Kapitel 4:
Run!
Die Tür öffnete sich. Kurz schaute der Ladenbesitzer um die Ecke und verschwand dann wieder nach drinnen.
Mein Zeichen.
Langsam ging ich auf seinen Laden zu, bedacht und bis kurz vor der Tür noch in den Schatten.
Einen Moment blieb ich stehen, sammelte das Regenwasser auf meiner Haut und betrat dann den Laden.
Kurz ertönte ein leises klingeln und die Aufmerksamkeit lag auf mir.
Geschmeidigen Schrittes lief ich auf den Tresen zu, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
„すみません、タオルはありますか?" (Entschuldigung, haben sie vielleicht ein Handtuch?)
Ein kurzer leicht erschrockener Blick, ehe er sich mit mit einem Nicken umdrehte.
Während er im Hinterraum verschwand setzte ich mich auf den Tresen und ließ einen Teil des Wasser auf meiner Haut zu einer Form fließen.
In meiner Hand bildete sich immer weiter ein Dolch durch welchen das Wasser unbeirrt weiterfloss, nur mein Quirk hielt es in Position.
Dann kam der Verkäufer auch schon zurück.
„ここで、とても." (Hier bitte sehr)
„ありがとうございました." (Danke)
Und schon hatte er den Dolch an der Kehle.
„Okay, und könnten sie mir jetzt noch einen gefallen tun? Alles hier rein."
Er schien zu verstehen was ich gesagt habe, und füllte vorsichtig die Tasche mit Geld. Immer wieder glitt sein Blick unter den Tresen, wo scheinbar ein Alarm war.
„Drücken sie schon, ich bitte darum."
Mir entwich ein Lachen und der Blick meines Gegenübers wurde immer verstörter, bis er kurz inne hielt.
„Jetzt machen sie schon!"
Er erschreckte. Mit einem mal war meine Stimme unglaublich aggressiv geworden und dann breitete sich wieder ein Lächeln auf meinem Gesicht aus.
„Na geht doch."
Da ertönte auch schon der Alarm.
Sofort hörte man rufe von Draußen und ich schwang vom Tresen.
„それは私にとって喜びでした." (Es war mir eine Freude)
Und verließ den Laden.
Draußen standen schon ein paar Helden, und zu meinem Glück waren es der wandelnde Hydrant und die Baustelle.
„Rück die Beute wieder Raus!"
Die Baustelle schien mich wirklich zu erkennen, er war direkt ins Englische gegangen.
„Nun ich würde ja gerne, aber.... Ich hab einfach keine Lust."
Wieder musste ich Lachen, diesmal lauter und ein wenig hysterisch.
Mit einem verrückten grinsen streckte ich ihnen den Dolch entgegen und trat langsam auf sie zu.
„Wir haben heute ein wunderbares Wetter, nicht Wahr? So schön.... Gefährlich!"
Für einen Moment ließ ich den Regen direkt über den beiden Helden erhärten, was ihnen wohl ein bisschen Weh tat.
„Verzeihung, aber ich muss weiter, man sieht sich."
Mit einem Winken drehte ich mich Weg und ging ein paar Schritte, bis ich von hinten Wasser hörte.
Ich drehte mich blitzschnell um, und streckte die Hand mit dem Dolch nach vorne.
Genau vor mir bildete das Wasser eine große, nicht durch brechbare Wand.
Mit einer kurzen Bewegung löste ich diese dann auch wieder auf und schritt auf die beiden Männer zu.
Meine Beute ließ ich neben mir auf den Boden fallen.
„Nun wenn ihr spielen wollt, will ich mal nicht so sein."
Das grinsen auf meinem Gesicht wurde ein Stückchen breiter und ich schoß auf die beiden zu.
Immer wieder schnitte ich sie mit meinem Dolch oder dem Regen.
Der Hydrant gab schnell auf während sich der Muskelprotz Wacker hielt.
Von der Straße her beobachteten uns immer mehr Schaulustige, sie feuerten die Helden an, buhten mich aus, aber all das versetzte mich nur mehr in einen Rausch.
Ich hörte wie der Regen um mich herum teilweise die Wände zerstörte oder auch zu den Schaulustigen flog.
Nun Die waren selbst Schuld wenn sie so nah ran kamen.
Wie auf Drogen verlor ich mich in dem Kampf, bis eine Art Ast knapp an mir vorbei zischte.
„Oh Besuch! Entschuldigt aber meine Zeit ist um. Man sieht sich!"
Mein Adrenalin war noch auf Hochtouren, aber ich wusste das ich gegen diesen Baum erst mal nicht ankomme, also bleibt nur Rennen.
„やめる!" (Bleib Stehen!)
Ohne mich nochmal umzudrehen rannte ich durch die Gassen, der Baum immer dicht hinter mir.
Ab und an schaffte ich es kleine Tropfen in seinen Richtung zu schleudern und im richtigen Moment zu erhärten.
Vielleicht erwischte ich ihn ein paar mal, aber das war egal.
Jetzt zählte es sich auf die Route zu konzentrieren. Immer wieder bog ich um Ecken, kreuzte die Hauptstraße und verschwand wieder in Gassen.
Es dauerte wirklich ewig bis ich den Baum dann kurz vor meinem Ziel los wurde.
Aber ich hatte es geschafft. Ich hab meinen ersten Clou gemeistert!
„YES!"
Ich sprang er als das ich lief aber was solls. In meiner Nähe war niemand mehr und ich war Glücklich.
So Glücklich wie ich es garnicht erwartet habe. Ich hätte nie gedacht das mir das so viel Spaß machen würde.
Minuten später merkte ich erst das Blut an mir klebte.
Es war nicht viel, wirklich nicht, aber einen leichten Schock bekam ich dennoch.
Hatte ich jemanden ernsthaft verletzt?
Oder war das mein Blut?
Wo kam das her?
Ein Schrei entfuhr mir, lauter als bisher mein Lachen und ersten tränen rannen über mein Gesicht.
Immer wieder bebte mein Körper und neue heiße Tränen liefen über mein Gesicht.
Gehört das dazu?
Leute zu verletzen?
Moment, sie haben mich doch auch verletzt!
Sie haben mich ihre Preise zahlen lassen, egal wie diese aussahen.
Und das kriegen sie jetzt einfach zurück! Genau! Sie begleichen nur ihre Schulden, vielleicht doppelt oder dreifach, halt mit den Sinsen.
Mit den Sinsen meines dreckigen Lebens.
Wieder lachte ich. Und wieder war es hysterisch.
Ich glaube man könnte sagen das etwas in mir unwiederbringlich verloren war.
Aber dann war das halt so.
Bin ich halt kaputt. Heile war ich doch sowieso nie so wirklich.
Zu Retten bin ich schon lange nicht mehr.
Vielleicht hätte es funktioniert als ich noch Jünger war, meine Eltern grad erst in ihre Sucht gefallen sind.
Aber egal wie oft ich um Hilfe gebeten habe, niemand wollte 'Versagern' oder 'Komischen' helfen. Wir waren direkt der Dreck der Gesellschaft, ungern gesehen wie die Schurken.
Nun jetzt haben die ach so tollen 'Helden' wirklich einen Schurken.
Sicht von ???:
***Nachrichten des Tages***
>>Heute Morgen hat ein junges Mädchen ein Schmuckgeschäft in Tokyo überfallen. Sie soll zuerst den Besitzer mit ihrer schwachen, kindlichen Erscheinung getäuscht haben und dann mit einer Art Dolch bedroht haben.
Zu dem Vorfall wurde von dem Besitzer folgendes gesagt:
„Ich wusste gar nicht mehr was los war. Dieses Mädchen kam in meinen Laden, sie sah völlig ausgehungert aus, und dazu noch dieser seltsame Anzug, ich dachte sie sei eine junge Heldin oder so, oder vielleicht ein Fan. Sie hat mich nach einem Handtuch gefragt, draußen hat es Gewittert und sie war klitschnass, also bin ich eines holen gegangen. Kaum das ich es ihr gegeben habe hatte ich einen seltsamen Dolch an der Kehle, sie hat plötzlich Englisch gesprochen und der verletzliche Ausdruck war aus ihren Augen gewichen, stattdessen starrte sie mich seltsam an, ihre Augen waren so leer. Ich sollte ihr Bargeld und Schmuck geben und am Ende den Alarm drücken, scheinbar wollte sie gesehen werden."
Der Inhaber der Filiale befindet sich der Zeit in Untersuchung und wird wegen seines Schockes behandelt.
Die kurze Zeit nach Betätigung des Alarms eingetroffenen Helden Death Arms und Backdraft befinden sich derzeit in Medizinischer Behandlung.
Offenbar kann die Täterin Wasser in jeder erdenklichen Art kontrollieren. So hat sie den Regen um sich herum so Kontrolliert das er wie kleine Messer agiert hat.
Glücklicherweise sind beide Helden nur leicht verletzt und auch Außenstehende haben nur leichte Schnittverletzungen.
Der Kurz darauf eingetroffene Kamui Woods hat die Verfolgung aufgenommen jedoch konnte ihm das junge Mädchen entkommen, scheinbar kennt sie sich gut in den Gassenvierteln aus.
Es wird vermutet das die Täterin immer noch in der Nähe seien sie also vorsichtig und meiden sie ruhige Seitenwege.
Die Beschreibung des Mädchens lautet im Detail wie folgt:
Sie hat lange blonde Haare, graue Augen. Dazu besitzt sie eine abgemagerte Statur und ist ca. 1,60 groß. Während des Überfalls trug sie einen blauen Body mit weißen Rändern und offenem Bauch. Scheinbar ist sie Ausländerin und noch nicht lange in Japan.
Hinweise sind an die Polizei weiterzugeben.<<
***Nachrichten des Tages***
„Sie könnte interessant sein. Vielleicht sollten wir sie um Auge behalten."
Verwirrt drehte sich der blauhaarige zu dem Älteren.
„Wozu soll das gut sein Sensei?"
ein leichtes Lachen war zu vernehmen und hallte durch den dunklen Raum.
„Wir können immer fähige Leute gebrauchen, aber alles zu seiner Zeit."
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Every Villain is Bad!(?)
FanfictionDie Bösen sind Böse und die Guten sind Gut. Das ist die Allgemeine Sichtweise der Gesellschaft, aber was ist wenn man es anders sieht? Wenn man aus der Reihe tanzt? Ganz einfach: Man ist Böse oder halt ein Schurke. Und wenn die Welt meint ich sei so...