Kapitel 41

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Zum Glück war mein Handy stumm geschaltet. Lyana versuchte mich anzurufen, aber ich nahm nicht ab.

"Die Hexe nimmt meinen Anruf nicht an", beschwerte sich Lyana.

"Schau mal. Sieht echt aus und das nur dank meiner Schminkkünste", bemerkte Bella und ignorierte Lyana.

"Du hast recht. Niemand würde denken, dass es nur Schminke ist. Du musst nur aufpassen."

"Mach dir keine Sorgen. Ich habe alles unter Kontrolle. Lass uns jetzt gehen. Jordan, Lucy und Theo warten schon auf uns. Sie kümmern sich nach der Schule um Helen."

Jordan, Lucy und Theo also? Das sind meine Klassenkameraden. Warum sollten sie etwas Böses tun? Sie waren so nett zu mir... War das alles nur gespielt?

Ich lachte innerlich. Dann wird es wohl an der Zeit, meinen falschen Freunden und ihren Komplizen eine Lektion zu erteilen.

Meine Güte, ich dachte, ich könnte hier neu anfangen.

***

Ich ging in die Pausenhalle und rief Lyana an. Lyana nahm meinen Anruf entgegen.

"Helen, warum hast du nicht zurückgerufen?", war Lyanas erste Frage.

"Tut mir leid. Mein Handy war stumm geschaltet. Wo seid ihr jetzt?"

"Wir sind auf dem Weg zum Schulleiter. Geh und warte vor seinem Büro auf uns."

"Ist gut. Ich muss nur kurz auf die Toilette, dann komme ich."

Das ist gelogen, aber es gehört zu meinem Plan.

"Okay."

Ich ging in die Bibliothek und gab das Buch zurück, das ich mir ausgeliehen hatte. Lyana hatte mir eine Nachricht geschickt, dass sie jetzt ins Büro gehen und ich nachkommen sollte.

"Ich komme", schrieb ich ihr.

In der Bibliothek schaute ich mich noch ein wenig um. Ich ließ mir bewusst Zeit.

"Die Schüler Zean Sanchez und Helen Keeton begeben sich bitte sofort in das Büro des Direktors. Ich wiederhole. Die Schüler Zean Sanchez und Helen Keeton begeben sich bitte sofort in das Büro des Schulleiters."

Das ist das Zeichen. Meine Güte, wenn ich so ins Büro des Schulleiters gerufen werde, werden alte Erinnerungen wach.

Ich lief schnell zu meinem Spind, nahm ein Abschminktuch und machte mich auf den Weg zum Büro des Direktors. Zean und ich trafen uns in der Pausenhalle. Wir sagten nichts und gingen einfach nebeneinander ins Büro des Direktors. Wir ahnten beide, was passieren würde.

Als wir das Büro des Direktors betraten, sahen wir schon Bella und Lyana vor dem Direktor sitzen.

"Zean, Helen. Bitte setzt euch", sagte der Schulleiter und wies uns auf die Stühle neben Lyana.

"Danke. Ich stehe lieber", antwortete ich und blieb hinter Bella und Lyana stehen.

Doch Zean setzte sich.

"Ich glaube, ihr wisst schon, warum ihr hier seid. Es geht um den Vorfall mit Bella", begann er und Bella täuschte ein Weinen vor.

"Zean. Stimmt es, dass du die beiden Mädchen bedroht, beschimpft und sogar geschlagen hast?"

"Nein", antwortete ich, bevor Zean etwas sagen konnte.

Alle Anwesenden schauten mich überrascht an.

"Das stimmt nicht. Zean hat den Mädchen nichts getan."

Seine Schwester-Sein Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt