Kapitel 41:
Gedanken
So schnell es uns allen möglich war verließen wir die Schule, gerade rechtzeitig vor der Ankunft der Polizisten und weiterer Helden.
Das meiste unserer 'Besitztümer' hatte Commpress noch einstecken können, wodurch zumindest nicht wirklich viele Spuren da waren. Wenn wir Glück hatten nahmen sie an das dies nur vorübergehend mein Lager gewesen war, schließlich hatte Kora dort niemanden außer mir so wirklich bemerkt.
Gut Shigaraki war einmal ins Bad gestürmt, aber ob sie das wirklich mitbekommen hatte wage ich ja zu bezweifeln.
Wo ich schon bei dem Blauhaarigen war, dieser starrte mich gerade wortwörtlich tot.
„Nenn mir einen guten Grund dich nicht zu Staub zu verwandeln!"
Er zischte diesen Satz zwar nur, doch man konnte die Drohung dennoch mehr als nur klar verstehen. Aber was hatte ich auch anderes erwartet.
„Vielleicht gibt es keinen? Außer vielleicht das ich keinen Bock darauf habe."
In binnen von Sekunden trat er näher an mich heran und legte seine Hand an meinen Hals. Nur Millimeter schienen seinen kleinen Finger von meiner Haut zu trennen und mich somit von meinem Ende.
Doch statt Angst legte sich wieder nur ein Lächeln über mein Gesicht. In diesem Moment war es mir dann irgendwie doch wieder egal.
„Das reicht Shigaraki. Wir können keine weiteren verbündeten verlieren."
Gleichzeitig huschten unsere Blick zum Nebelmann welcher uns durch die zwei glühende Striche beobachtete. Ein wütendes Schnauben drang aus dem Mund des Blauhaarigen und kurz darauf war mein Hals wieder freigegeben.
Tatsächlich konnte ich mir ein leichtes erleichtertes Ausatmen nicht verkneifen, wirklich zu bemerken schien das aber keiner.
Nun zumindest konnte ich aufatmen bis er wieder zu mir herum fuhr. Mit einem schnellen Handgriff schnappte er nach meinen Haaren und zog mich an diesen zu sich.
Es vergingen vielleicht zwei Sekunden ehe meine Längen als Staubkörner gen Boden sanken. Vor schreck weiteten sich meine Augen und meine Hände fuhren reflexartig zu meinen Spitzen. Meine Haare waren trocken, spliessig und endeten knapp über meinen Schultern.
„Was sollte das du Arsch?!"
„Glaubst du deine Aktionen haben kein Nachspiel? Nimm dir nicht zu viel heraus Kleines."
Wütend biss ich meine Zähne zusammen und versuchte krampfhaft den Drang zu unterdrücken ihm eine reinzuhauen.
Zur Beruhigung wollte ich durch meine Haare fahren, und schon wieder stoppte ich an der Schulter. Ein Schlucken glitt meine Kehle runter während der Rest der Truppe sich mit langsamen Schritten entfernte. Für einen Moment blieb ich noch stehen, starrte auf den kleinen Staubhaufen vor mir, welcher just in diesem Moment von einer Windböhe erfasst wurde.
Ich bemerkte nicht wirklich wie ich zurückfiel, zumindest bis Dabi vor mir auftauchte.
„Los komm."
Ohne auf meine Antwort zu warten griff er nach meinem Handgelenk und zog mich hinter sich her. Mein Blick glitt nach Oben zu seinem Gesicht. Sein Blick war starr nach Vorne gerichtet, aber trotzdem war sein Griff relativ sanft.
Es verging eine ganze Weile in der wir unterwegs waren, wohin war mir wirklich schleierhaft, bis zu diesem Zeitpunkt war ich nie in dieser Ecke der Stadt gewesen.
Immer wieder verfing sich mein Blick an den Teilweise verfallenen Häusern in meiner Umgebung, während wir immer weiter gingen.
Ab und an hörte man Togas Stimme die Ruhe durchbrechen, nur um kurz darauf von Shigaraki zum Schweigen gebracht zu werden.
Der Schwarzhaarige vor mir, hatte inzwischen seinen Griff verändert und unsere Hände waren in einander verschlungen, und ganz ehrlich, ich genoss es. Die Wärme die von seiner Hand ausging half mir meine Gedanken halbwegs zu ordnen während mir alles mögliche durch den Kopf ging.
Immer wieder dachte ich an das was Kora mir gesagt hatte.
Die Frage nach meinen Idealen, nach meiner Begründung, nach meinem Schmerz. Ich verstand sie nicht.
Warum hinterfragte sie mich so?
Es war doch mehr als nur nachvollziehbar warum ich das alles tat. Die Helden und die Welt hatten mich enttäuscht und jeder musste für das Zahlen was er tat. Was ist daran Falsch?
Eigentlich müsste doch gerade sie mich verstehen.
Sie die genau wie ich von den Menschen verstoßen, ausgeschlossen wurde. Ihre Freunde, ihr Umfeld, alle hatten sie von sich gestoßen, sie war auch Abschaum, und trotzdem wollte sie diesen Menschen helfen? Menschen helfen die ihr nur Schmerzen bereitet hatten.
Wo nahm sie diesen Mut her?
Ich wurde unruhig, mein Körper begann zu Zittern, und diese Reaktion blieb nicht unbemerkt. Ein leichter Druck an meiner Hand brachte mich dazu in die hellen Augen meines Begleiters aufzusehen.
Genau konnte ich nicht in seinem Blick lesen, aber es wirkte verstehend, tröstend.
Ein leichtes Lächeln rutschte über mein Gesicht ehe ich den Blick wieder abwandte und mich auf das Laufen konzentrierte.
Es verging noch eine gute Stunde ehe wir eine Pause einlegten.
Eine Stunde in der ich meinen Gedanken ausgesetzt war, und doch dank Dabi nicht den Verstand verlor. An unserem Zeil angekommen warteten wir eine ganze Weile draußen, während unser Boss in das innere der Halle ging.
Der Schwarzhaarige machte es sich auf der Kisten bequem und zog mich kurzerhand auf seinen Schoss. Ein wenig widerwillig machte ich es mir dann bequem und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.
Und wieder. Seine Wärme beruhigte mich und am liebsten würde ich in diesem Moment einschlafen. Seine Finger fuhren immer wieder durch meine Haare, spielten mit den kurzen Spitzen und drehten sie ein.
Tatsächlich schloss ich für einen Moment die Augen und genoss einfach den Augenblick.
Eine kurze Zeit lang war es komplett still zwischen uns. Nicht ein Wort brach die brüchige Ruhe welche uns umgab, bis der Größere doch das Wort erhob.
„Was hat das Mädchen zu dir gesagt?"
Hatte er etwas von dem Gespräch mitbekommen? Vielleicht. Aber zumindest meine unruhe war ihm aufgefallen.
„Sie hat mich in Frage gestellt. Mich und meine Beweggründe. Wenn du mich fragst war sie das Musterbeispiel für einen Helden, selbst in der schlimmsten Situation an andere Denken."
„Du hast dir das eindeutig zu sehr zu Herzen genommen Wasserfee."
Mehr als ein müdes Nicken brachte ich nicht mehr zu stande. Die Wärme die sein Körper ausstrahlte zog mich immer mehr in ihren Bann, ließ mich zur ruhe kommen und in einen traumlosen Schlaf gleiten.
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Und damit ist dann auch Kapitel 41 fertig, ein bisschen kürzer als sonst, aber immerhin waren die beiden davor ja auch ein wenig länger, und es gab mal wieder ein bischen mehr fluff. Vielleicht ist Dabi hier ein klein wenig OOC, aber ich finde es ist noch vertretbar.
So dann will ich das hier mal nicht länger halten als es ist. Bis zum nächsten Kapitel in 3 Tagen.
LG
Casy
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Every Villain is Bad!(?)
Fiksi PenggemarDie Bösen sind Böse und die Guten sind Gut. Das ist die Allgemeine Sichtweise der Gesellschaft, aber was ist wenn man es anders sieht? Wenn man aus der Reihe tanzt? Ganz einfach: Man ist Böse oder halt ein Schurke. Und wenn die Welt meint ich sei so...