Primo Victoria - Von Hengsten und Mädchen

Das Kapitel vom Spielen oder Spielenlassen

Meine Freunde wuselten wie wild über den Volleyballplatz, jeder trug etwas umher. Inzwischen sah die Location aus als würde hier eine Party steigen. Es war Samstag also würde hier heute eine Party steigen!
Martin hatte drei Bierzeltgarnituren besorgt. Ich war zwar nicht sicher ob sie reichen würden, aber zusammen mit den Campingstühlen von Felix und Eva waren wir wohl gut dabei. Lukas hatte vier Schwedenfeuer zurecht gemacht und platzierte diese wahllos. Für die Musik sorgte Felix sein Auto, welches er liebevoll die "Super Sonic Boom Box" nannte. Es war ein schwarzer 3er BMW. Klassiker. Es lief auch schon ein wenig entspannte House-Musik während Joanne und ich ein paar Kühlboxen herbeitrugen.

"Joa, ich glaube, Essenstechnisch sind wir gut ausgestattet." sagte sie anerkennend.
Die Jungs hatten sich um Fleisch gekümmert, Joanne hatte einen Tortilla- und ich einen Nudelsalat gemacht und Eva konnte natürlich der Versuchung nicht widerstehen uns Wassermelonenstücke mit Fetakäse und einem Minzblatt unterzujubeln. Aber, ich musste sie testen, sie schmeckten unerwartet gut!

"Ich glaube auch." entgegnete ich.

Mittlerweile war es um vier als plötzlich die Jungs aus meiner Klasse auftauchten. Max war wohl gefahren. Und sie hatten nicht zu viel versprochen. Daniel, Nick, Lucas und Max waren bester Laune und trugen alle Shorts und Axelshirts zum Spielen.
Felix und Martin gingen direkt zu ihnen und schlugen ein als würden sie sich schon ewig kennen. Ich konnte nicht hören was sie redeten.

Joanne betrachtete Felix und die Jungs und murmelte: "Das wird wohl interessant werden."

Ja, Joanne, ich sehe was hier passiert. Du verliebst dich doch heimlich!, dachte ich und musste grinsen. War es nicht eigentlich auch das was wir alle uns für die beiden wünschten?
Ich beobachtete die Szene und plötzlich traf Martins Blick mich. Er sprach zwar mit Nick, doch kurz galt seine Aufmerksamkeit nur mir während er zuhörte, dann lächelte er und wandte den Blick wieder ab. Dieser Sommer würde sicher einige Veränderungen mit sich bringen - so wie dieses Jahr schon vieles in meinem Leben verändert hatte...

Als alles stand und vorbereitet war für den Abend spielten wir schon ein wenig in willkürlichen Mannschaften. Nur ganz entspanntes Volleyball, keine harten Schläge. Ich musste zugeben, die Jungs aus meiner Klasse waren sehr kollegial und es machte Spaß sie dabei zu haben. Vorallem fügten sie sich so problemlos in die Gruppe ein als wären sie schon immer ein Teil davon.
Nach und nach trafen auch Truppenteile der Kfz-Klasse ein und ein paar Mädels aus meiner Klasse. Alle waren sportlich gekleidet und trugen irgendwas zum Essen oder zum Trinken. Zum Glück war Sascha heute verhindert, was mein Team - mich eingeschlossen- sehr begrüßte. Jetzt konnte der Abend richtig starten!
Joanne und ich hatte uns für die Nacht in Martins Gästezimmer eingemietet und sowohl Eva und Lukas als auch Eckert und Felix übernachteten bei Martin im Garten oder im Wohnzimmer. Das wiederum hieß, dass wir auf jeden Fall zusammen ein, zwei Bier trinken konnten. Ja, es würde ein legendärer Abend werden.

"Mädchen-Truppe!" rief Eva aus. "Wer spielen will kommt mit aufs Feld!"

Neben Eva, Joanne und mir gesellten sich nun noch Laura, Sophia und Miriam dazu. Wir waren also sechs Mädels.
In der Jungstruppe spielten die beiden Martins, Max, Nick, Daniel und der kurze Kevin mit der Brille aus der Kfz-Klasse.
Ich stellte mich ans Netz um beim ersten Punktewechsel die Angaben machen zu können. Die Jungs begannen. Eckert hatte Aufschlag. Noch ein letztes Mal zog ich mein braunes Top zurecht.

"Siehst heiß aus!" raunte Eva mir wortlos zu und grinste amüsiert.

Ich streckte ihr die Zunge raus. "Ich weiß."

"Spielen wir eigentlich mit Fuß?" fragte Daniel in die Runde.

Wir alle sahen uns an.
"Joa, wieso nicht? Wir lassen euch trotzdem nicht gewinnen." rief Eva mit ihrem reizenden Akzent.