Abschied und Wiedersehen

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Nachdem ich mich am nächsten Tag auch bei den anderen nochmal entschuldigte, war die angespannte Stimmung endlich weg.
Das Training ging ich nun ruhiger an.

"Jetzt werden wir beide in den Modus der Weisen wechseln und dann gegeneinander kämpfen."

"Aber keine Ninjutsus, nur Thaijutsus", mahnte Fukasaku.

Wir willigten ein. Nun war ich wirklich gespannt, wer aus dem Kampf siegreich hervor gehen würde.
Kaum waren wir in dem Modus, flogen die Fäuste.
Da wir beiden aber fast keinen Schmerz spürten, gab es einen beinahe endlosen Schlagabtausch.
Völlig außer Atem, stemmten wir unsere Hände auf die Knie und Lachten.

"So soll ein schönes Training aussehen", lobte Shima.

Sie verpflegte uns auch während des Trainings manchmal mit etwas zu Essen. An die Insekten hab ich mich zwar noch immer nicht gewöhnt, doch wurde es mit der Zeit erträglicher. Doch würde ich es niemals zu meinen Lieblingsspeisen zählen.
Fukasaku hüpfte auf meine Schulter.

"Jetzt setzte nochmal das Siegel frei. Dann begib dich ganz oben auf die Spitze des Felsen und setzte dein spezielles Jutsu nochmal ein."

Ich war wirklich dankbar, dass ich das nach alldem nochmal probieren durfte.
Also setzte ich das Siegel frei und positionierte mich auf der Spitze des Felsen.

"Windversteck - Rasengan der Verflechtung."

Wieder war das Jutsu unglaublich mächtig und legte alles vor mir in Trümmer. Da ich nur auf der Spitze stand, hatte ich nicht genug halt um der Druckwelle zu widerstehen.
Also fiel ich rückwärts runter und segelte dem Boden entgegen.
Naruto wollte mir zur Hilfe eilen, doch ließ ihn Fukasaku nicht.

"Sie schafft das", hörte ich ihn sagen.

In der Luft drehte ich mich um und landete wie ein Held, mit der Faust auf dem Boden und angewinkeltem Knie. Lächelnd sah ich zu den anderen beiden auf.
Freudespringend nahm mich mein Kamerad hoch und wirbelte mich herum.

"Du hast es geschafft, unglaublich."

So glücklich war ich schon lange nicht mehr. Doch der Krötenmeister sah ein wenig traurig aus.

"Alles in Ordnung?"

"Ich habe eure Anwesenheit hier wirklich sehr genossen. Aber da du dieses schwierige Jutsu nun so gut beherrschst, ist dein Training hiermit beendet."

Auch Shima sah das so und legte ihre patschige Hand auf die Schulter ihres Gatten.

"Nicht einmal Jirayja hat es geschafft, das Jutsu der Weisen derart zu perfektionieren. Was bedeutet, ihr beide habt ihn soeben übertroffen."

Mit diesem Komplimient waren wir etwas überfordert. Shima sagte gerade tatsächlich, dass wir nun stärker waren als einer der legendären Sannin. Ob wir den anderen zwei auch bereits das Wasser reichen konnten?

"Dann packen wir mal zusammen", meinte Naruto und nahm mich mit sich.

Doch zog sich unsere Abreise bis spät in den Abend hin. Shima und Fukasaku präsentierten wir sofort warum. Aus einem klumpigen Felsen hatte ich ein Meisterwerk gezaubert. Den ganzen Tag habe ich damit zugebracht, ein Kunstwerk zu schaffen, während Naruto unsere Sachen gepackt hatte. Mit Chakra in den Fingern habe ich eine mini Statur aus Naruto und mir geformt. Auf unseren Schultern saßen die beiden alten Kröten selbst. Zu Tränen gerührt dankte Shima uns und musste dann von Fukasaku getröstet werden, als wir gingen.
Das Rückführungsjutsu in die andere Welt, klappte nicht so ganz. Daran musste ich noch feilen. Denn wir tauchten irgendwo in einem Wald auf. Eine Stunde trennte uns noch vom Dorf.
Mitten in der Nacht kamen wir in Konoha an.
Jeder Einzelne war bestimmt schon am Schlafen.
Als ich zur Hokageresidenz abbiegen wollte, zog Naruto an meinem Arm

"Komm mit zu mir."

"Spinnst du?"

"Du sollst nur Oma Tsunade nicht wecken."

Damit hatte er nicht ganz unrecht. Also verbrachte ich die Nacht auf seiner Couch.
Er war tatsächlich vorbereitet gewesen, denn am Morgen war der Tisch groß gedeckt mit Leckerem Frühstück.
Endlich gab es wieder normales Essen.

"Was wirst du dann machen?"

"Erstmal geh ich zu Tsunade, nachsehen wie es ihr geht. Und was machst du?"

Er lächelte ein wenig rot und schlürfte sein Müsli.

"Sakura besuchen. Haben sie ja jetzt fast drei Monate nicht gesehen."

Ich musste schmunzeln.

"Du bist immernoch in sie verliebt?"

Jetzt wurde er Knallrot und versuchte leicht pustend die Farbe aus seinem Gesicht zu bekommen.

"Wie kommst du denn da drauf, ich ... ach man, du hast mich erwischt. Ist das so offensichtlich?"

Ich nickte.

"Aber sie liebt Sasuke. Ich hoffe das sie eines Tages bekommt was sie will. Ist sie glücklich, bin ich es auch."

Und ich hoffte, dass sie nicht bekommt was sie wollte, ehe ich mir meinen Gefühlen sicher war.

"Aber sag das bitte keinem", bittete er.

Lächelnd stand ich auf und legte einen Arm um ihn.
Er stotterte unsicher vor sich her.

"Was ... was soll denn das?"

"Du bist mein bester Freund, das ist mir gerade bewusst geworden und das macht mich unglaublich glücklich. Dein Geheimnis ist zwar bei mir sicher, aber du solltest darauf achten, wie du dich verhälst. Sobald du ihren Namen sagst, fängst du nämlich an zu Lächeln."

Bevor er etwas sagen konnte, küsste ich ihn auf die Wange.

"Danke, Sky", wimmerte er.

Naruto war so gerührt von meiner Geste das er weinte.

"Ich geh jetzt. Sehen wir uns später?"

Schnell wischte er sich die Tränen weg und nickte.

"Na klar. Bis nachher."

Nachdem ich aus der Tür huschte, machte ich mich auf den Weg zur Hokage Residenz. Sie war in meiner Abwesenheit komplett wiederaufgebaut worden. Auch wenn einige Neuerungen am Turm zu erkennen waren.
Dort klopfte ich anständig an und wartete auf Tsunades -herein-.
Als ich eintrat, sah sie zunächst nicht hoch.

"Tsunade?"

Nun blickte sie auf. Die Überraschung war ihr deutlich anzusehen. Wortlos legte sie ihren Papierstapel nieder und stand auf. Als sie vor mir stand, betrachtete sie mich kurz und drückte mich schließlich an sich.

"Wieso sagst du nichts?"

Die Antwort konnte ich mir kurz darauf selbst geben. Warme Tränen tropften auf meine Schulter.

"Du hast mir gefehlt, das ist alles."

"Ach Mama", summte ich und konnte mir die Tränen ebenfalls nicht verkneifen.

Auch wir hatten uns drei Monate nicht gesehen und daher viel zu besprechen.
Da ich bald achtzehn wurde, machte sie eine Ausnahme und ging mit mir in eine Bar. Auch wenn Alkohol erst ab zwanzig erlaubt war. Endlich konnte ich herausfinden, was an Sake so besonders war.

TEIL 1. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt