Abendessen

697 22 0
                                    

Einfach angefangen zu schreiben, ohne jegliche Ideen und jetzt haben wir mit diesem Kapitel genau 7777 Wörter. Unglaublich was aus einer nicht vorhandenen Idee werden kann :) Ich wollte an dieser Stelle mal danke sagen, dass ihr dran bleibt und mein Hirngespinnst lest, viel Spaß!

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Als ich wieder zurückkomme, muss ich lachen. Vom Streichen der Decke hat Wincent ganz viele kleine weiße Farbpunkte in seinem Gesicht. "Lachst du mich etwa aus?", fragt er empört und ich muss noch mehr lachen. "Na warte", droht er und springt auf mich zu. Ich versuche noch die Flucht zu ergreifen, scheitere aber kläglich. Keine drei Sekunden später schlingt er von hinten die Arme um mich und hält mich fest. Ich quietsche und ich versuche mich zu befreien, doch er lässt mich nicht los bevor er mir einen weißen Strich von der Stirn bis zur Nasenspitze gemalt hat. Beleidigt drehe ich mich in seinem Arm um. "Das ist ein Ausnutzen von deiner körperlichen Überlegenheit mir gegenüber", schmolle ich und kann gerade so dem Drang widerstehen mir durchs Gesicht zu wischen. "Ich könnte sagen, dass es mir leidtut, aber das wäre eine Lüge. Ich kann nicht behaupten, dass mich das hier gerade stört", grinst er. Mein Herz klopft schon wieder so schnell, dass es definitiv nicht gesund sein kann. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und nähre mich seinem Gesicht. "Ach, es stört dich also nicht?", hauche ich kurz vor seinen Lippen. Sein Griff um meine Hüfte verstärkt sich und ich grinse selbstsicher. Bevor er reagieren kann, wische ich die Farbe von meiner Stirn an seiner Wange ab und winde mich aus seinen Armen. "Das war gemein", lacht er und ich zucke die Schultern. "Du bist stärker, ich muss mit anderen Tricks arbeiten", verteidige ich mich und schnappe mir meine Farbrolle. Als wäre nichts gewesen, streiche meinen Teil der Wand, kann aber genau spüren, dass er mich im Auge behält.

"Ist was?", frage ich und drehe mich um. Ertappt schaut er mich an und fährt sich durch die Haare. Das macht er immer, wenn er nervös ist. "Also... Du siehst gut aus in der Hose", murmelt er und ich pruste los. Das ist die älteste Hose, die ich habe. Schmollend schaut er mich, weil ich ihn schon wieder auslache. "Tut mir leid", grinse ich und gehe auf ihn zu. Dieses Mal spiele ich keine Spielchen, sondern stelle mich auf Zehenspitzen und lege meine Lippen auf seine. Er schlingt seine Arme um mich und erwidert den Kuss. "Das ist eine gute Entschuldigung", grinst er und lässt mich los. Ich schüttle nur den Kopf und mache mich wieder an die Arbeit. Wir streichen alle weißen Teile in der Küche und dem Wohnzimmer. Morgen können wir dann in der Küche die braunen Streifen streichen und im Wohnzimmer habe ich ein dunkles Lila als Kombination zum Weiß geplant.

"Wie wäre es, hast du Hunger?", frage ich und erhebe mich vom Boden. "Oh ja", stimmt er zu und erhebt sich ebenfalls. "Dann zeige ich dir mal wo ich momentan mein Geld verdiene", sage ich und wasche mir im Bad die Farbe aus dem Gesicht. Dann hole ich eine Sweatjacke aus meinem Auto, um die Farbflecke zu verdecken. Zusammen laufen wir dann in die Stadt zu der Gaststätte, wo ich schon seit Jahren neben der Schule arbeite. Ich arbeite nur am Wochenende, doch momentan habe ich sowieso frei wegen dem Umzug. Angekommen, begrüße ich meine Kollegen und lasse mir sagen welcher Tisch frei ist. Unter der Woche ist nie viel los, deshalb bekommen wir einen schönen Tisch im Wintergarten. "Und hier arbeitest du?", fragt er nachdem er die Karte studiert hat, "Das erklärt deinen guten Geschmack bei Bier". Ich grinse nur und lege die Karte zur Seite ohne sie zu öffnen. Ich kann sie auswendig und weiß genau welches Bier mit welchem Essen kombiniert am besten schmeckt. Blöd ist nur, dass ich weder Matratze noch Sofa in der Wohnung habe, somit müssen wir beide noch fahren und können nur ein Bier trinken. Wir unterhalten uns mal wieder über alles Mögliche bis unser Essen kommt. Danach herrscht Stille, da wir beide von dem langen Tag total ausgehungert sind. Er macht es einem leicht zu schweigen, ich fühle mich nie als müsste ich etwas sagen. Das Schweigen ist angenehm und ungezwungen.

"Wow, das war echt himmlisch", murmelt er als er das Besteck zur Seite legt. Ich grinse nur und nicke. Das würde ich unserem Koch nachher noch sagen. Seien wir mal ehrlich, vermutlich hat er eher das Bier gemeint. "Also, hilfst du mir morgen wieder oder hast du schon die Nase voll?", frage ich und trinke einen Schluck von meinem Bier. "Ich werde vermutlich Muskelkater haben, aber so kann ich den ganzen Tag bei dir sein. Also ja, ich helfe dir", antwortet er grinsend und trinkt ebenfalls.

Ein Herzschlag entfernt | Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt