Die Tage danach

615 23 1
                                    

Am nächsten Morgen hämmerte es an meiner Tür. Diese hatte Tsunade scheinbar wieder repariert.
Ich öffnete verschlafen und vor mir stand Shikamaru. Er sah mich schuldbewusst an.

"Hey, ich wollte nachsehen wie es dir geht."

"Gut. Und dir?"

"Da ich meine erste Mission als Chunin vergeigt habe, nicht so gut. Zwar haben uns die Suna-Nins geholfen, aber Choji, Neji, Naruto und du wurden verletzt. Ich zwar auch, aber das ist nicht so wichtig."

Ich zog ihn in meine Richtung und legte einen Arm um ihn.

"Doch das ist wichtig."

Er war überrumpelt von meiner Geste und zappelte ungeduldig.

"Ah nun hör mal ... ähm, ach schon gut. Nett das du das sagt."

Ich bittete ihn herein, doch er lehnte ab.

"Ich muss noch ins Krankenhaus und nach den anderen sehen."

"Da geh ich später auch hin."

Er winkte lächelnd.

"Dann sehen wir uns ja nachher vielleicht. Bis dann."

Sasuke war weg und genau deshalb wusste ich gute Freunde nun mehr zu schätzen als je zuvor.
Das Krankenhaus war in heller Aufruhr. Sasukes Rettungsaktion hatte mehr angerichtet als gedacht. Immer wieder eilten Krankenschwestern an mir vorbei oder rannten mich beinahe über den Haufen.
Ich brauchte eine Weile, bis ich Narutos Zimmer fand. Er saß betrübt auf seinem Bett und war von oben bis unten einbandagiert. Meine Anwesenheit bemerkte er zunächst nicht.

"Hey."

Er sah leicht zu mir und versuchte ein leichtes Grinsen, welches aber ziemlich traurig aussah.

"Unsere Aktion war wohl nix."

"Nein. Tut mir leid, Naruto. Mehr haben wir einfach nicht tun können."

"Diesmal hat es nicht geklappt, aber ich halte mein Versprechen an Sakura. Eines Tages werde ich ihn wieder zurück holen, verlass dich drauf."

Ob er es tatsächlich selber glaubte? Seinen Optimismus hatte er jedenfalls nicht verloren. Ich meinen dagegen schon.
Er brauchte seine Ruhe und deshalb ließ ich ihn wenig später wieder alleine. Im Gang traf ich auf Sakura, welche ebenso unbegeistert aussah.

"Oh, hey Sky."

"Es tut mir sehr leid, Sakura."

Sie versuchte mich mit wirrem herumgefuchtel zu beruhigen.

"Ach alles gut. Das wird schon alles wieder."

"Hörst du dir überhaupt selbst zu? Bleib mal realistisch."

Der Schock saß tief, als ich den Satz aussprach. Sie begann zu weinen und lief davon.
Ino tauchte plötzlich neben mir auf.

"Was hast du gemacht?"

"Sie unsanft wachgerüttelt, schätze ich."

"Ein wenig Feingefühl wäre wohl angebracht gewesen. Aber was soll's. Wir reden später okay? Ich werde mal nach Sakura sehen."

Dafür war ich ihr sehr dankbar. Denn ich war dazu im Moment leider nicht zu gebrauchen.
Selbst ein paar Tage später, hatte sich meine Stimmung noch nicht verbessert. Und mein Training war ein einziger Emotionsball aus Wut, Trauer und Verzweiflung. Vom Trainigsplatz ganz zu schweigen, welcher nun aussah wie frisch umgepflügt.

"Du meine Güte!"

"Shizune. Was machst du hier?", prustete ich.

Mein Chakra war bis zum letzten Funken aufgebraucht.

TEIL 1. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt