Ertrinken

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Hello Leute, wie versprochen habe ich gleich nach dem letzten Kapitel weiter geschrieben. Und tatsächlich habe ich auch noch ein drittes Kapitel geschrieben. Ob ich das vierte jetzt noch schreibe, weiß ich nicht. Jedenfalls bevor ich dieses Kapitel lest muss ich mich doch outen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht viel über Wincent's Privatleben und Google hat mir nichts verraten, weshalb ich seiner Mutter und seiner Schwester einfach fiktive Namen gegeben habe. Wenn ihr die echten Namen kennt, gerne in die Kommentare damit
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Die Fahrt klappt erstaunlich gut, ich kann mich schnell mit seinem Auto anfreunden und es macht sogar ein bisschen Spaß. Wincent sitzt nur stumm neben mir, aber ich lasse ihn auch einfach in Ruhe. Wenn er reden will dann wird er das tun. „Hier musst du abfahren", ist das erste was er nach Stunden sagt und ich zuckt zusammen. Er kurzes Grinsen fliegt über sein Gesicht und er navigiert mich zu einem Krankenhaus. „Geh ruhig schon mal, ich suche eine Parkplatz. Du kannst mir einfach schreiben wo ich hin muss", sage ich und halte vor dem Haupteingang an. „Danke", flüstert er und haucht mir einen Kuss auf die Wange bevor er aus dem Auto springt. Ich hoffe nur sein Auto überlebt meinen Einparkversuch. Zehn Minuten später stehe ich unschlüssig vor der Zimmertür und beschließe im Flur zu warten. Er braucht sicherlich einen Moment mit der Familie, also lasse ich mich auf einen Stuhl sinken und schließe erschöpft die Augen. „Emma?", höre ich eine Stimme und schrecke hoch. Bin ich wirklich schon wieder eingeschlafen? „Ich bin Angela, Wincents Mutter", stellt sie sich vor und ich starre sie einen Moment an wie ein Auto. „Ehm... Hi, schön dich kennenzulernen", stammle ich. Oh Mann, ich wollte doch auf diesen Moment vorbereitet sein und einen guten Eindruck hinterlassen. Was mache ich? Wieder alles versauen. „Wir wollen jetzt nach Hause fahren und Wincent wusste nicht wo du bist. Danke übrigens, dass du ihn heile her gebracht hast", erklärt sie und ich nicke langsam. „Das ist doch selbstverständlich. Eigentlich wollte ich ihm schreiben, dass ich draußen warte, aber ich bin wohl vorher eingeschlafen", gehe ich beschämt zu, „Wie geht es denn Shayenne?". Angela lächelt leicht und lässt sich neben mich sinken. „Sie ist wach und ansprechbar, die Ärzte wollen sie nur über Nacht zur Beobachtung hier behalten. Wenn alles gut läuft, kommt sie morgen schon nach Hause", erzählt sie und ich arme erleichtert auf. „Hey, hier seid ihr", ertönt Wincent's Stimme neben mir. Ich lächle zu ihm hoch und lasse mich auf die Füße ziehen. „Deine arme Freundin hat hier auf dem Stuhl gesessen und geschlafen", lacht Angela, „Dir tut doch jetzt bestimmt alles weh". Ich nicke und verziehe das Gesicht, als ich meinen Nacken etwas dehne. Mit Wincent im Schlepptau laufe ich zu seinem Auto und werfe ihm die Schlüssel zu. „Danke, dass du das machst", sagt er irgendwann auf der Fahrt zu ihm nach Hause. „Das ist selbstverständlich. Ich würde dich in so einer Situation niemals alleine lassen", antworte ich und mustere seinen angespannten Gesichtsausdruck. Es geht ihm nicht gut, auch wenn die Ärzte erst einmal Entwarnung gegeben haben. Ich bewundere Angela für ihr starkes Auftreten vorhin, aber vermutlich war das auch mehr Schein als Sein. Als wir angekommen sind, schnappen wir unsere Sachen und beziehen erstmal Wincents altes Kinderzimmer. „Dir geht es nicht gut", stelle ich fest und verschränke die Arme vor meinem Körper, als er wieder auf glücklich tut. Er schaut mich einen Moment einfach nur an, dann sacken seine Schultern nach unten und er nickt. Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu und schlinge meine Arme um ihn. Für einen Moment steht er nur da, dann hält er sich an mir fest, als würde er ertrinken. Er scheint das leise klopfen an der Tür überhaupt nicht zu bemerken. Angela steckt den Kopf durch die Tür und schaut mich einfach nur an. Ihr Blick wird leicht traurig und dann verschwindet sie wieder so leise, wie sie gekommen ist.

Ein Herzschlag entfernt | Wincent WeissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt