Verkopft

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Hello, ein Lebenszeichen von mir! Ich sitze gerade im Sprechfunklehrgang und langweile mich, deshalb nutze ich die Zeit und schreibe euch was ;) Viel Spaß
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„Die haben wirklich bis jetzt überhaupt keine Ahnung gehabt", murmle ich während ich die Kommentare durchlese, in denen sich seine Fans austauschen wer ich sein könnte. Es gibt viele Spekulationen und gerade die Idee von einem Musikvideodreh finde ich logisch, die Landschaft würde schließlich dazu einladen. „Das stimmt, bisher haben wir uns gut versteckt. Wobei ja immer mal einzelne Spekulationen aufgekommen sind. Irgendwie hat sich damit aber keiner weiter beschäftigt", antwortet Wincent. Gedankenverloren starre ich auf die Wasserpiele. Wie sich mein Leben wohl verändern wird, wenn wir wieder in Deutschland sind? Wann wird wohl das erste Event sein, zu dem ich ihn begleite? „Manchmal würde ich echt gerne Gedanken lesen können", unterbricht Wincent mich und ich schüttle kurz den Kopf. „Nicht wichtig, ich bin nur müde", antworte ich und muss tatsächlich ein Gähnen unterdrücken. Ohne weitere Umschweife zahlen wir und schlendern dann durch die Straßen von Vegas. So hässlich die Stadt tagsüber auch sein mag, nachts leuchtet alles in tausenden Farben. Hier tobt das Leben und ich finde es schön so viele glückliche Menschen zu sehen. Sie sehen alle so sorglos und unbeschwert aus. Wieso bin ich denn so verkopft und kann nicht einfach mal entspannt durchs Leben gehen ohne mir über alles Gedanken zu machen?
„Ist wirklich alles gut? Du bist die ganze Zeit so abwesend. Hast du irgendwas gelesen eben, was zu viel war?", fragt Wincent und zieht mich enger an seine Seite. „Ich wurde nicht gehated, zumindest noch nicht. Ich bin nur einfach nicht sonderlich scharf darauf, dass das in naher Zukunft passiert", antworte ich und schaue ihn an, „Keine Sorge, ich mache das mit mir aus". Er verdreht die Augen. „Aber das musst du doch gar nicht. Ich bin da und ich möchte, dass du mit mir darüber redest", widerspricht er. Darauf schweige ich erst einmal eine Weile. „Ich kann mit dir darüber sprechen, wenn ich selbst rausgefunden habe was mein Problem ist. Das weiß ich nämlich selbst noch nicht", brumme ich und bleibe dann stehen, „Wincent ich liebe dich und ich will auch, dass es funktioniert. Ich bin halt von Natur aus ein verkopfter Mensch und ich brauche einfach meine Zeit um das zu verarbeiten". Er seufzt leise und schlingt beide Arme um mich. „Das weiß ich doch. Ich habe Angst dich zu verlieren und irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los, dass ich es damit schlimmer mache", nuschelt er in meine Haare. Ich lege meine Hände an seine Wangen und schaue ihm in die Augen. „Ich verspreche dir, dass ich dich nicht verlassen werde", flüstere ich und lege dann meine Lippen auf seine. Ich liebe diesen Mann so sehr, dass ich mir ein Leben ohne ihn beim besten Willen nicht vorstellen kann.
Als wir im Bett liegen spiele ich mit seinen Haaren und sein Kopf ruht auf meinem Bauch. „Wincent?", frage ich und bekomme nur ein Brummen als Antwort. „Wann bringst du neue Musik raus? Ich habe das Gefühl ich halte dich vom Arbeiten ab", fahre ich fort und er hebt ruckartig den Kopf. „Das ist ja das Schöne, wenn man selbstständig ist", grinst er und küsst mich kurz. „Schon klar, aber es ist ja dein Job...", gebe ich zu bedenken und er lacht nur. „Keine Sorge, da kommt bald was", schmunzelt er und küsst mich wieder. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn weiter zu mir runter. Kurz keuche ich auf, als er seine kalten Hände unter mein Shirt schiebt.

Ein Herzschlag entfernt | Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt