Die gute und die schlechte Nachricht

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Nach einem harten aber guten Training mit Ino, wollte ich nurnoch Entspannung. Und die fand ich in den heißen Quellen.
Der Dampf der Hitze stieg mir schon von weitem entgegen. Ich setzte mich rein und genoß die befreiende Wirkung. Jeder einzelne Muskel meines Körpers hörte auf zu brennen und entspannte sich.

"Ah, oh nein das ist nichts für meine Augen!", krisch eine mir bekannte Stimme.

Jirajya würde ich morgen schon noch die Leviten lesen, heute war ich damit beschäftigt nichts mehr zu tun.
Aber mir war die Ruhe nicht gegönnt. Laut zankend vernahm ich Narutos Stimme. Er war scheinbar in der Männerquelle nebenan.

"Natürlich nimmt man keinen Hund mit in die heiße Quelle."

"Akamaru ist kein gewöhnlicher Hund, du Spinner!"

Kiba also. Ihn konnte ich wegen seiner überheblichen Art noch nie leiden. Aber seinen Hund mochte ich.
Ich kam nicht daran herum, durch ein Loch zu luken. Kiba stand mit seinem nackten Hintern vor meinem Blickfeld. Als ich schon befürchtete zu erblinden, ging er einen Schritt zur Seite. Naruto stand Oberkörperfrei vor ihm und stemmte empört seine Hände in die Hüften. Seine Lenden waren in Nebel gehüllt. Gut Aussehen tat er auf jeden Fall.
Gedankenverloren, ging ich wieder in mich und sank immer tiefer in die Quelle. So lange bis ich wieder Jirayjas Stimme hörte. Da wurde es mir zu bunt.
Ich schätze, beide Quellen bekamen meinen Wutanfall mit und hörten dem Sannin seine Schreie.

"Aua! Sky, komm schon. Sag das bloß nicht deiner Mutter, sie würde ... aua jetzt hör doch auf."

Während ich ihm mehrmals eine Ohrfeige verpasste, klagte ich lauthals: "Nicht einmal ein bisschen Ruhe ist mir möglich. Da kommst du Spanner um uns Frauen anzugaffen."

"Ich hab doch nicht geahnt, dass du da drinnen bist. Tsunade wäre mir lieber gewesen."

Erneut bekam er meine flache Hand ins Gesicht. Zwar hatte ich nur ein Handtuch um, doch es bedeckte wenigstens meine persönlichen Stellen.

"Was ist denn hier los?"

Mit Naruto hätte ich allerdings nicht gerechnet. Auch er hatte nur ein Handtuch untenrum an.
Ihm war es genauso peinlich wie mir, also suchten wir zeitgleich das weite.
Jirayja blieb beschämend zurück.
Blöd nur, dass wir Nachbarn waren und uns wenig später erneut fast unbekleidet über den Weg liefen.
Naruto petzte die Augen zu und hielt mir einen Bademantel entgegen.

"Danke", stammelte ich mit roten Wangen.

Er verschwand kurz in seiner Wohnung und kam mit Shirt und kurzer Hose zurück.

"Man war mir das eben unangenehm", gab er zu.

Ich konnte es nur erwiedern. "Mir auch. Tut mir leid."

"Was tut dir denn leid? So schlimm war der Anblick jetzt auch wieder nicht, im Gegenteil."

Ich holte aus, bis mir einfiel, dass es mehr oder weniger ein Kompliment war. Ich errötete schon wieder und versuchte seinem Blick auszuweichen.

"Dem kauzigen Bergeremiten hast du es ordentlich gezeigt."

"Jirayja ist ein Perverser. Aber ich schätze das wird ihn nicht davon abhalten, weiterhin zu spannen."

Er versuchte sich für seinen Sensei zu entschuldigen, aber das machte keinen Sinn. Das, stellte auch er fest.
Wir verabschiedeten uns und gingen schlafen.

Naruto, Sakura, Kakashi, Jirayja und ich standen tags drauf zusammen im Büro des Hokage. Tsunade ließ uns etwas warten, entschuldigte sich kurz und setzte sich. Ich merkte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. Und das wir alle antanzen mussten, hieß nichts gutes.

"Geht es um die Sache in den heißen Quellen? Ich schwöre es dir meine Liebe, ich hatte keine Ahnung, dass Sky da sein würde und ich habe meinen Blick sofort von ihr abgewendet."

Damit hatte er sein Todesurteil gefällt.
Ich zog die anderen drei von dem Sannin weg, welchem der Bürostuhl von Tsunade entgegenflog.
Sie verharrte noch immer in der Wurfposition.

"Eines Tages, erhältst du von mir die Quittung dafür. Kaum zu glauben, dass du meine Tochter bespannen wolltest."

Der Eremit drückte den Stuhl von sich runter und klopfte auf die Wand, welche nun eine Delle hatte.

"Die Nachricht für uns scheint dich ja ziemlich zu beschäftigen."

"Orochimaru hat heute Nacht sein Vorhaben in die Tat umgesetzt, Sasuke als sein neues Gefäß zu missbrauchen."

Wir waren entsetzt und den Tränen nahe.

"Sein Projekt ist gescheitert", verkündete sie bitter.

Kakashi kniff sein eines Auge zu.

"Du sagst das, als wäre es was schlechtes."

Sie verschränkte die Hände vor ihrem Mund, als sollten so ihre Worte verstummen.

"Sasuke hat Orochimaru getötet!"

Bei Naruto, Sakura und mir stand der Mund offen. Erst war da der Moment, in dem wir uns kurz gefreut hatten, dann fiel uns der andere Punkt ein. Er hatte es geschafft, einen der legendären Sannin zu besiegen und zu töten. In Tsunade und Jirayja musste es nun bestimmt finster aussehen.

"Aber, Oma Tsunade! Weshalb ist er denn noch nicht zurück?"

Der Raum verstummte. Keiner traute sich, ihm zu sagen was alle dachten. Niemand, außer mir. Ich legte eine Hand auf seine Schulter.

"Er kommt nicht wieder zurück. Sieh es endlich ein. Er hat uns angegriffen und versucht uns genauso wie seinen Sensei zu töten. Sei nicht immer so naiv. Er wird sich seinen Zielen widmen. Das letzte was er tun würde, wäre zurück nach Konoha zu kommen."

Er schlug meine Hand weg.

"Eines Tages, werde ich ihn zurück holen. Selbst wenn ich es allein tun muss, nur weil ihr unseren Kameraden aufgegeben habt."

Gekränkt stürmte er nach draußen.

"Jirayja, geh zu ihm. Du weißt am besten, was jetzt in ihm vorgeht, da wir das gleiche schoneinmal durchlebt haben."

"Hm? Oh, ja natürlich ich sehe nach ihm."

Selbst er war traurig. Doch ich glaube weniger wegen Sasuke. Orochimaru war einmal sein Freund und Kamerad. Bestimmt hatte er wie Tsunade innerlich immer gehofft, er würde irgendwann wieder ein Teil von ihnen sein.
Sakura verschwand wortlos, Kakashi folgte ihr.

"Geht es dir gut?"

"Orochimaru war ein Teil meines früheren Teams, zusammen waren wir die drei legendären Sannin. Auch wenn ich ihn mehr als verabscheut habe, es ist schade und macht mich tatsächlich traurig, dass er tot ist. Wie sieht es bei dir aus?"

"Es tröstet mich ein wenig, dass Sasuke nicht zum Gefäß wurde. Aber auch wenn es abzusehen war, dass er nie wieder zurück kommt, ist es dennoch mehr als schade und entmutigend."

Sie stand auf und deutete auf die Couch, auf welche wir uns daraufhin setzten.

"Sasuke ist Orochimaru ähnlicher als du glaubst. Team Sieben könnte sich beinahe mit Team Sarutobi identifizieren. Sakura eher weniger, aber du bist wie ich und Naruto ist der gleiche Chaot wie Jirayja. Und Kakashi ist sogar wie damals der dritte Hokage. Zumindest in seiner unbekümmerten Art und Weise."

Meine nächste Frage stellte ich mit sehr großer Vorsicht.

"Was wirst du, als Hokage, nun bezüglich Sasuke unternehmen?"

"Vorerst nichts. Ich werde ihn weiterhin im Auge behalten. Schließlich ist er ein Ninja aus Konoha. Sollte er anderen Dörfern oder selbst Konoha schaden, kann ich ihn nicht mehr schützen. Hast du verstanden?"

"Ja, ich verstehe."

TEIL 1. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt