Death Valley

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Hallo ihr Lieben, ich bin gerade im 3. Tagdienst in Folge wo ich 12 Stunden arbeiten muss. Ich habe hier extrem viel Zeit deshalb schreibe ich euch mal ein Kapitel. Mal sehen ob ich es ohne Unterbrechung schaffe! (Habe ich natürlich nicht, ungefähr bei der Hälfte ging der Melder an) Viel Spaß beim Lesen ;)
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Wir spazieren eine ganze Weile einfach durch den Nationalpark, bis wir uns einfach ins Gras setzen und unser Essen auspacken. „Ich fühle mich jetzt schon mega erholt", seufze ich und lasse mich nach hinten fallen. Die Sonne scheint mir mitten ins Gesicht und ich fange an darüber zu philosophieren, wie das Gras bei so Temperaturen trotzdem saftig sein kann. „Ja, das geht mir auch so", antwortet er und schaut grinsend auf mich herab. Wir bleiben noch etwas auf dem Boden liegen ehe wir unsere Sachen zusammenpacken und zurück zum Auto gehen. Auf der Straße angekommen schlagen wir den Weg zum Death Valley ein. Innerhalb von kürzester Zeit ändert sich die Landschaft in das krasse Gegenteil. Eben noch lagen wir auf einer grünen Wiese und jetzt lebt nichts um uns herum. „Halt mal an", fordere ich Wincent auf und springe aus dem Auto, sobald er meiner Forderung Folge geleistet hat. Ich laufe ein paar Schritte vom Auto weg und mache ein Panoramabild von der toten Landschaft. Lange hält man es bei 43 Grad aber auch nicht außerhalb des kühlen Autos aus. Die Wüste scheint sich endlos vor uns zu erstrecken und ich atme auf, als wir weiter fahren in Richtung des Bergpasses, den wir überqueren wollen. Die Temperatur sinkt stetig und ich traue meinen Augen kaum, als sich auf einmal eine weiße Schicht neben der Straße entdecke. Hier liegt doch tatsächlich Schnee! Innerhalb eines Tages haben wir also frische Grüne, tote Wüste und Schnee gesehen. Wow, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Wir kommen am Abend in Las Vegas an und sind eigentlich müde vom Wandern, als wir allerdings die tausenden Lichter der Stadt sehen, werden wir sofort wieder wach. Eigentlich schmeißen wir unsere Koffer nur kurz ins Hotelzimmer und machen uns sofort auf den Weg mitten ins Leben. Nach dem ganzen Tag Ruhe und Natur ist die blühende Lebensfreude in der Stadt eine willkommene Abwechslung. Wie soll es auch anders sein, wir landen im Bierpalast und genießen den Ausblick auf die berühmten Wasserspiele. „Also deutsches Bier ist und bleibt das Beste", stelle ich fest, als ich mein Glas abstelle. „Stimmt, aber die Aussicht haben wir Zuhause nicht", antwortet Wincent. Wo er Recht hat, hat er Recht. „Du hast ja schon gepostet", stelle ich fest, als ich Wincent's neuen Post sehe. „Ja, ich dachte ich nehme meine Follower einfach auf die ganze Reise mit", antwortet er und ich nicke grinsend. Er hat mich fotografiert, als ich im Death Valley das Foto gemacht hat. Ich muss auch sagen, es sieht schon cool aus. So ein einzelner Mensch in dieser endlosen Wüste. Ich zögere kurz, ob ich in die Kommentare schauen sollte oder nicht. Ich stehe beim besten Willen nicht auf Selbstzerstörung, aber neugierig bin ich schon. „Überleg dir das gut", warnt er mich, doch ich tippe trotzdem auf das Kommentarsymbol. Natürlich wird wild spekuliert und ich bin tatsächlich überrascht. Ehrlich gesagt hatte ich erwartet nur negative Kommentare zu lesen, doch es sind erstaunlich viele, die schreiben, dass sie sich für ihn freuen würden.

Ein Herzschlag entfernt | Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt