Kapitel 39

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"Lass mich bitte in Ruhe und tu nicht so, als wären wir Freunde", sagte er genervt.

"Aber warum?! Warum willst du nicht mit mir befreundet sein? Ich habe dir doch nichts getan. Ich bin dir dankbar für das, was du gestern getan hast, und ich möchte dich besser kennen lernen."

Das verstehe ich einfach nicht. Warum will er nicht mit mir befreundet sein?

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Er sah mich mit seinem Pokerface an.

"Ich bereue es, dass ich dir gestern geholfen habe."

Jetzt drehte er mir den Rücken zu und verließ das Schulgelände.

Plötzlich liefen mir unwillkürlich Tränen über die Wangen.

"Ich bereue es, dass ich dir gestern geholfen habe."

"Ich bereue es dir gestern geholfen zu haben."

Seine Worte wiederholten sich in meinem Kopf. Idiot... das tat weh....

***

Ich lag auf meinem Bett und starrte das schwarze Sweatshirt an.

Ich erinnerte mich an sein Lächeln. Das Lächeln, in das sich jedes Mädchen verlieben würde.

"Hey, kann ich dich kurz entführen?"

"Schweigen gilt als Zustimmung."

Zean....warum bist du so kalt zu mir? Verdammt....warum vergesse ich ihn einfach nicht. Das erste große Kribbeln im Bauch, die ersten Schmetterlinge und die vermeintlich erste Liebe ist schnell vorbei! Liebe....tief im Inneren habe ich wirklich an Liebe auf den ersten Blick gedacht. Eher Kopfschmerzen auf den ersten Blick!!! Ich habe ihm nicht einmal meine Gefühle gestanden und schon hasst er mich. Er bereut es sogar, mir geholfen zu haben.

"Helen!", stürmte Aiden in mein Zimmer.

"Hast du meine Konsolen gesehen? Haru kommt später zu mir."

"Keine Ahnung! Such woanders! Und komm nicht einfach so in mein Zimmer!", sagte ich verärgert.

"Aber in meinem Zimmer sind sie nicht! Deine Mutter hat gesagt, ich soll dich fragen!"

"Verdammt, ich habe keine Ahnung, wo deine verdammten Konsolen sind! Und jetzt verpiss dich!"

"Hast du deine Tage oder warum bist du so scheiße drauf? Wenn es dir hier nicht gefällt, dann verpiss dich und nimm deine Mutter gleich mit. Vater und ich sind ohne euch viel besser zurechtgekommen."

Und im nächsten Moment gab ich ihm eine Ohrfeige.

"Halt dein verdammtes Maul. Ich wäre auch lieber am Arsch der Welt, aber nicht mit dir unter einem Dach. Dein Vater hat meiner Mutter einen Heiratsantrag gemacht, und sie lieben sich. Ich akzeptiere wenigstens ihre Entscheidung und versuche, ihnen zuliebe mit dir auszukommen, aber du bist nur ein egoistischer, verwöhnter Affe", platzte es aus mir heraus.

Okay, das war ein bisschen zu viel. Ich habe übertrieben. Die Ohrfeige war etwas zu hart... ich bin schlecht gelaunt... verdammt... Jetzt fühle ich mich, als hätte ich es an ihm ausgelassen.

"Aidan, entschuldige dich bei deiner Schwester", hörte ich Stiefvaters Stimme vor meiner Zimmertür. Er stand mit Mama da und beide sahen uns traurig an.

"Aber sie hat mich doch geohrfeigt und mich..."

"Ich habe dir doch gesagt, dass du dich bei deiner Schwester entschuldigen sollst!", unterbrach ihn Stiefvater laut.

Seine Schwester-Sein Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt