Nachdem ich mich damit abgefunden hatte, nackt im Arm eines ebenso nackten Lakota zu liegen, war ich relativ schnell eingeschlafen. Bis zum Einsetzen der Morgendämmerung hatte ich ohne Unterbrechung durchgeschlafen. Obwohl wir in einem Tipi in der Wildnis lagen, fühlte ich mich absolut sicher und geborgen. Doch jetzt drückte meine Blase und ich versuchte aufzustehen, was Takodas Arm, der fest um meine Taille geschlungen war, verhinderte. Hatte wohl Angst, dass ich in einem unbewachten Augenblick verschwand. Nachdenklich schaute ich in die Glut unseres Feuers. Im Moment war ich schlicht nur glücklich, dass er die Gelegenheit, mich zu verführen, nicht genutzt hatte. Denn ganz ehrlich, wie hätte ich ihm widerstehen sollen?
Vorsichtig drehte ich mich zu ihm. Seine Augen waren noch geschlossen, doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass er sich nur schlafend stellte. Dennoch nutzte ich den Moment, um in Ruhe sein Gesicht zu betrachten.
Seine bronzefarbene Haut stand in starkem Kontrast zu meiner hellen. Er hatte lange schwarze Wimpern, bei denen ich glatt neidisch werden könnte. Seine Lippen waren wundervoll geschwungen und ich widerstand dem Impuls, ihn zu küssen.
„Gefällt dir was du siehst?" Seine raue tiefe Stimme ließ mich zusammenzucken. Man hörte sich die sexy an. Ich ermahnte mich und riss mich schnell zusammen.
„Mir ist nur mal wieder aufgefallen, wie wenig wir zusammenpassen", murmelte ich. Takoda schlug die Augen auf, presste mich zurück auf die Felle und rollte sich auf meinen Körper. Vor Schreck öffnete ich ein wenig die Beine, die er noch weiter auseinander drückte.
„Ich kann dir gerne jetzt mal zeigen, wie gut wir zusammenpassen", flüsterte er mir mit heiserer Stimme ins Ohr. Mein Herzschlag setzte kurz aus und ich starrte Takoda etwas panisch an. Mir war klar, worauf er anspielte, denn ich spürte deutlich seine Erektion an meinem Unterleib.
Er küsste mich sanft auf die Nasenspitze, bevor er mich mit einem seltsamen Blick ansah. Lag da ein Funken Traurigkeit in seinen Augen?
„Ich würde es dir so gern jetzt beweisen, dass du für immer zu mir gehörst. Aber du bist noch nicht bereit dafür."
Mit einem Rück löste er sich von mir und stand auf. Nackt wie er war, lief er nach draußen. Ich schaute ihm fasziniert hinterher. Wie konnte ein Kerl nur so unverschämt durchtrainiert sein? Er war nicht übertrieben breit, so wie die ganzen Footballspieler. Seine Muskeln waren nicht so aufgepumpt wie von Bodybuildern. Auch war er nicht so schmal wie die Läufer des Leichtathletikteams. Er war in meinen Augen schlicht perfekt.
„Kommst du Faulpelz auch mal raus oder hast du Angst nass zu werden?", rief er von draußen.
Ach ja, wir wollten uns ja morgens im Bach waschen. Außerdem drückte meine Blase nach der Aktion noch mehr. Ich zog mir schnell das Kleid über und nahm den Rest der Kleidung mit. Auf dem Weg zum Gewässer fragte ich mich, wie man sich ohne Shampoo, Duschgel oder Seife wusch. Bedacht darauf, wo ich meine nackten Füße aufsetzte, folgte ich Takoda zum Bach.
Dieser riss ein Büschel irgendeiner Pflanze aus, an der mehrere Knollen hingen, und gab mir eine von ihnen.
„Wenn du die Knolle zerdrückst, erhältst du Seife." Nahm er mich auf den Arm? Ich roch kurz an ihr und bemerkte einen seifenähnlichen Geruch. Ein Seitenblick auf Takoda verriet mir, dass er sich längst wusch. Dann brachte ich es besser schnell hinter mich, obwohl ich zu gern seinen durchtrainierten Körper betrachtet hätte. Die ersten Sonnenstrahlen ließen die Wassertropfen auf seinem Rücken glänzen. Ein Anblick, von dem ich mich nur ungern losriss. Aber da es mir nicht gefiel, wenn er mich anstarrte, war es andersherum ebenfalls nicht fair. Daher zog ich mein Kleid aus und legte es auf einen Busch, der am Ufer wuchs. Schnell stellte ich mich in den Bach und fluchte innerlich. Das Wasser war für meinen Geschmack zu kalt. Was würde ich jetzt für eine warme Dusche hergeben! Missmutig biss ich die Zähne zusammen und wusch mich in Windeseile. Ich stand absichtlich mit dem Rücken zu Takoda, da ich keine Lust hatte, dass er mir auf die Brüste starrte. Auch so bildete ich mir ein, seinen Blick auf meiner Haut zu spüren. Das würde eine lange Woche hier im Reservat werden. Ich beendete die Katzenwäsche, und zog mir eiligst etwas über.
DU LIEST GERADE
Ein Jahr in Rapid City
Ficción históricaAnna und Steffi, zwei Freundinnen von Kindesbeinen an, wechseln für ein Jahr an eine amerikanische Highschool. Dort läuft allerdings nicht alles so glatt, wie sie es sich vorgestellt hatten. Dabei wird ihre Freundschaft mehr als einmal auf die Probe...