sie und blätterte weiter.

"Das du dort eingebrochen bist, ignoriere ich lieber."

Meine Augen sahen sie so unschuldig an, als könnte ich kein Wässerchen trüben.

"Aber du hast recht. Wir haben nun noch mehr Rätsel die wir aufdecken müssen."

Ja und dass ich für den ganzen Schwachsinn fast  fünf Tage verschwendet hatte, ärgerte mich sehr.

"Hätte er doch nur gegen Itachi verloren", klagte ich.

Tsunade tippte mir auf die Stirn bis es wehtat.

"Dann wäre er jetzt tot, du Genie."

"Achso, stimmt ja."

Vielleicht hing ich doch zu viel mit Naruto rum, sodass meine Intelligenz nun darunter litt.
Diesen suchte ich wenig später auf.

"Wie läuft das Training?"

"Es läuft super. Wie läuft die Informationsbeschaffung?"

"Geht so. Ich hab ein paar Informationen erhalten, aber nun mehr Fragen als davor", gestand ich.

Daraufhin machten wir uns gemeinsam an Training. Was ich zunächst nicht bemerkte, wir wurden beobachtet.
Nach seinen Rasenshuriken und meinem Rasengan der Verflechtung, im Eremitenmodus, schlugen wir zufrieden ein. Unsere Jutsus jagten wir auf den Wald und haben nun ein ganzes Stück mehr Trainingsplatz erschaffen.

"Wow, unglaublich beeindruckend", hörte ich plötzlich jemand sagen.

Es war die Stimme von Shizune. Sie stand zusammen mit Tsunade und Kakashi direkt hinter uns.
Wir wurden kritisch beeugt. Naruto natürlich weniger als ich. Im Kampf gegen Pain hatte er ja schon gezeigt, was er in dem Zustand drauf hatte.
Schön, dass es Kakashi wieder besser ging.
Tsunade ließ ihre Hände knacken und unterbreitete mir einen äußert ungewöhnlichen Vorschlag.

"So wie du jetzt bist, trittst du gegen mich an."

Das hatte sie gerade nicht wirklich gesagt.

"Wieso? Außerdem könnte ich dich auch im normalen Zustand besiegen."

Damit hatte ich nun ihren Ehrgeiz geweckt.

"Gut, dann lass das Jutsu abklingen. Danach beginnen wir."

Hoffentlich hatte ich meinen Mund nicht zu voll genommen. Das ich jemals gegen sie antreten würde, damit würde ich nichtmal in meinen Träumen rechnen.
Nachdem das Jutsu der Weisen verflogen war, machten wir uns bereit.

"Halte dich nicht zurück, Sky."

Ich lachte spöttisch.

"Selbstverständlich halte ich mich zurück, ich will doch keine alte Frau verletzen."

Damit war alles vorbei. Tsunade wartete nicht mehr auf den Start des Kampfes, sondern legte sofort los.
Ihr erster Schlag ging daneben. Wie erwartet.
Doch trotz ihres Alters, war sie verdammt schnell. Der nächste Schlag traf mich nämlich voll in die Seite. Ihre Schlagkraft war unglaublich. So schnell bin ich noch nie zu Boden gegangen. Tsunade zeigte kein erbarmen.

"Das war's schon?"

Im letzten Moment wich ich ihrem Fuß aus, welcher die Erde unter mir reißen ließ.
Kakashi, Naruto und Shizune sahen bibbernd vom Rand aus zu.
Dann folgte ein Schlagabtausch, in welchem mal ich und mal sie die Oberhand hatte.

"Wasserversteck - Jutsu der Wasserfontäne."

Ein breiter Wasserstrahl fegte Tsunade über den Platz.
Doch es war nur ein Doppelgänger. Die wahre Tsunade stand plötzlich hinter mir und trat mir in die Kniekehle. Wie ein Klappstuhl fiel ich in mir zusammen.

"Boa, du bist ja der Wahnsinn."

Triumphierend stand sie vor mir und streckte mir die Hand entgegen.

"Hat die alte Frau doch mehr drauf als gedacht? Jetzt versetz dich in das Jutsu der Weisen."

Ich tat was sie verlangte. Als ich die Augen daraufhin wieder öffnete, stellte ich fest, dass sie ihr Siegel aktiviert hatte.

"Nun gut."

Ihre Schläge waren brutaler und meine Schnelligkeit überragend. Denn egal wenn sie mich traf, dann kümmerte es mich nicht.
Die anderen drei haben den Sicherheitsabstand enorm vergrößert. Das war auch gut so, denn kein Stein lag mehr auf dem anderen. Und das in einem Radius von fast zwei Kilometern.

"Übertreibt es nicht ihr beiden!", rief Shizune voller Sorge.

Ein hieb meinerseits, beendete das ganze, für mich zumindest. Denn ich traf den Hokage mit voller Wucht. Sie bretterte durch den Wald und wurde irgendwann, fast außerhalb meines Blickfeldes, von Kakashi abgefangen.

"Oh Scheisse!", fluchte ich und stand in der nächsten Minute bei ihr.

Im selben Moment, zog Kakashi sie auf die Beine.

"Mama, tut mir so leid."

Sie lächelte stolz und legte eine Hand auf meinen Kopf.

"Ich bin sprachlos."

Ja, weil ich ihr warscheinlich was gebrochen hatte.

"Ein Schlag von dir und ich bin Kampfunfähig. Der Mizukage hat vollkommen Recht, im Krieg dürfen wir nicht auf dich verzichten."

Dabei war das noch nichteinmal alles was ich drauf hatte.
Sofort begann ich mit der Heilung der Stelle, an welche ich sie getroffen hatte. Ihr Schlüsselbein leuchtete in allen Farben. Ob es gebrochen war, konnte ich noch nicht feststellen.
Kakashis Auge wurde riesig.

"Was ist?"

"Wenn du einen männlichen Ninja mit deinem Tritt an den Weichteilen triffst, kann er das mit dem Kinder kriegen vergessen."

Wir lachten laut los. Dass ich dem mutigsten Jonin solch derartige Angst machen konnte, war äußerst amüsant.
Glücklicherweise sparte sich Shizune ihre Moralpredigt. Also machte ich scheinbar alles richtig.
Mein ehemaliger Sensei lud mich am Abend zum Essen ein.

"Dein Plan ist wirklich gut. Und was wenn mehrere von Akatsuki da sind?"

"Dann beenden wir den Krieg, bevor er angefangen hat."

"Weise Worte, doch überschätze dich nicht. Leider kann ich dir auch nicht viel über das Sharingan sagen. Da mein Auge sowieso transplantiert wurde, ist es völlig ausgeschlossen das ich blind werde. Zwar habe ich auch das Mangekyou oder besser gesagt Kaleidoskop, aber diese Steigerungsform kennst du ja schon."

"Ja, dein Kaleidoskop Sharingan. Wenn ich mich nicht irre, hast du Deidara damit den Arm abgetrennt."

"Ja, nur war ich tagelang danach außer Gefecht gesetzt. Und das nur, weil ich nicht das Blut eines Uchihas habe."

"Und weil du mehr üben musst", fügte ich hinzu.

Er verdrehte die Augen.

"Klugscheißer."

Die Tage zogen sich sehr in die Länge, doch letztendlich war er soweit. Sakura war zwar aufgewacht, konnte an der Mission aber nicht teilnehmen und Tsunades Schlüsselbein war tatsächlich gebrochen. Ich schämte mich tagelang in Grund und Boden.

"Kommt ihr zu dritt den klar?"

Wir nickten.
Tsunade verabschiedete uns am Haupttor.

"Sky, das ist dein großer Kampf. Bitte pass auf dich auf und komm heil zurück."

Das stimmte. Es war der größte Kampf der mich erwartete. Für mich war er sogar größer als die Kämpfe im kommenden Krieg.

"Versprochen."

Eigentlich halte ich meine Versprechen. Doch diesmal war ich nicht sicher ob ich überhaupt zurück komme. Niemand wusste, was der Kampf mit sich bringen würde. Und mit Tsunade hatten wir eine Abmachung, in welcher uns zwei Tage Zeit für die Mission bleibt. Sollten wir nicht zurück kommen, schickt sie Verstärkung.

TEIL 1. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt