Kapitel 14

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In der Bibliothek angekommen, führte mich Kayla ein wenig herum und zeigte mir die verschiedenen Abteilungen. Sie selbst las gerne Comics und Jugendliteratur. Sie hat mir sogar ein paar Bücher empfohlen.

"Du kannst mich auslachen, aber ich mag auch viele Liebesromane."

Ich glaube, das ist normal in ihrem Alter. Jeder sehnt sich nach Liebe. Mir ging es genauso. Ich wollte jemanden, der mich liebt, und jetzt habe ich endlich eine Schwester und einen Vater, die mich wirklich lieben.

"Du zeigst keine Reaktion. Die meisten Jungs ekeln sich schon, wenn man das Wort Liebe in ihrer Gegenwart erwähnt", kicherte sie.

"Warum sollte ich mich ekeln? Liebe ist etwas Natürliches. Man könnte auch sagen, sie ist ein Element, das zu den Gefühlen gehört. Jeder Mensch wünscht sich Liebe. Ich könnte ohne Liebe nicht leben .....das.... ist zumindest meine Meinung dazu".

"Wow....das habe ich noch nie von jemandem gehört und dann auch noch von einem Jungen", sagte Kayla und sah mich überrascht an.

"Du bist echt cool und klingst erwachsen."

Erwachsen? Ich dachte, sie würde mich wieder als Kind oder kindisch bezeichnen, aber ich hatte mich wohl geirrt.

Wir gingen durch die Bibliothek und sie zeigte mir ein paar Bücher, die sie schon gelesen hatte.

Sie zeigte mir hilfreiche Bücher für Projekte, Gruppenarbeit, Geschichte und vieles mehr.

Sie sagte: "Schau dir dieses Buch an, ich suche noch ein anderes".

"Naturwissenschaften", las ich den Titel. Was soll ich damit? Ich schaute auf die Rückseite. Da mich dieses Thema nicht wirklich interessiert, bin ich auch nicht besonders gut in diesem Schulfach.

Als ich mir die ersten Seiten anschaute, merkte ich, wie gut die Erklärungen waren. Es gab tolle Bilder und hilfreiche Merksätze.

Es ist wirklich ein gutes Buch!

Ich schaute mich um, aber ich konnte Kayla nicht sehen. Dann ging ich ein Regal weiter, aber da war sie auch nicht.

Also ging ich noch ein Regal weiter und da sah ich sie. Sie nahm ein Buch heraus. Ich bin auf sie zugegangen.

"Hey Kayla-", aber bevor ich etwas sagen konnte, erschrak sie und ließ fast das Buch fallen. Ich konnte es gerade noch rechtzeitig festhalten und als ich ihr das Buch gab, berührte ich ihre Hand. Es ist nur eine Berührung mit der Hand, aber warum... warum klopfte mein Herz wie verrückt? Ich ging ein Stück auf sie zu.

"Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken", sagte ich leise.

"Nein, ist schon gut."

Sie hielt das Buch in der Hand und schaute verlegen auf den Titel. Verdammt....ich hatte diesen Drang, ihr näher zu kommen.

"Hey....du hast da was", log ich und zeigte auf ihre Haare.

"Wirklich, wo? Was ist das?", fragte sie besorgt.

Ich ging zu ihr und strich ihr über die Strähnen hinter dem linken Ohr.

"Jetzt ist es weg", lächelte ich, ohne mich einen Schritt von ihr zu entfernen.

"Danke", kam schüchtern von ihr.

"Kein Problem."

Jetzt muss ich wohl von ihr weggehen, aber ich will nicht. Vielleicht lüge ich einfach wieder, aber wie?

"Du hast da auch was im Haar", sagt Kayla.

"Was? Wirklich?", sagte ich erschrocken und zog mich plötzlich von ihr zurück.

Seine Schwester-Sein Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt