Geduld ist eine Tugend

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Naruto war sehr bestürzt, als er herausfand, dass Ichiraku ebenfalls zerstört wurde.
Ich hätte ihm ja angeboten zu kochen, doch weder war eine Küche in der Nähe, noch hatte ich tatsächlich Geschick im Kochen.
Während der Hokagewahlen, welche versteckt im Inneren eines großes noch halbwegs stehenden Gebäudes stattfanden, wartete ich ungeduldig davor.
Angespannt lief ich auf und ab. Einen Hokage wie Danzo würde ich werder gehorchen noch folgen. Kakashi allemale.

"Du weißt schon, dass diese Wahl Stunden dauern könnte?"

"Klar weiß ich das."

Ich log Shikamaru unglaublich schlecht an. Davon hatte ich nämlich keinen blassen Schimmer.

"Komm, sobald es fertig ist, wird mir mein Vater schon Bescheid sagen."

Er winkte mir zu sich und lief vorraus.

"Wo gehen wir hin?"

"Wirst du gleich sehen."

Es war beängstigend, wenn er so lächelte wie jetzt, da er dies selten tat. Shikamaru führte mich in ein Restaurant. Dies war weit genug von der Druckwelle entfernt gewesen.
Im Inneren saßen die anderen. Sakura, Ino, Tenten, Lee, Hinata, Naruto, Kiba, Akamaru, Shino, Sai, Choji und Neji.
Sie begrüßten mich alle freudig.

"Steh da nicht wie angewurzelt. Setz dich, Sky", rief Ino.

Ihr musste ich nachher noch danken. Ohne sie, wäre ich von dem Gebäude zerquetscht worden.
Wir aßen allesamt eine extragroße Grillplatte. Es war köstlich. Wir feierten ausgelassen die gute Stimmung. Plötzlich hob Naruto sein Glas in die Luft.

"Auf die Ninjas von Konoha."

"Auf Naruto!", riefen die meisten ihm entgegen.

Als wir daraufhin anstießen, machte mein Kamerade die heitere Stimmung zunichte.

"Und auf Oma Tsunade, wäre sie nicht ..."

Ein Schlag von Sakura, brachte ihn zum Schweigen.

"Halt die Klappe, du Idiot."

Gespannt auf meine Reaktion, erntete ich die Blicke von der gesamten Runde. Beschwichtigend senkte ich meine Hände ein paarmal. Dann hob ich mein Glas wieder nach oben und rief ernst:

"Auf Tsunade!"

Meine gute Laune war dennoch dahin. Deshalb ging ich wenig später als Erste und legte mich rasch schlafen.

Ein Flüstern war zu hören und ich spürte immer deutlicher, dass mich jemand an der Schulter rüttelte.

"Sky, wach auf. Der neue Hokage steht fest."

Gähnend drehte ich Shikamaru den Rücken zu.

"Wir gratulieren Kakashi später."

"Es ... es ist nicht Kakashi."

Ich reagierte erst nicht. Doch dann schlug ich zornig auf den Boden und ließ die Erde um mich herum zerspringen. Er wich schreckhaft zurück.

"Und wegen sowas weckst du mich?", fauchte ich ihn an.

"Er will gleich eine Ansprache halten. Alle Dorfbewohner werden erwartet."

Widerwillig drückte ich mich auf die Beine und zupfte an meinem Haaren, so lange bis die Frisur stimmte. Wir liefen nebeneinander her, dass er mir den Weg des Treffpunktes zeigen konnte. Jedoch stoppte ich wie jeden Morgen vor Tsunades Zelt und trat ein. Shizune saß vor ihr und sah traurig zu mir.

"Leider immernoch keine Veränderung."

"Danzo wird gleich seine Anprache halten. Kommst du, Shizune?"

Ich mochte den Mann so wenig, dass es mich sogar nervte, dass sein Name in Tsunades Gegenwart erwähnt wurde. Die Schwarzhaarige versprach, sofort nachzukommen.
Seine Ansprache hielt der neue Hokage auf einem bereits aufgeräumten Platz, welchem die Verwüstung dennoch deutlich anzusehen war.
Kakashi stellte sich neben mich.

"Alles klar?"

"Nein, nichts ist klar, weil der da nun Hokage ist."

"Wichtig ist, dass du die Füße still hälst. Und höre jetzt nicht, auf das was er sagt."

"Ich kann nichts versprechen. Aber ich schätze mal, dass du dich genau aus dem Grund neben mich gestellt hast."

Ein leises Lachen war zu hören.

"Du bist wirklich clever. Ich steh genau deswegen neben dir und weil dich die Sache ziemlich belastet, vorallem das Tsunade noch nicht aufgewacht ist."

Danzo trat vor die Menge und unterbrach unser Gespräch.

"Wir reden nachher weiter, Sky."

"Liebe Dorfbewohner. Ich bin der sechste Hokage."

Die Begeisterung hielt sich in Grenzen, jedoch drang ein kleines Jubeln aus der Menge.

"Mir wird nicht der selbe Fehler unterlaufen wie meiner Vorgängerin."

In mir fing es bereits an zu brodeln.

"Wenn es nicht geht, musst du dir die Rede nicht anhören. Geh, wenn du möchtest. Es wäre nicht ..."

Ich fuhr ihm ins Wort.

"Ich will hören was er zu sagen hat und über meine Mutter denkt."

Er schluckte laut hörbar.

"Dem Hokage der fünften Generation, Prinzessin Tsunade, haben wir das hier alles zu verdanken."

Ein Glück schlummerte der Neunschwänzige in Naruto und nicht in mir. Denn dann hätte ich längst die Kontrolle verloren. Dennoch, riss mir der Geduldsfaden. Danzo hatte erst zwei Sätze gesprochen, da platzte es aus mir heraus.

"Sie hat das Dorf vor dem Untergang bewahrt und uns allen das Leben gerettet. Sie war bereit ..."

Ein warmer Handschuh drückte sich plötzlich auf meinen Mund und ließ meine Worte ersticken bevor ich sie aussprach.

"Das reicht. Ich bringe dich hier weg."

Ich hätte Kakashi am liebsten geschlagen, doch eigentlich wollte er nur das Beste für mich. Er packte mich und warf mich über seine Schulter.

"Verzeiht, wir müssen mal rasch wohin."

Er entschuldigte sich wirklich bei diesem Ekelpaket. Bevor ich darauf antworten konnte, brachte mich sein Blick mit einem Auge zum Schweigen.

"Kakashi, lass mich runter!", plärrte ich, als wir bereits mehrere hundert Meter entfernt waren.

Er ließ mich sachte zu Boden.

"Wieso hast du ..."

"Halt doch mal endlich den Mund!", brüllte er und beendete meinen Protest.

"Du verhälst dich manchmal wie Naruto. Hätte ich dich weiter reden lassen, würdest du vermutlich ins Gefängnis müssen. Hör zu, ich befürworte seine Wahl auch nicht, doch die Feudalherren haben entschieden. Er hasst deine Mutter und wird dies sicherlich auch des öfteren sagen oder zeigen. Geh darauf aber nicht ein, das ist nämlich sein Ziel."

Verbittert kaute ich mir auf der Unterlippe herum. Lächelnd fuhr sich Kakashi durchs Haar.

"Das macht deine Mutter auch immer, wenn sie wütend ist."

"Ich werde nicht zulassen, dass er ihren Namen in den Dreck zieht."

Mein ehemaliger Sensei war langsam gefrustet. Ich glaube er hätte mich liebend gerne mit seinem Sharingan hypnotisiert.

"Niemand kann dich im Moment vor ihm beschützen. Sei bitte einfach vorsichtig."

Ich nickte und lief an ihm vorbei. Leise rief ich ihm noch zu:

"Ich danke dir, Kakashi."

TEIL 1. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt