Ganz oben

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Der Anfang geht wirklich noch ganz gut, man muss nur aufpassen nicht auszurutschen, da es direkt neben dem Pfad ungefähr einen Kilometer nach unten geht. Schon bald wird dieses ganze Unterfangen aber mächtig anstrengend. Langsam merkt man an der Luft, dass wir immer weiter nach oben klettern und der Weg wird immer steiler. Teilweise klettern wir Steinwände nach oben und ich weiß langsam wirklich, wieso diese Wanderroute als so gefährlich gilt. "Ich brauche eine Pause", keucht Wincent und bleibt stehen. Hier wachsen keine Bäume mehr, weshalb wir kein Stückchen Schatten finden. "Diese Hitze bringt ich um", seufze ich und setze mich auf einen Stein. "Mein Problem ist eher das da", murmelt er und deutet auf den Abhang direkt neben uns. Jetzt wo ich ihn richtig anschaue, er wirkt ein bisschen grün um die Nase. "Höhenangst? Ehrlich?", lache ich kopfschüttelnd. Nach unserer kurzen Pause, erklimmen wir den letzten Rest des Wegs und dann sind wir oben. Die Aussicht haut mich einfach aus den Latschen. 

Wir gehen bis an den Rand der Plattform und lassen die Landschaft auf uns wirken

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Wir gehen bis an den Rand der Plattform und lassen die Landschaft auf uns wirken. "Jetzt weiß ich gar nicht mehr, wieso ich auf dem Weg hier hoch so geflucht habe", gebe ich zu, denn es hat sich absolut gelohnt! Wincent lächelt mich an und legt einen Arm um mich. "Wir kleben aneinander", stellt er gleich darauf fest und ich fange an zu lachen. Wir schauen uns an, bis er sich zu mir runter beugt und mich sanft küsst. Wir setzen uns auf den Boden und ich lege meinen Kopf auf seine Schulter, während wir runter ins Tal schauen. "guck mal, da unten ist der Fluss, wo wir gestartet sind", sage ich und zeige auf das Wasser. "Wir sind jetzt ganz schön hoch", stellt er fest und streicht durch meinen Zopf. "Wir sollten uns auf den Weg nach unten machen, es ist schon vier Uhr. Wir brechen uns auch noch die Füße, wenn es dunkel wird", seufze ich und rapple mich auf. Jeder Muskel in meinem Körper schmerzt und ich habe wirklich wenig Motivation auf den Abstieg. Der erste Teil wird anstrengend, aber wenn wir wieder auf den Serpentinen sind, sollte es schnell gehen. Ich ziehe Wincent ebenfalls auf die Füße und packe meine Wasserflasche wieder in den Rucksack. Der Abstieg ist wie erwartet ziemlich anstrengend, vor allem, weil uns immer wieder Leute auf dem schmalen Pfad entgegen kommen. 

In zwei Stunden schaffen wir es aber zurück bis zur Bushaltestelle

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In zwei Stunden schaffen wir es aber zurück bis zur Bushaltestelle. Mit einsetzen der Dämmerung sind wir am Auto und treten den Weg zurück nach Vegas an. Wir werden noch eine Nacht dort verbringen und dann weiter fahren. 

Zurück in der hell erleuchteten Stadt, stürzen wir völlig ausgehungert in einen Burgerladen. "Wenn wir zurück in Deutschland sind, esse ich ein Jahr keinen Burger", seufze ich, als ich die Karte studiere. "Ja, ich kann es auch langsam nicht mehr sehen", gibt Wincent zu, "Aber wir sind bald aus den Städten raus. Weniger Tourismus heißt weniger Fastfood". Ich nicke zustimmend, während ich ein Gähnen unterdrücke. Wow, dieser Tag war wirklich anstrengend. Direkt nach dem Essen gehen wir zurück ins Hotel und duschen erstmal ausgiebig. Heute sogar. ohne, dass das Ganze ausartet, wir sind beide einfach zu müde. Nachdem wir unsere Sachen gepackt haben, legen wir uns ins Bett und sind in kürzester Zeit eingeschlafen. 

Ein Herzschlag entfernt | Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt