Freemont Street

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So meine Lieben, nach anderthalb Jahren raffe ich mich endlich wieder und schreibe ein Kapitel. Ich habe viel zu lang vergessen, dass es diese Geschichte gibt. Lasst sie uns zu Ende bringen
PS: Es gibt ein neues Titelbild ;)
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Wir sitzen uns gegenüber und ich starre aus dem Fenster, noch immer gefangen von der Wahnsinns Aussicht. „Fahren wir nachher noch Achterbahn auf dem Dach?", fragt Wincent und ich wende mich ihm wieder zu. „Klar, wir sind ja hier um Spaß zu haben", stimme ich grinsend zu. Wir planen gemeinsam die nächsten Tage, bis ein Kellner unsere Bestellung bringt. Das Essen hier ist gottlos teuer, aber für die Aussicht lohnt es sich. Wir genießen es in vollen Zügen, zahlen aber direkt nachdem wir fertig sind und fahren mit dem Aufzug noch höher, bis wir auf dem Dach des Towers stehen. Hier oben kann man Achterbahn fahren, man wird auf den Schienen über den Rand des Towers hinaus geschossen und leicht nach vorne gekippt, ehe es wieder zurück geht. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass wir in diesen Klamotten heute noch in einer Achterbahn sitzen. Wir leben den inneren Tourist voll aus und machen noch einige Fotos von der tollen Aussicht, ehe wir wieder nach unten fahren. Mit einem Uber treten wir den Weg Richtung Freemont Street an. Die liegt im alten Teil von Vegas und ist bekannt für Straßenkunst und Livemusik. Dort verbringen wir wirklich viel Zeit, schlendern von Band zu Band und hören überall kurz zu. Die Straßenkunst ist teilweise ein wenig angsteinflössend, wieso genau man sich jetzt als Es verkleiden muss und Touristen erschreckt, ist mir jedenfalls ein Rätsel und ich bin ganz klar kein Fan. Wincent lacht mich nur aus statt mich zu beschützen. „Hör auf zu lachen, Clowns sind Scheiße", beschwere ich mich und laufe nur um ihn zu ärgern auf den Stand von den Chipendales zu. „Dein ernst? Stripper?", fragt er augenverdrehend und zieht mich weiter. „Kommt davon", schieße ich zurück, muss aber grinsen. Nachdem wir alles, was die Straße zu bieten hat, ausgiebig ausgekostet haben, schlendern wir zurück zu unserem Hotel. Es ist eine ganze Ecke zu laufen, aber ich genieße die warme Abendluft. Morgen würden wir die größte Wanderung der Reise machen, weshalb wir ausgeschlafen sein wollen. Angels Landing ist eine der gefährlichsten Wanderrouten in Amerika, auf der Strecke sind schon mehrere Menschen gestorben. Wir möchten trotzdem unbedingt auf dieses Bergplateau, die Aussicht einfach atemberaubend sein soll. Ich bin gespannt, wie ich durchhalte bei schätzungsweise achtunddreißig Grad über eintausend Höhenmeter zu überwinden, aber es wird schon alles gut gehen. Nachdem wir im Hotel noch einmal geduscht haben, was bitter nötig ist bei den nächtlichen Temperaturen von dreißig Grad in Vegas, legen wir uns Bett und hängen beide ein wenig am Handy. Ich schaue mir auf YouTube Tipps an für die Wanderung morgen und Wincent ist auf Instagram unterwegs. „Schau mal", sagt er und hält mir sein Handy unter die Nase. Sein neuster Instagram Beitrag ist zu sehen, das erste Bild zeigt mich am Tisch im Tower, unsere Hände liegen verschränkt auf dem Tisch und ich schaue aus dem Fenster, sodass meine Haare mein Gesicht verdecken. Das zweite Bild zeigt mich von hinten auf dem Dach des Turms vor der tollen Aussicht auf das nächtlich erleuchtete Vegas. „Ich sehe ja wirklich gut aus in dem Kleid", stelle ich fest, um ihn zu ärgern. „Du siehst immer gut aus", antwortet er grinsend und ich gebe ihm sein Handy zurück. „Du solltest über eine Karriere als Fotograf nachdenken", füge ich hinzu und kuschle mich in seine Arme. „Und du als Model", nuschelt er in meine Halsbeuge und schlingt die Arme um mich.

 „Und du als Model", nuschelt er in meine Halsbeuge und schlingt die Arme um mich

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Ein Herzschlag entfernt | Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt