Kapitel 22

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Ich brauchte mich nicht umzudrehen um zu wissen wer da stand. Wer sonst sollte mich auch seine Schwester nennen? Ich habe nur einen Bruder. Einen einzigen der mal mein ganzes Leben war.

Und jetzt sind wir zerstritten. Für ihn sind schon 50Jahre vergangen und für mich gerade mal zwei Monate. Schon komisch, wie das alles gekommen ist. Hätte mir damals jemand erzählt das eine Zeit kommen wird in der ich meinem Bruder nicht verzeihen werde, dann hätte ich ihm das nicht geglaubt.

Ganz im Gegenzeil ich hätte ihn sogar ausgelacht. Nur um dann doch festzustellen, dass er recht hatte. Das wäre wirklich erniedrigend gewesen. Erst macht man sich über Jemanden lustig und dann stellt man fest, dass diese Person recht hatte und man selber falsch lag.

Genau dann wenn das passiert, müsste diese Person eigentlich kommen und einen auslachen. Weil man selber so naiv und so dumm gewesen ist. WIe kann man auch nur glauben, dass immer alles gut sein wird?

Es ist schon komisch wie schnell alles kaputt gehen kann, nicht wahr? Anfangs denkt man immer man ist unzertrennlich und nichts kann einen jemals trennen. Nur um dann am Ende festzustellen das es nur einen kleinen Streit braucht, damit alles zerstört ist.

Oder man braucht einfach nur eine Schwester der es sehr schwer fällt zu verzeihen und die es gar nicht ab haben kann wenn sich dann ihr geliebter Bruder in Dinge einmischt die ihn nichts angehen.

Wem kommt diese Lebenssituation gerade auch bekannt vor?

Oh richtig es ist ja meine.

Ich sah auf und wünschte mir so gleich ich hätte es sein gelassen. Tom stand beinnahe direkt vor mir. Alles an ihm sagte aus das er wütend war. Seine Haltung, seine Augen sogar seine Mundwinkel zuckten wütend. Er hatte seinen Zauberstab in der Hand und richtete ihn direkt auf Draco.

Obwohl ich wusste das diese Wut nicht mir galt, schüchterte sie mich enorm ein. Ihr könnt euch das gar nicht vorstellen wie es ist wenn Lord Voldemort vor euch steht. Und das auch nicht mit schlechter Laune. Wir tun jetzt einfach mal so als würde Wut zu schlechter Laune dazu gehören.

Er machte noch einen Schritt auf uns zu. ,,Hast du kleines Stück Dreck es gerade gewagt meiner Schwester zu drohen?''zischte er leise.

Draco hatte die Augen weit aufgerissen un saß nun ganz verkrampft da. Ich konnte deutlich sehen wie sehr er am zittern war. Kein Wunder, das wirkt ja gerade auch so als würde mein Bruder ihn jeden Moment in Stücke zerreißen.

Und ich war mir gerade nicht sicher ob ich das gut oder schlecht finden sollte. Ich meine ja gut Draco ist eine feige Ratte, aber hat er das wirklich verdient?

,,I-ich d-dachte ihr wü-wüsstet das gar nicht...''stotterte Draco ängstlich. Er lehnte sich ein stück nach hinten, kam aber nicht weit weil ihm leider  das Fenster im Weg war.

Dumm gelaufen.

,,Natürlich weiß ich das. Oder denkst du etwa ich erkenne meine eigene Schwester nicht wieder?''fragte mein Bruder ihn wütend.

Genau in dem Moment sprang ich auf und stellte mich dazwischen. ,, Du hast mich nicht erkannt Tom. Ganz im Gegenteil zuerst hast mir sogar überhaupt nicht geglaubt.'' Bei der Erinnerung daran ballte ich meine Hände zu Fäusten.

Vielleicht übertreibe ich, aber er hat mich damit einfach so wütend gemacht.

,,Geh mir sofort aus dem Weg Saphira.''schrie mein Bruder wütend. ,,Du hast mir gar nichts zu sagen.''fauchte ich zurück.

Tom packte mich an der Schulter und riss mich zur Seite. Mein Kopf knallte gegen eins der Bücherregale, so das ein paar Bücher aus ihm heraus fielen.

Die Eisprinzessin(Harry Potter ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt