Kapitel 3:
Wie gehts weiter?
Jetzt war ich schon grob drei Wochen hier, hatte den ein oder anderen Ladendiebstahl hinter mir und war genervt.
Wie sollte es auch anders sein, schließlich könnte es nicht schlechter laufen.
Zugegeben noch strenge ich mich nicht ungemein an, aber hier sind auch einfach zu viele Helden unterwegs.
Alles was ich in der letzten zeit geschafft habe, war ein paar Wörter japanisch zu lernen, und irgendwelche Untergrundhändler zu finden.
Wobei letzteres eigentlich gut war, über sie hatte ich zugriff auf viele interessante Waffen, und tatsächlich auch eine Art Anzug. Zumindest hieß es er würde mir einen besorgen.
Wozu auch immer ich sowas gebrauche, meine Klamotten sind zwar abgetragen, aber ich muss doch nicht in so einem Strampelanzug rum rennen.
Naja seis drum.
Es sind gratis Klamotten soweit ich das mitbekommen hab, also kann ich sie mir unter den Nagel reißen.
Es verging noch eine Weile bis ich wieder auf diesen komischen Typen traf.
Und tatsächlich hatte er meinen Anzug fertig.
Zu meinem Glück hatte er sich angewöhnt mit mir englisch zu reden.
„Nu denn, was sagst du Nora."
Seine Stimme hatte eine seltsame Betonung, aber was solls.
„Es ist ein Strampler."
„Nana, dass meine Kleine ist wirklich gute Ware und kein Strampler. Zieh ihn erstmal an."
Ich zuckte kurz mit den Schultern und streifte dann meinen Pullover ab. Und ja ich zog mich vor diesem Kerl um, aber er hatte mich eh schon so gesehen als er Maß genommen hatte, außerdem war mein Körper nun nicht unbedingt attraktiv.
Wenige Minuten später hatte ich das etwas, was mein Anzug sein sollte angezogen.
Eigentlich war es eher eine Art Body mit offenem Bauch, in einem schlichten Blau mit weißen Bündchen.
Es war bequem, erstaunlicher Weise.
Ich kann zwar nicht sagen warum es geschnitten war wie es war, aber zumindest hielt es.
„Wie ich es mir dachte, es steht dir wunderbar."
„Hm? Ich weiß nicht, aber es sitzt, also wird es wohl gehen."
Mein Gegenüber begann in einer der fielen Taschen zu wühlen und hielt mir dann eine passende Maske hin.
„Die wird dir helfen nicht erkannt zu werden."
„Brauch ich nicht."
Kurz darauf war ich wieder von dem Treffpunkt abgezogen und wieder in dem Lagerhaus verschwunden.
Meinen Anzug hatte ich inzwischen wieder ausgezogen und sicher verstaut. Nun was heißt sicher, ich hatte ein kleines Loch in der Wand gefunden und da halt ein paar Pappen vor gelegt, nicht wirklich besonders.
Aber fürs erste sollte das reichen, jetzt musste ich erstmal in die Stadt, schließlich muss ich mein erstes Ziel ausmachen.
Meine Kapuze tief in mein Gesicht gezogen lief ich zwischen den Menschen umher.
Zu meinem Glück ging ich komplett in der Menge unter, niemand schenkte mir auch nur den hauch von Beachtung.
Um mich herum leuchteten jede menge Reklametafeln und warben für neue Filme, Konzerte, Beauty Produkte und auch für Helden.
Besonders Namen wie All Might, Endeavor und Best Jeanist tauchten auf, wohl die 'besten' hier. Also meine letzten Ziele.
Nun was heißt hier Ziele.
Ich will ihnen einfach nur zeigen was sie durch ihre Weltansicht anrichten, vielleicht sehen sie es ein, vielleicht auch nicht. Aber egal wie sie sich entscheiden, ändern können sie eh nichts mehr.
Der Schaden wurde schon lange angerichtet.
Die Welt hat aus mir nun mal gemacht was ich jetzt bin.
Meine Aufmerksamkeit wurde mit einem Mal auf etwas anderes gerichtet.
Genau vor meinen Augen stürmte plötzlich jemand aus einem der Geschäfte, unsere Blicke kreuzten sich ehe er so schnell er wohl konnte weglief.
Der Inhaber rief noch nach den Helden, welche relativ schnell da waren. Und schon begann eine Verfolgungsjagd die man trotz Entfernung gut hören konnte.
Was war das überhaupt für ein Laden?
Äh ja gut, die Fenster sind komplett abgedunkelt und was Oben steht kann ich natürlich nicht lesen. Dann hab ich halt was das angeht Pech gehabt, bin ja sowieso nur hier um mir ein Ziel zu Suchen.
Dementsprechend wandte ich mich ab und irrte weiter durch die Straßen.
Überall sah man teure Modelabels, Schmuckgeschäfte oder Restaurants alles in allem eine normale Stadt eben.
Die Frage ist jetzt, was mache ich zu meinem Ziel?
Am einfachsten wäre wahrscheinlich ein Laden der nicht direkt an der Hauptstraße ist, weniger Helden die sofort anwesend sein werden.
Aber wer weiß schon was so ein Laden zu bieten hat?
Mein Blick schweifte unruhig durch die Gegend, bis ich ein mögliches Ziel ausgemacht hatte. Ein kleiner Schmuckladen, dezent in eine Seitengasse gerückt.
Auffällig genug um bemerkt zu werden und gleichzeitig abgelegen genug damit mich die Helden nicht direkt erwischten.
Sozusagen war das mein persönlicher Sechser im Lotto, für den Anfang.
Unauffällig ging ich näher an den Laden, musterte das Schaufenster und machte gedanklich eine überschlagene Rechnung.
Jap das würde sich hier Lohnen. Und auch die Öffnungszeiten waren machbar. Am besten komme ich kurz nach der Öffnung, da erwartet man für gewöhnlich weniger das man Überfallen wird, und wahrscheinlich sind die Helden dann noch Müde.
Damit stand in etwa ein Plan, blieb nur ein Fluchtweg.
Entweder laufe ich auf die Hauptstraße, aber das wäre zu Riskant, wobei ich da besser in der Menge verschwinden könnte.
Und dann wären da noch die Gassen. In den letzten Tagen bin ich hier oft genug rumgeschlichen um mir einen groben Plan zu machen.
Meine Wahl fiel auf die Gassen, mich würden zwar weniger Leute sehen, aber was sollte es, es ging erst mal darum mir einen kleinen Namen zu machen, dann Stück für Stück mehr.
Die nächsten tage bin ich noch ein paar mal meinen Fluchtweg entlanggegangen, ich würde ein paar dicht an der Hauptstraße sein, was mir die nötige Aufmerksamkeit verschaffen sollte.
Gleichzeitig konnte ich zwischen den Häusern schnell verschwinden.
Alles was jetzt noch fehlte war ein schönes Gewitter und dann konnte es losgehen.
Der Plan stand, der Wetterbericht sagte für die nächsten Tage ein paar Stürme voraus, alle Ampeln waren auf Grün geschaltet.
Nun fast.
Ich sollte vielleicht noch mal herausfinden mit welchen Helden ich zu tun haben werde, klar werde ich während eines Gewitters kaum zu schnappen sein, aber man konnte ja nie Wissen.
Lieber bin ich auf alles und jeden vorbereitet.
In den letzten Wochen hatte ich hier wirklich viele Helden gesehen.
Mister Baustelle, der scheinbar Death Arms hieß, einen komischen Baum Mann mit ner menge Fangirls, einen laufenden Hydranten und andere.
Der Baum war wohl ziemlich bekannt und auch schon relativ 'groß' zumindest nach Fangirl menge. Mister Baustelle war wohl schon eine Weile im Geschäft und der Hydrant war wohl sowas wie die Örtliche Feuerwehr.
Der Hydrant dürfte an sich keine Gefahr darstellen, im Ernstfall kann ich sein Wasser gegen ihn benutzen. Unseren Baustellen Helden konnte ich eventuell wieder festsetzten, eigentlich wäre es wirklich wenn er mich sehen würde, schließlich kennt der mich schon.
Was den Baum angeht bin ich aber überfragt.
Wenn er wie ein richtiger Baum funktioniert bringt mein Wasser herzlich wenig, zumindest mit meinem jetzigen können.
Naja im Ernstfall wird mir schon was einfallen, wie immer.
Ich sollte jetzt wohl wieder in mein 'Lager' mein Debüt wartete auf mich.
Und ich will die Helden ja nicht warten lassen.
Der nächste Morgen, es war soweit.
Draußen tobte ein wunderbares Gewitter und der Peitschte nur so um die Häuser.
Regen klatschte mir ins Gesicht während ich draußen stand und ich genoss es. Man kann durch aus sagen das es das bei weitem beste Gefühl für mich wahr, nun bisher.
Ich schlug meinen Weg ein, direkt zum Schmuckladen.
Mein Kostüm hatte ich angezogen, inzwischen konnte ich mir auch denken warum es so freizügig war. Das Wasser schlug überall gegen meine nackte Haut wodurch ich seinen Strom viel besser wahrnehmen konnte.
Es hatte also seine praktischen Seiten.
Wenigen Minuten später fand ich mich in der richtigen Gasse wieder.
Noch blieb ich in den Schatten.
In ca. 10 Minuten würde geöffnet werden und dann werde ich zuschlagen.
Ich wischte mir eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Während ich ein bisschen Grinsen musste.
Der Spaß würde erst noch beginnen, aber schon jetzt spürte ich das Adrenalin durch meine Adern sausen.
Jeder Muskel war angespannt.
Wie ein Raubtier lauerte ich und wartete auf meine Beute.
Der Countdown beginnt.
Macht euch bereit, ich komme!
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Every Villain is Bad!(?)
Hayran KurguDie Bösen sind Böse und die Guten sind Gut. Das ist die Allgemeine Sichtweise der Gesellschaft, aber was ist wenn man es anders sieht? Wenn man aus der Reihe tanzt? Ganz einfach: Man ist Böse oder halt ein Schurke. Und wenn die Welt meint ich sei so...