Kapitel 26

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Ich bin hinter der großen Sporthalle gelaufen. Das ist der einzige Ort, an dem sich niemand aufhält. Als ich dort ankam, sah ich, dass zwei Jungen meine Schwester an der Hand hielten. Lessy und ein anderer Junge standen vor ihr. Der Junge vor ihr hatte schwarze Haare und rauchte.

Serena schaute mich an und weinte. Ihr Mund war verklebt.

Dieser Anblick machte mich krank. Was macht Lessy hier? Und wer sind diese Typen? Sie sahen aus wie Oberschüler und waren bestimmt nicht auf unserer Schule.

"Oh, da kommt er endlich. Das ist der Typ, von dem ich gesprochen habe", grinste Lessy.

"Lass bitte meine Schwester los", sagte ich freundlich.

Der dunkelhaarige Junge, der rauchte, fing an zu lachen und seine Freunde auch.

"Warum sollten wir das tun?", fragte der Junge mit den schwarzen Haaren und kam auf mich zu.

"Ich habe gehört, dass diese Göre meiner Freundin viel Schlimmes angetan hat. Wegen euch ist sie von der Schule geflogen."

"Lessy war selbst schuld. Das war ihre verdiente Strafe", sagte ich.

"Halt dein verdammtes Maul!", brüllte er und hielt mich am Kragen fest.

"Lass mich los", bat ich.

"Sonst was? Meine Freunde und ich werden dir und deiner kleinen Schwester heute eine Lektion erteilen."

"Ähm... Sie ist meine große Schwester, nicht meine kleine, und wenn ihr uns eine Lektion erteilen wollt, dann müsst ihr das wie normale Menschen tun!"

Ich traf ihn mit dem Ellbogen am Gelenkknorpel des Unterarms, mit dem er meinen Kragen festhielt. Dann griff ich schnell unter seinen Arm und drückte ihn gegen die Halsschlagader. Dabei drückte ich auf beiden Seiten gleichzeitig auf die Arterie, die das zentrale Nervensystem mit Blut versorgt. Dann stellte ich ihm von hinten ein Bein und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Als er am Boden lag, gab ich ihm einen kräftigen Faustschlag ins Gesicht und stand auf.

"Wir können das auch friedlich regeln, aber wenn ihr mich angreift, lasst ihr mir keine andere Wahl."

Die zwei Jungs ließen Serena los und näherten sich mir.

Die beiden Jungen versuchten mich anzugreifen. Ich wich aus und griff nun den Jungen an, der mir am nächsten stand. Ich trat ihm mit dem rechten Fuß direkt ins Gesicht. Er schrie vor Schmerzen und hielt sich die Nase mit den Händen zu. Jetzt spürte ich, dass der andere mich von hinten angriff. Ich drehte mich schnell um und trat ihm in die Magengegend. Er kniff die Augen zusammen und fiel auf die Knie.

Plötzlich spürte ich einen Arm um meinen Hals, der mir die Luft abschnürte.

"Glaub nicht, dass du eine Chance hast, nur weil du ein paar dumme Tricks drauf hast", drohte mir der Junge mit der Zigarette.

Ich löste mich von seinem Arm. Mit einer kurzen Drehung traf mein Schuh genau seine linke Wange. Es war ein schneller und kräftiger Schlag. Er fiel auf die rechte Seite und tat mir ein bisschen leid. Ich will die Jungs gar nicht schlagen. Ich kenne sie nicht einmal, aber ich habe keine andere Wahl.

"Hört zu. Ihr kennt mich nicht, aber eines solltet ihr wissen. Wenn ihr es wagt, meiner Schwester oder mir etwas anzutun, werde ich mich nicht zurückhalten. Ich schlage vor, dass ihr euch zurückzieht und uns nicht mehr belästigt, sonst kann ich euch nichts mehr versprechen."

Der dunkelhaarige Junge stand auf.

"Das wird dir noch leid tun", rief er mir zu und rannte davon. Seine Freunde folgten ihm.

Ich drehte mich zu Serena um. Lessy und Serena hielten sich an den Haaren und beschimpften sich.

Ich gehe auf die Mädchen zu. Serena schubst sie weg.

Bevor Lessy zu Serena gehen konnte, stellte ich mich vor meine Schwester.

"Lass das Lessy. Lass meine Schwester in Ruhe und hör auf, uns zu belästigen."

"Deine Schwester ist schuld, dass ich alles verloren habe. Die Schlampe ist schuld!", schrie sie.

Lessy ist wirklich krank. Mit ihr kann man leider auch nicht reden.

"Du hast dir deine jetzige Situation selbst zuzuschreiben", sagte ich und legte meine Hand auf Serenas abgewandte Schulter.

"Lass uns gehen, Schwester."

Wir drehten uns um.

"Ich bringe dich um, Serena!", hörte ich sie schreien.

Ich drehte mich um und sah eine Klinge in ihrer Hand, die auf Serena gerichtet war. Ich traute meinen Augen nicht. Was hatte sie gerade gesagt und was hatte sie vor? Einen Moment lang konnte ich es nicht glauben.

Aber gerade noch rechtzeitig konnte ich ihre Hand am Handgelenk festhalten.

Lessy stöhnte vor Schmerz und ließ die Klinge fallen.

Mit einer Hand hielt ich Lessys Hals fest und drückte gleichzeitig beide Halsschlagadern nach unten. Das könnte die spärliche Blutzufuhr zum zentralen Nervensystem unterbrechen, aber ich hatte nicht vor, sie lange zu quälen.

"Hör zu, Lessy. Wir sind nicht mehr die, die du einmal gekannt hast. Wenn du es noch einmal wagst, meine Schwester zu belästigen oder auch nur daran denkst, sie umzubringen, dann verspreche ich dir deinen sicheren Tod."

Das war etwas übertrieben, aber ich war in dem Moment einfach so wütend. Ehrlich gesagt wollte ich ihr nur ein bisschen Angst einjagen. Serena ist mir wichtiger als mein Leben. Wenn ihr jemand absichtlich wehtun wollte, würde ich ihm das nie verzeihen.

Lessy zappelte herum und sagte, ich würde ihr wehtun.

"Das ist eine Warnung, Lessy. Ich meine es todernst", sagte ich und drückte ihren Hals etwas fester.

"O...kay....", kam es gebrochen von ihr.

Ich ließ sie los und sie verschwand. Dann sah ich meine Schwester an. Ihr Gesicht war schmutzig und ihr Oberteil auch. Sie hatte eine leicht blutende Wunde an den Lippen und an der Nase. Ihre Augen waren rot und sie weinte. Ich zog meine Jacke aus und legte sie ihr um die Schultern. Serena zog die Jacke an.

"Danke, Bruder", sagte Serena und wischte sich die Tränen weg.

"Lass uns deine Wunden behandeln, Schwester."

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- aki 🌹

Seine Schwester-Sein Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt