Kraft eines Einzelnen

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Schon niedlich, dass Choujuurou mich retten wollte. Irgendwie gelang es ihm sogar, wenn auch nur kurz.
Als er zu Boden ging, war ich gefragt.

"Hey, Jugo!"

Dieser keifte erbost umher und nahm Anlauf.
Er schlug zu und ich ebenfalls. Es traf Faust auf Faust. Siegel traf auf Fluchmal. Es wäre mein Ende gewesen, hätte ich nicht zwei Schattendoppelgänger von oben auf ihm springen lassen.

"Windversteck - Rasengan der Verflechtung!"

Dieses Jutsu hatte ich zusammen mit Gama weiterentwickelt. Es war das Rasengan in Kombination mit meinem aktivierten Sigel. Die Wucht war unglaublich. Für Jugo war es das Ende. Meine Faust brach ihm die Hand und meine Doppelgänger gaben ihm den Rest.
Die Auswirkungen des Jutsus waren verheerend. Ich wurde von der Druckwelle und Jugos Faust davongeschleudert. Schmerzhaft krachte ich durch mehrere Bäume, bis irgendjemand meinen Flug anfing.

"Du bist ja der Wahnsinn. Bist du verletzt?"

Choujuurou war wirklich nett und mein persönlicher Held des Tages. Ich nickte geschwächt.

"Meine Hand ist glaub ich gebrochen. Der Rest ist nicht nennenswert."

Da ich nicht als schwach erscheinen wollte, gab ich nicht zu, dass mir mein ganzer Körper wehtat.
Der blauhaarige setzte mich kurz ab, damit ich mich sammeln konnte. Mir war klar, dass wenn ich das Siegel jetzt lösen würde, mich ein Schwall von Schmerzen überkommen oder ich Ohnmächtig werden könnte.

"Geht es den anderen gut?"

"Als ich zuletzt den Mizukage sah, war sie mit dem Hokage zusammen auf dem Weg zu den anderen Kagen."

Also waren sie vorerst in Sicherheit.

"Jugo!", rief plötzlich jemand.

Gestützt von Choujuurou gingen wir zurück auf das freie Feld, hindurch durch die Rest der Bäume durch die ich krachte.
Das war diese Karin, die ich zusammen mit Sasuke in der Schlucht getroffen hatte.

"Du warst das?"

Ich löste mich von meinem Retter und warf ihr einen zornigen Blick zu. Egal wie schwach ich war, mit ihr würde ich noch fertig werden.

"Karin! Lass das bleiben."

Oh nein, nicht der schon wieder.

"Aber Sasuke, sie hat Jugo besiegt, sie ..."

Er fuhr ihr ins Wort.

"Halt den Mund, das sehe ich selbst."

Auch er sah stark mitgenommen aus.
Gegenseitig sahen wir einander an. Wieso konnte ich mir nicht erklären, doch sorgte ich mich um ihn. Sein Gegner muss stark gewesen sein. Ich schwankte leicht, da nahm Choujuurou meinen Arm und legte ihn um seinen Hals.

"Ich danke dir."

Karin lief verzweifelt neben dem Uchiha her.

"Was tun wir jetzt?"

"Nichts. Wir sind hier fertig. Lass uns gehen."

Er machte bereits einen Schritt zur Seite, sah aber nochmal zu Jugos Leiche und dann zu mir.
Dann schüttelte er ungläubig den Kopf und lächelte leicht.
So sah er also aus, wenn ihn jemand beeindrucken konnte.
Ich für meinen Teil war komplett fertig. Und zwar so sehr, dass das Siegel sich schließlich von alleine auflöste.

"Mist", stieß ich hervor und brach zusammen.

Die dauernde Ohnmacht störte mich, da ich danach immer auf jemandes Hilfe angewiesen war.
Ich war nicht mehr im freien, hier war kein Windzug. Als ich die Augen öffnete, stellte ich fest, dass ich auf einer Bank lag. Also war ich zurück in der Halle.

"Choujuurou, du solltest doch bei Ao bleiben. Geht es dir gut?"

Sorgte sich da gerade wirklich ein Kage um seinen Beschützer? Bei Tsunade und mir wäre das ja normal gewesen, aber bei denen war es seltsam.

"Ja ... glaube schon. Eigentlich hätte ich ja bei dir bleiben sollen. Tut ... tut mir leid."

Plötzlich war er wieder so schüchtern und stotterte unsicher vor sich her. Mei hegte scheinbar mütterliche Gefühle für ihn und er wusste wohl noch nicht so recht damit umzugehen.

"Mir ist nichts passiert und dir geht es augenscheinlich auch gut. Also kein Problem."

Ich runzelte die Stirn drehte mich auf den Rücken. Somit machte so ungewollt auf mich aufmerksam. Der Mizukage sah mich eindringlich an und kam näher zu mir.

"Du bist ja wach. Herzchen, wie fühlst du dich."

Herzchen? Noch war ich nicht fähig zu antworten.

"Sie hat sehr gut gekämpft und den Typen von Akatsuki besiegt", prahlte Choujuurou.

Der Mizukage lächelte und strich mir am Arm rauf und runter. So fühlte ich mich tatsächlich auf eine seltsame Art und Weise geborgen, auch wenn ich die Frau kaum kannte.

"Ich bin zwar nicht so gut wie Tsunade, aber die Grundversorgung von Wunden hab ich drauf."

Gegen aller Widersprüche, richtete ich mich auf und zerrte an ihrem Arm.

"Mir ist es wichtig, dass es Tsunade und Kakashi gut geht. Wo sind sie?"

"Kann ich dir leider nicht sagen. Als ich sie zuletzt sah, heftete sie sich zusammen mit deinem Kamerad an die Fersen eines Akatsuki Mitgliedes."

Verdammt. Hoffentlich ging es ihnen gut. Als ich mich aufstehen wollte, drückte Mei mich zurück.

"Du musst dich ausruhen. Lass mich deine Wunden weiter versorgen."

Ich ließ es über mich ergehen, während Choujuurou Wache schob.

"Wieso hilfst du mir eigentlich?"

"Nicht nur, weil es eine bessere Voraussetzung für ein Bündnis wäre, sondern weil wir alle Menschen sind. Manchmal ist es mir egal, wer mit wem verbündet ist und wer nicht. Wenn jemand Hilfe braucht, helfe ich. Außer denen von Akatsuki, selbstverständlich."

Ihre Einstellung war wirklich sonderbar und bewundernswert.
Eigentlich hoffte ich nun auf etwas Entspannung, doch es war mir nicht gegönnt. Noch während der Mizukage meine oberflächlichen Wunden versorgte, brach jemand durch die Wand und wirbelte eine Menge Staub auf.

"Na, wenigstens euch hab ich gefunden."

Super, der Raikage. Jetzt konnte ich ihm endlich meine Meinung geigen, jedoch verkniff ich es mir vorerst.
Nachdenklich betrachtete ich meine rechte Hand. Meine Finger und meine Hand waren mehrfach gebrochen. Also konnte ich keine Fingerzeichen machen und auch keine Jutsus anwenden.
Der Raikage verschränkte seine Arme.

"Fehlen noch der Hokage, Kazekage, Tsuchikage, Mifune und unsere Beschützer."

Also fehlten noch sehr viele. Aber all diese platzen plötzlich von allen Seiten durch die Türen. Scheinbar sind sie ihm gefolgt. Madara.
Wieder überkam mich eine Gänsehaut.
Er positionierte sich in der Mitte des Raumes.

"Ihr wollt Akatsuki herausfordern? Schön. Wir ziehen uns augenblicklich zurück, wenn ihr uns den Acht- und Neunschwänzigen aushändigt."

"Kannst du vergessen", spuckte der Raikage müde hervor.

"So sei es. Dann erkläre ich euch hiermit den Krieg. Das Zeitalter für den großen vierten Ninja Weltkrieg ist angebrochen und Akatsuki wird ihn gewinnen."

Er klang so siegessicher, dass ich befürchtete, sein Gesagtes könnte sich bewahrheiten.
Ehe jemand etwas sagen konnte, löste er sich auf und verschwand.
Keiner sagte ein Wort. Jeder sah nur jeden entsetzt an.

"Der vierte Ninja Weltkrieg also. Es werden harte Zeiten auf uns zukommen", meinte Oonoki gefrustet.

Mit solch einem Ausgang hatte sicherlich niemand gerechnet.

Tsunade stimmte zu. "Also ist ein Bündnis mit den Nationen unabdingbar."

Ich war sehr froh, sie wohlauf zu sehen.

TEIL 1. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt