Kapitel 45:
Verdacht
Einige Wochen zuvor
Dabi:
Gelangweilt lehnte ich an einer der Wände der Lagerhalle, mein Blick müde über das Gelände streifen lassend. Nichtmal ganze 24 Stunden waren wir nun hier, und doch wollte ich am liebsten schon wieder verschwinden.
Mit einem genervten Seufzen stieß ich mich von der Wand ab und lief in Richtung der kleinen, durch Raumteiler abgegrenzten, Bereiche.
Mein Blick glitt über die wenigen, leeren, Betten ehe meine Augen auf ein belegtes Bett fielen. Noch immer war die kleine Puppe am schlafen, bewegte sich nur ab und an ein Stück während sich ihre Haare immer mehr um ihren Körper schlangen.
Tatsächlich hatte ich doch ein etwas schlechtes Gewissen wenn ich daran dachte was wir getan hatten.
Shigaraki hatte den Verdacht geäußert sie könnte uns hintergehen wenn wir nicht etwas tun. Vielleicht war es ein wenig Harsch gewesen, aber was nötig war, war nun einmal nötig. Dennoch konnte ich diesen letzten Funken an Mitgefühl für sie nicht verschließen.
Etwas an ihr zog mich in ihren Bann, sorgte dafür das meine Augen immer wieder über ihre Silhouette wanderten.
Normalerweise sollte mich eine Aufgabe wie diese hier nicht stören.
Wenn sie Probleme machen sollte muss ich sie beseitigen. Nichts schweres, und dennoch hatte ich eine Art Angst davor. Egal wie lange ich darüber nachdachte, es wollte mir nicht wirklich passen.
Mit einem leichten Schnauben trat ich einen Schritt näher an das Mädchen heran, strich ihr eine der langen Haarsträhnen aus dem Gesicht und ließ meinen Blick ein letztes mal über sie fahren ehe ich mich wieder entfernte.
Wenn das so weitergeht wird dieses Mädchen wohl mein Untergang werden.
Gegenwart
Müde öffnete ich meine Augen, während blonde Haare an meiner Nase kitzelten. Es dauerte einen Moment ehe ich mich an das schummerige Licht meiner Umgebung gewöhnt hatte und wieder erkannte wo ich hier lag.
Die Nomu-Lagerhalle von Doktor Ujiko.
Nora in meinen Armen.
Die Atmung der Jüngeren ging ruhig, sie gab fast schon ein hypnotisierendes Bild ab, wie sie da lag, die Hände in meinen Mantel gekrallt und die Augen ruhig geschlossen.
Wie von selbst verfing sich eine meiner Hände in einer ihrer nun kurzen Strähnen. Sie waren rau, man spürte noch immer die Nachwirkungen von Shigarakis Spezialität an ihnen, und dennoch sah es nicht schlecht aus.
Meine Gedanken fielen wieder zur letzten Nacht.
Warum hatte ich eigentlich gezögert?
Es war so offensichtlich was sie wollte, auch wenn sie es wahrscheinlich nie aussprechen würde. Und mir ging es doch nicht anders? Verdammt dieses Mädchen ist für mich doch wie eine Droge. Einmal angefangen ist es schwer wieder loszukommen.
Ich wusste es doch schon seit langem, dieses Mädchen, mein Feuer ist wohl wahrlich die beste Beschreibung für sie.
Müde ließ ich mich auf den Rücken fallen, Nora zog ich näher an mich heran, während meine Gedanken wieder durch meinen Kopf rasten.
Sie war am Schwanken, hinterfragte unsere Aufgabe.
Warum hat sie plötzlich Mitleid mit den Heldenschülern?
Sie mag nicht von Grund auf Böse sein, aber wieso meldet sich ihr Gewissen ausgerechnet jetzt? Warum bei einer Mission die unser fortbestehen sichern könnte?
Bitte Nora, bau keine Scheiße, ich will nicht die Konsequenzen erleben müssen.
Nora:
Als ich meine Augen aufschlug bemerkte ich das ich noch immer in seinen Armen lag, entweder war ich vor ihm wach, oder aber er wollte mal nicht direkt wieder verschwinden.
„Na auch wieder wach Wasserfee?"
So viel zum vor ihm wach.
Schwerfällig richtete ich mich auf, ehe ich mich zu ihm drehte und direkt in seine Augen sah. Für einen Moment blieben wir beide Still, bis er sich komplett aufrichtete und von dem Bett stieg. Mein Blick blieb für einen Moment an ihm hängen, wie er seinen Mantel griff und wieder über seine Schultern warf.
Es dauerte nicht lange bis er sich wieder zu mir herum drehte und sich unsere Augen in einander verhakten.
Immer noch brach keiner von uns beiden die Stille. Und ich hatte das nun auch wirklich nicht vor. Ohne groß Nachzudenken richtete ich mich kurz auf, drückte meine Lippen kurz auf seine ehe ich das Zimmer verließ.
Kaum war ich an ihm vorbei getreten breitete sich ein leichtes Grinsen auf meinem Mund aus. Dieses wuchs nur an als ich spürte wie diesmal er nach meiner Hand griff um mich am gehe zu hindern.
„Wo willst du hin Wasserfee?"
Seine Stimme drang leise von hinten an mein Ohr, sorgte dafür das ein leichter Schauer über meinen Rücken glitt. Kurz glitt meinen Blick auf den Boden ehe ich ihm wieder antwortete.
„Vielleicht schauen was man hier noch machen kann?"
Hinter mir war ein tiefes Jauchzen zu vernehmen, ehe er mich zu sich herum drehte.
„Soso, seit wann interessieren wir uns denn für Arbeit?"
Einen kurzen Moment schaute ich ihm einfach nur in die Augen, ehe ich ein wenig grinste.
„Hab nie behauptet das es mich interessiert."
Mein Grinsen wurde mir ein wenig von meinem Gegenüber erwidert, ehe er sich ein Stück zu mir nach unten beugte.
„Ahja, und was besseres fällt dir nicht ein?"
Sein warmer Atem striff mein Gesicht, ließ einen leichten rauchigen Geruch zurück. Meine Augen fixierten noch immer die seinen ehe , ich mich langsam auf meine Zehnspitzen stellte. Wieder trafen sich unsere Lippen kurz, ehe ich mich wieder auf meine Füße stellte.
Erneut verfingen sich unsere Augen ineinander, ehe ich meinen Blick leicht abwandte.
„Ich schau mal was ich hier noch machen kann."
Mit einem leichten Lächeln drehte ich mich wieder weg und ging einige Schritte in die Dunkelheit. Kaum hatte ich Dabi hinter mir gelassen, brachen wieder einige Gedanken auf mich ein, wieder rutschte Kora in meine Gedanken.
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So damit sind wir wieder am Ende dieses Kapitels angekommen.
Wie immer, lasst gerne ein wenig Feedback da, ich freue mich immer zu lesen wie euch die Geschichte gefällt. :)
Heute gibt es wieder ein Bild zum Kapitel, zwar zeigt es keine wirklich Szene, aber es passt trotzdem: https://www.instagram.com/p/CMbxA2sMViR/
Ansonsten, nochmal meine kleine Ankündigung, vielleicht habt ihr es schon gesehn, heute hat meine neue Geschichte angefangen. Wer interesse hat kann gerne einmal reinschauen: https://www.wattpad.com/1039032778-yuuei-schule-f%C3%BCr-musik-schauspiel-und-tanz-kapitel
Damit wars das auch von meiner Seite, einen schönen start in die Woche euch, und bis in drei Tagen zum nächsten Kapitel!
LG
Casy
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Every Villain is Bad!(?)
FanficDie Bösen sind Böse und die Guten sind Gut. Das ist die Allgemeine Sichtweise der Gesellschaft, aber was ist wenn man es anders sieht? Wenn man aus der Reihe tanzt? Ganz einfach: Man ist Böse oder halt ein Schurke. Und wenn die Welt meint ich sei so...