Partyplanung

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Wenig später sitzen wir beide geduscht und satt auf dem Sofa und schauen Netflix. "Danke, ohne dich wäre ich nie so schnell fertig geworden", sage ich irgendwann und lächle ihn an. "Kein Problem, wenn ich mal umziehe sage ich dir Bescheid", lacht er und zieht mich an sich. Ich nicke zustimmend und entwende ihm geschickt die Fernbedienung damit ich die Serie aussuchen kann. "Alles klar, das kannst du machen", stimme ich zu und wähle Prison Break aus. Vor meinem inneren Auge flackert kurz ein Bild auf von seinem Umzug, allerdings ziehen wir zusammen. Verärgert von meinen eigenen Gedanken werfe ich die Fernbedienung zur Seite und lege meinen Kopf auf Wincents Brust.

"Wie viele Leute kommen morgen?", fragt er nach einer Weile und versucht seinen Finger aus meinen Haaren zu befreien, die er hoffnungslos verknotet hat. "Nur sechs oder sieben Leute. Wenn du noch irgendwen einladen willst, kannst du das machen. Du kennst ja schließlich niemanden", schlage ich vor und er schüttelt sofort den Kopf. "Nein, deine Freunde müssen nur damit leben, dass ich dich in Beschlag nehme", grinst er und befreit endlich seinen Finger. "Sie werden uns für ein Paar halten", gebe ich zu bedenken und richte mich auf um ihn besser anschauen zu können. "Hast du ein Problem damit?", fragt er neugierig und streicht über meinen Arm. Irgendwie habe ich mich total daran gewöhnt, dass er mich permanent in irgendeiner Weise berührt. "Natürlich nicht. Aber es werden Fotos entstehen, die landen im Internet und dann haben wir den Salat. Ich vertraue meinen Freunden, aber ich sehe einfach keine Möglichkeit wie das nicht an die Öffentlichkeit gerät", erkläre ich und hoffe, dass er meinen Punkt versteht. "Aber Lena hat auch dichtgehalten. Wenn du deine Freunde darum bittest nichts zu posten?", schlägt er vor und ich schüttle den Kopf.

"Nein. Wir können auch einfach für ein paar Stunden so tun als wären wir nur Freunde", widerspreche ich und grinse ihn an, "Oder schaffst du es nicht deine Finger bei dir zu behalten?". Er versteht meine Anspielung sofort und hört auf Kreise auf meiner Haut zu malen. "Ganz ehrlich? Nein, ich glaube nicht, dass ich die Finger bei mir behalten kann", gibt er zu und grinst schief. Ich seufze leise und verdrehe die Augen. "Du verstehst aber schon wieso das ein Problem für mich ist?", frage ich und streiche durch seine Haare. "Ja schon, es ist zu früh um es öffentlich zu machen", stimmt er mir zu, "Aber Gerüchte sind ja nicht schlimm. Wir könnten das Licht dimmen, sodass man niemanden genau erkennt. Die Leute würden denken ich wäre auf einer Party gewesen und hätte mit einem Mädchen geflirtet". Zugegeben, das klingt nach einer guten Lösung. Notfalls würde uns sicherlich Lena zur Hilfe kommen, sie ist in sowas wirklich gut.

Ein Herzschlag entfernt | Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt