Ich kann es einfach nicht lassen und teile mit Euch jetzt schon einen kleinen Ausschnitt aus meiner nächsten Geschichte.
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Panisch sah sie zur Stadt. Nein, das war das Ziel dieser Wilden und sie würde ihnen dort nur vor die Hufe laufen. Sie entschied sich für ein Gestrüpp in entgegengesetzter Richtung und hechtete darauf zu. Die Dornen zerkratzten ihr Gesicht, zerrten an ihren Haaren, als sie im Dickicht Schutz suchte. Verbissen presste sie sich dennoch hinein. Eine Träne rann über ihre Wange. Warum folgte Sam ihr nicht? Voller Angst, mit zitternden Händen, sah sie auf die unheilbringende Wolke aus bunten Pferdeleibern und Staub, den ihre auf den Boden hämmernden Hufe aufwirbelten. Die Masse stürmte vorbei, lautes Kriegsgeschrei ausstoßend, das grell in Jettes Ohren widerhallte. Erleichtert atmete sie in ihrem Versteck auf. Ihre Entscheidung hatte sich als richtig erwiesen.
Der Staub legte sich. Vor der kleinen Hütte stand ein Dutzend strubbeliger Ponys mit teils Federn in der Mähne und farbigen Streifen, Kreisen oder Handabdrücken auf dem Fell. Deren Reiter verschwanden im Haus und im Schuppen.
„Sam", wimmerte sie leise. Er hatte im Gegensatz zu ihr keine Zeit gehabt, sich zu verstecken. Angestrengt lauschte sie auf ein Lebenszeichen von ihm. Ein Schrei, ein Gewehrschuss, irgendetwas. Doch das Einzige, was sie hörte, waren die gellenden Rufe der Indianer.
Kurze Zeit später brannte die Hütte, die für wenige Wochen Jettes Unterkunft gewesen war. Sie schluckte die aufkommende Übelkeit herunter. Was hatten die Comanchen dem alten Mann angetan? Die Wilden, die auf ihre Ponys sprangen und dem Wahnsinn, der sich in der Stadt abspielte, entgegeneilten. Gleich war es ungefährlich für die Rothaarige ihre Deckung zu verlassen und nachzusehen. Sie brauchte Gewissheit. Langsam, nur auf die davonstürmenden Tiere achtend, kroch sie rückwärts aus dem Gestrüpp. Dann erst sah sie wieder zum Haus. Das erwies sich als Fehler!
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Wie gesagt, kein Ich-Erzähler. Schreiben geht daher langsamer voran, da mir die andere Perspektive mehr liegt, dennoch werde ich es durchziehen und weiterhin in der dritten Person schreiben.
So wie es im Moment aussieht, werde ich das erste Kapitel nicht vor dem 15. April hochladen. Schon allein, weil ich mehrere Kapitel fertig hinter der Hand haben möchte, um etwaige Schreibblockaden zu kontern.
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Ein Jahr in Rapid City
Historical FictionAnna und Steffi, zwei Freundinnen von Kindesbeinen an, wechseln für ein Jahr an eine amerikanische Highschool. Dort läuft allerdings nicht alles so glatt, wie sie es sich vorgestellt hatten. Dabei wird ihre Freundschaft mehr als einmal auf die Probe...