Kapitel 40

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Überrascht sah mich Zean an.

"Du... du bist... du bist doch...", stammelte er panisch.

"Ja, ich habe alles gehört und bin froh, dass ich euch belauscht habe. Du hast so getan, als wärst du eiskalt, damit ich nicht so ende wie dein Freund Miran. Ich weiß nicht, was mit ihm passiert ist, aber es ist mir egal. Und selbst wenn die Gerüchte über dich wahr wären, was ich natürlich nicht glaube, ist es mir egal. Ich will trotzdem mit dir befreundet sein."

"Du bist verrückt. Wirklich verrückt. Warum bist du so fixiert darauf, mit mir befreundet zu sein? Du kennst mich doch gar nicht."

"Ich will deine Freundin sein, um dich besser kennenzulernen", antwortete ich und sah ihm ernst in die Augen.

Zean wandte den Blick nicht ab und hielt Augenkontakt.

"Okay. Lass uns Freunde werden", grinste er.

"Das freut mich", lächelte ich.

"Ich war noch nicht fertig. Ich habe nämlich eine Bedingung."

Eine Bedingung?

"Ich darf deine Nachrichten lesen, ohne sie zu beantworten. Aber du musst innerhalb von fünf Minuten auf meine Nachrichten antworten. Das gilt auch für meine Anrufe. Außerdem darf ich eine Verabredung kurzfristig und ohne Grund absagen."

Das ist doch nicht einfach nur eine Bedingung!

"Was sind das für blöde Bedingungen? Und das klingt so, als ob nur ich mich daran halten muss? Freunde machen so etwas nicht", ärgerte ich mich zu Recht.

"Tja. Wenn du nicht willst, dann nicht. Ich bin nicht derjenige, der unbedingt mit dir befreundet sein will."

"Na gut! Aber du bist so gemein!"

Das ist das Dümmste, was ich je gehört habe!

"Moment mal! Dann will ich auch Bedingungen stellen", forderte ich.

"Vergiss es."

"Was? Bist du blöd?!", fragte ich.

"Nein, du bist dumm", antwortete er.

"Hey!"

"Was denn? Du bist doch diejenige, die mit mir befreundet sein will."

"Warum machst du so ein Drama? Ist es heutzutage Mode, nur wegen einer Freundschaftsanfrage so ein Theater zu machen?", wunderte ich mich.

"Für mich schon. Ich versuche nämlich, Freunden wie deine aus dem Weg zu gehen."

Freunde wie meine? Er meinte Bella und Lyana. Ich sagte nichts mehr. Als er sagte, sie hätten mir beim Leiden zugesehen, konnte das nur der Fall von vorgestern gewesen sein ... oder hatten sie vielleicht auch etwas mit den anonymen Nachrichten zu tun? Und mit den Spinnen unter meinem Tisch? Denn sie waren die Einzigen, denen ich von meiner Angst vor Spinnen erzählt hatte. Und waren sie es, die meine Sportsachen bemalt hatten? Haben sie das getan? Ich hoffe nicht...

"Zean. Da wir jetzt Freunde sind, behalte ich deine schwarze Sweatjacke", lächelte ich und versuchte das Thema zu wechseln.

"Mach doch, was du willst."

Oh Mann... ich bin wirklich glücklich. Wir sind jetzt Freunde und ich bin schon einen Schritt weiter!

"Hey Helen. Willst du uns beim Volleyball zuschauen? Wir wollten gerade los. Zean kommt auch und dann kannst du Kayla kennen lernen. Zeans Freunde sind auch unsere Freunde", lächelte sie.

"Ja, sehr gerne."

Wir gingen in die kleine Turnhalle. Als wir die Halle betraten, übten die Mädchen gerade ihren Aufschlag.

Seine Schwester-Sein Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt